Händler zum Cassier. Ich prüfe sie erst durch's Gewicht. Cassier aufzählend. Es steht bey euch, doch zweifelt nicht. Der Fürst steht vor dem Bilde, die andern in einis ger Entfernung. Der Plafond eröffnet sich, die Muse, den Künstler an der Hand führend, auf einer Wolfe. Künstler. Wohin, o Freundinn, führst du mich ? Muse. Sieh nieder und erkenne dich! Dieß ist der Schauplah deiner Ehre. Künstler. Ich fühle nur den Druck der Atmos sphäre. Muse. Sieh nur herab, es ist ein Werk von dir, Das jedes andre neben sich verdunkelt, Und zwischen vielen Sternen hier Als, wie ein Stern der ersten Größe fun felt. Sieh, was dein Werk für einen Eindruck macht, Das du in deinen reinsten Stunden Er fühlt sich im Besitz von diesem Schah beglückt; Er geht und kommt, und kann sich nicht ent: fernen. Sieh diesen Jüngling, wie er glüht, Da er auf deine Tafel sieht! In seinem Auge glänzt das herzliche Ver langen, Von deinem Geist den Einfluß zu empfans gen. So wirkt mit Macht der edle Mann Denn was ein guter Mensch erreichen kann, Ist nicht im engen Raum des Lebens zu ers reichen. Drum lebt er auch nach feinem Tode fort, Die gute That, das schöne Wort, Es strebt unsterblich, wie er sterblich strebte. So lebst auch du durch ungemeßne Zeit. Genieße der Unsterblichkeit! Künstler. Erkenn' ich doch, was mir im kurzen Leben Zevs für ein schönes Glück gegeben, Und was er mir in dieser Stunde schenkt; Doch er vergebe mir, wenn dieser Blick mich tränkt. Wie ein verliebter junger Mann Unmöglich doch den Göttern danken kann, Wenn seine Liebste fern und eingefchloffen weint; Wer wagt es, ihn beglückt zu nennen? 7 Was meinen Werken nun so reichlich widers fährt; Was hilft's, o Freundinn, mir, zu wissen, Ein Freund, der sich mit mir ergeßte, Im Kloster fand ich dumpfe Gönner ; Hinab auf den Schüler deutend. Und willst du diesen jungen Mann, Laß ihn dereinst, wie mich, doch freudiger genießen. |