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Faustbuch, S. 101 f.

Bald fällt jm Venedig ein, verwundert sich, dass es gerings herumb im Meer lag, da er dann alle Kauffmannschaft vnd Notturfft zur Menschlichen Vnterhaltung gesehen, dahin zu schiffen sahe, vnd wundert jn, dafs in einer solchen Statt, da schier gar nichts wächfst, dennoch ein Vberflufs ist, Er sahe auch ab die weite Häuser vnd hohen Thürn vnd Zierde der Gotteshäuser vnd Gebäw mitten in dem Wasser gegründet vnd auffgerichtet.

Faustbuch, S. 114 f.

Von Wien reiset er in die höhe, vnd sihet von der höhe herab ein Statt, die doch ferrn lag, das war Prag, die Hauptstatt in Behem,

Münster, Mappa Europae, *) Eij.

Venedig, sunst Venecia genannt. Summa, es ist sich von dieser statt gepew mehr zu uerwundern dann daruon zu sagenn oder zu schreibenn, dann sie liget gerings vmb im meer, also das allerley kauffmannschatz vnd notturft zu menschlicher enthaltung auff dem meer aufs den nahend vmbliegenden ländern dahin gebracht werden müssen. Vnnd wiewol vmb dise statt schier gar nichts wechset, doch ein solcher überflufs aller ding vnnd notturft gefunden würt, das wunderlich vnd schier vnglaublich zu sagen ist. Ich geschweig der weiten heusser, wol erbawen hohe Thürn, vile der Tempel mitten in dem wasser gegründet vnd auffgerichtet. Münster, Cosmographei, 1550.

buch III. dcccxxxvi.**)

Die statt Prag virt in drei stett getheilt, nemlich in klein Prag, alt Prag und neüw Prag, klein Prag

*) Mappa Europae, Eygentlich | fürgebildet, aufsgelegt vnd beschribenn. Von aller Land vnd Sett (so!) ankunfft, Gelegenheit, sitten, | ietziger handtierung vnnd Wesen. Wie weit ein statt von der andern gelegen | Auch stett vnd Länder Europe so in dieser Mappe oder Tafel | (von engwegen) nit verzeychnet, leichtlich zu finden. | Wie hoch sich der Polus inn einer ieglichenn | statt erhebe, daher nützbarkeiten, als die Sonnuhr, | Campas, Chilinder etc. zu machen. | Wie einer fürgenommen reyse zu was- | ser vnnd land, durch einen Campass, richten, vnd vn- | geirret zu einer stat zütreffen soll. | Künstlich vnd gewisse Anleytung, einen vmb-| kreiss einer statt oder Landtschafft zu verzeychnen, Map- pen vnd Landtaffeln zu machen, durch Sebastianum | Munsterum antag geben. (Titelbild.) Am Schlufs: Gedrückt zu Frankfurt am Meyn | Bey Christian Egenolph. 1536.

**) Ob dagegen die Bemerkungen über Padua aus der Cosmographei stammen, (vgl. Anzeiger für deutsches Altertum a. a. O.), erscheint zweifelhaft; es wäre möglich,

dise Stadt ist grofs, vnd in drey Theil getheilt, nemlich alt Prag, new Prag vnd klein Prage, klein Prag aber begreifft in sich die lincke seyten, vnd der Berg, da der königliche Hoff ist, auch S. Veit, die Bischoffliche Turnbkirchen. Alt Prag ligt auff der ebne, mit grossen gewaltigen Gräben geziert, Aufs dieser Statt kompt man zur kleinen Statt Prag vber ein Brücken, dise Brück hat 24. schwibbogen. So ist die new Statt von der alten

begreifft die linke seiten der Mulda, und berürt den berg auff dem der künigliche hof und die bischoffliche thurnkirche ligt. Alt Prag ligt gantz auff einer ebne, geziert mit herrlichen und brächtigen gebeuwen. Aufs diser alten statt kompt man in die kleine über ein steine bruck, die hat 24 geweltbter bogen. Aber die neüwe statt ist von der alten mit einem tieffen graben abgesündert, und gerings mit mauren bewaret.

dass auch sie zum Teil jener dritten Quelle entstammten, zumal da sich Ähnliches in anderen topographischen Handbüchern auch findet. Man vergleiche folgende Stellen.

