Der Abschied. Laß mein Aug' den Abschied sagen, Den mein Mund nicht nehmen kann! Schwer, wie schwer ist er zu tragen! Und ich bin doch sonst ein Mann. Traurig wird in dieser Stunde Selbst der Liebe süßtes Pfand, Kalt der Kuß von deinem Munde, Matt der Druck von deiner Hand. Sonst, ein leicht gestohlnes Mäulchen, O wie hat es mich entzückt! So erfreuet uns ein Beilchen, Das man früh im März gepflückt. Doch ich pflücke nun kein Kränzchen, Keine Rose mehr für dich. Frühling ist es, liebes Fränzchen, Aber leider Herbst für mich! Erster Verlust. Ach! wer bringt die schönen Tage, Sene Tage der ersten Liebe, Ach! wer bringt nur Eine Stunde Jener holden Zeit zurück! Einsam nähr' ich meine Wunde, Und mit stets erneuter Klage Traur' ich um's verlorne Glück. Ach! wer bringt die schönen Tage, Jene holde Zeit zurück! Coethe's M. *.3. Die schöne Nacht. Nun verlaß' ich diese Hütte, Und die Birken streun mit Neigen Wie ergeh' ich mich im Kühlen Dieser schönen Sommernacht! O wie still ist hier zu fühlen, Was die Seele glücklich macht! Läßt sich kaum die Wonne fassen; Und doch wollt' ich, Himmel, dir Tausend solcher Nächte lassen, Gäb' mein Mädchen Eine mir. Willkomm und Abschied. Es schlug mein Herz, geschwind zu Pferde Es war gethan fast eh' gedacht; Der Abend wiegte schon die Erde, Der Mond von einem Wolkenhügel Sah kläglich aus dem Duft hervor, Die Winde schwangen leise Flügel, Umsaus'ten schauerlich mein Ohr; Die Nacht schuf tausend Ungeheuer ; Doch frisch und fröhlich war mein Muth: In meinen Adern welches Feuer! In meinem Herzen welche Gluth! Dich sah ich, und die milde Freude Umgab das liebliche Gesicht, Und Zärtlichkeit für mich Ihr Götter! Ich hofft' es, ich verdient' es nicht! Doch ach! schon mit der Morgensonne Verengt der Abschied mir das Herz : In deinen Küssen, welche Wonne! In deinem Auge, welcher Schmerz! Ich ging, du standst und sahst zur Erden, Und sahst mir nach mit nassem Blick: Und doch, welch Glück geliebt zu werden! Und lieben, Götter, welch ein Glück! |