Doch ach! wir scheinen oft zu scherzen, Doctor. Der Rollen muß man sich nicht schämen. Marktschreyer. Warum will man's uns übel nehmen? Tritt im gemeinen Lebenslauf Ein jeder doch behutsam auf, Weiß sich in Zeit und Ort zu schicken, Bald sich zu heben und bald zu drücken, Und so sich manches zu erwerben, Indeß wir andre fast Hunger sterben. Doctor. So habt ihr also gute Leute? Marktschreyer. Ihre Talente, die seht ihr heute; Doctor. Es sezt doch wohl mitunter Zank? Marktschreyer. Das geht noch ziemlich, Gott sey Dank! Doctor. Nun, alter Freund, auf Wiedersehn! Bedienter. Ein Compliment vom gnäd'gen Fräulein: Sie hofft, Sie werden so gütig seyn, Und mit zu der Frau Amtmann gehen, Der zweyte Vorhang geht auf, man sieht den gans zen Jahrmarkt. Im Grunde steht das Bretergerüste des Marktschreyers, links eine Laube vor der Thür des Amtmanns, darin ein Tisch und Stühle. Wäh rend der Symphonie geht alles, doch in solcher Ord: mung durch einander, daß sich die Personen gegen der Borderseite begegnen, und dann sich in den Grund verz tieren, um den andern Plak zu machen. Tyroler. Kauft allerhand, kauft allerhand, Sechs Kreuzer 's Stück, ist gar kein Geld, Der Bauer streift mit den Besen an den Tyroler und wirft ihm seine Sachen herunter. Streit zwischen beyden; während dessen Marmotte von den zerstreuten Sachen einsteckt. Bauer. Besen kauft, Besen kauft! Groß und klein. Schroff und rein, Braun und weiß, All aus frischem Birkenreis; Der Gang des Jahrmarkts geht fort. Ist alles dein! Kindlein, kauft ein. Fräulein. Die Leute schreyen wie besessen. Doctor. Es gilt um's Abendessen. Tyrolerinn. Kann ich mit meiner Waare dienen? ~ Fräulein. Was führt Sie denn? Tyrolerinn. Gemahlt neumodisch Band, Die leicht'sten Palatinen Sind bey der Hand; Seh'n Sie die allerliebsten Häubchen an, Der Doctor thut artig mit der Tyrolerinn, wäh rend des Beschauens der Waaren; wird zulet drins gender. |