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Contrafactur und Beschreibung von den vornebmsten Stetten der Welt. (Von Georgius Braun und Frantz Hohenberg)0.O. 1581. fol.S.55. (Die Paginirung ist falsch.)

....

Sie hat 3. Mauren, vnd darneben tieffe Graben, in welche das Wasser aus dem Flufs Meduaco geführet wird. Ist durchaus mit stattlichen Gebewden und Heusern aufs herrlichst geziert Es hat auch alda ein schöne Kirch, dem h. Antonio von Lisabon (welches Begräbniss darin von Marmelstein zu sehen) gewidmet: vnd ist dieses ein so künstlich gebew, so wol inwendig als aufswendig, dafs dergleichen kaum jrgend zusehen. Das Rathaufs, darin der Schultheifs wohnet, ist aus dermassen schön und köstlich.

Statt mit eim tieffen graben ab-
gesöndert, auch rings vmb mit
Mawren verwart, daselbst ist das
Collegium der hohen Schule, die
Statt ist mit einem Wall vmbfangen.

S. 115.

D. Faustus reiset auff Mitternacht zu, vnd sihet wider ein andere Statt, vnd da er sich von einer ebne herab liefs, war es Crackaw, die Hauptstatt in Polen, eine schön vnd gelehrte schul allda. Dise Statt ist die Königliche Wonung in Polen, vnd hat von Craco dem Polnischen Hertzogen den Namen empfangen. Dise Statt ist mit hohen Thürnen, auch mit Schütt vnnd Gräben vmbfangen, derselbigen Gräben sind etliche mit Frischwassern vmbgeben. Sie hat 7 Pforten, vnd viel schöner grosser Gotteshäuser.

Cosmographei, buch IV. Mviij.

Als nun die statt Crakow von Gracco wz angefangen, und ein hauptstatt worden des künigreiches Poland, hat sie nach und nach zugenommen in gebeuwen vnd ynwonern, ist befestigt worden mit hohen zinnen, erckern, vorweren und hohen thürmen, und zuo vnsern zeiten umbfangen mit schütten und greben. Der selbigen gräben seind ettliche mit fischwasser ufsgefüllt, ettliche mit gesteüd verwachsen ... Es hat dise statt sieben porten vnd vil schöner vnd lustiger burger heüser, ein schlofs in der höhe vnd eine verrümpte hohe schül. Die dritte Quelle, die der Verfasser des Faustbuches für die Beschreibung der fremden Städte ausgeschrieben hat, lässt sich auch in anderen topographischen Handbüchern des 16. Jahrhunderts verfolgen; sie ist augenscheinlich auch von Sebastian Frank in seinem Weltbuch, sowie von Matthis Quad in seinem geographischen Handbuch (Matthis Quad, geographisch Handtbuch, in welchem die Gelegenheit der vornembsten Lantschaften in 82 in Kpf. geschnittenen Tafeln für gebildt. Mit beygefügter Beschreibung. Cöln. 1600. Folio) benutzt worden.

Faustbuch, S. 122.

Creta die Insel in Griechenlandt, mitten im Gandischen

Sebastian Frank,
Weltbuch, Tübin-

liegt gen, 1534, Theil II.
LXXXVj.

Meer, den Venedigern

Creta, sunst Candia,

zuständig, da man oder von den hundert

Ztschr. f. vgl. Litt.-Gesch. u, Ren.-Litt. N. F. I.

Matthis Quad, geographisch Handt

buch, bl. 65.

Es wirdt kein schedtlich Thier in dieser Insel gefunden, als

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Maluasier machet. Diese Insel ist voller Geissen, vnnd mangelt der Hirschen. Sie gebiert kein schädlich Thier, weder Schlangen, Wölff noch Füchfs, allein grosse gifftige Spinnen werden allda gefunden.

etwa

nammhafftigen
darinn gelegnen Stet-
ten, Centapolis genant
ein Insel Greie mittew

im mör Ponto gelegen
im mör Ponto gelegen
... kein schadhafft thier
ist in dieser Insel, kein
eyl, schlang, wolff,
fuchs, aber voller geifs
vnd vihes... Plinius
lib iiij. Isidorus an dem
eegemelten ort sagen,
Wie wol difs land von
vergifften schedlichen
Thieren etwas frey sey,
so wachsen doch allda
vergiffte spinnen, vnd
ein geschlecht der
schlangen Phalange ge-

nannt.

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Etwas schwieriger liegen die Verhältnisse bei der Beschreibung der deutschen Städte, aber auch hier kann ich nachweisen, dass der Verfasser des Faustbuches seine Quellen in der gleichen Weise ausgeschrieben hat, wie bei den oben angeführten Stellen. Allerdings ist es mir nicht möglich gewesen, diese Quellen selbst zu finden, dagegen kann ich wenigstens in einem Fall ihre Nachwirkung in der topographischen Litteratur dartun.

In dem Theatrum urbium des Abraham Sauer, welches nach dem Tode des Verfassers im Jahr 1610 zu Frankfurt a. M. herauskam, ist der erste und gröfsere Teil der Beschreibung Nürnbergs aus einer Quelle abgeschrieben, deren Nachwirkung wir auch sonst nachweisen können und die z. B. auch in dem „Auszug aller Chroniken" von Jobst, (Ausszug aller Chroniken. | Von Erbaw- | ung vnd Ankunfft Nam-hafftiger Stedt, Schlösser vnd | Klöster, vor vnd nach der Geburt Christi | kürtzlich verzeichnet vnd zusammen | gezogen, Durch | D. Wolffgangum Jobsten. [Titelbild.] Getruckt zu Frankfurt am Mayn. 1564. Am Schlufs Angabe des Druckers [Martin Bachler] und der Verleger [Sigmund Feierabend und Simon Hüter.]) excerpiert worden ist, wie folgende Stellen beweisen mögen:

Jobst, Aufszug allerChroniken,

S. 46 f.

Nürnberg, eine Hauptstadt im Nordtgaw oder Norico, die Burgk daselbst Castrum Noricum genannt, das ist, Nortburgk ist von Keyser Tiberio Nerone erbawet, dauon sie auch Neronis Castrum geheissen, aber von Claudio Druso seinem Bruder, Andere wöllen, sie sey von den Noricis, aus den Ens also genannt, welche von den Römern vertrieben, daruen das Landt Nordtgaw seinen Namen, das so vil ist, als Mons Noricus, das ist, Nornberg, etwan unter dem gebiete, Hertzog Albrechts zu Francken, welcher durch betrug Hattonis Ertzbischoffs zu Meintz, von Keyser Ludwigen dem dritten, Anno Christi, 908 gefangen und 910 enthaupt, da sie an das Reich kommen, vnnd biss hieher eine Reichsstadt blieben, vom obgenannten Keyser, Anno 911 erweitert, bemawret, vnnd mit einer Burgk gezieret. Darnach unter Keyser Carolo IIII. mit weitern Rinckmauern umbfangen, vnndtieffern Gräben befestiget, wie denn auch Anno 1538 auffs neuw geschehen.

Sauer, Theatrum urbium. S. 141 ff.

Nürnberg Norinberga ein Hauptstadt in Norico oder Nortgauw in gantz Teutschland und Europa ein berümpte Handel- und Gewerbstatt. Die Burgk daselbst Castrum. Noricum Nortburg oder Nortgauerburg in alten Büchern genennet, auff einem Bühel in der Statt gelegen, da von man auch die gantze Statt weit und breit obersehen kann, ist von Keyser Tiberio Nerone erstmals erbauwet, daher es auch Castrum Neronis geheissen oder jr (so!) von seinem Bruder Claudio Druso. Andere wöllen, sie also genannt von den Noricis Nortgauern aufs der Enfs, welche von den Römern oder Hunnen vertrieben und gefolget worden, da jhre zuflucht zu suchen und zu bauwen, damit sie jre Handthierung mit Eysen schmeltzen und schmieden, davon das Land Nortgaw seinen namen, das so viel ist, als Mons Noricus, dafs ist Nornberg. Bapst Pius der ander dieses namens saget in der Beschreibung Europae, es sey ungewifs, ob Nürnberg Fränckisch oder Beierisch sey, Das ist aber gewifs, das sie Anno Christi 908 vnder Hertzog Albrechts zu Francken Gebiet gewesen, bifs derselbe durch Hattonis Ertzbischoffs zu Meintz betrug und verrätherey Keyser Ludouico III. auff die Fleischbanck gelieffert vnd enthäuptet worden, da sie an

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