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fie Rücksicht genommen seyn könnte. Aber ber trachte, ich bitte dich, die erste besie Kleinigkeit in der leblosen Matur, das Gras, welches unter deinem Füßtritte sich krümmt, das Blatt, wel. ches der Hauch des Herbstes vom Baume weht, die Flocken des Schnees, womit der Winter die Erde bedeckt: du fåndest nicht Spuren Got tes in diesen Dingen; du såheft sie nicht mit einer Kunst gebildet, die deine Begriffe über, steigt; du erblicktest hier nicht eben die ordnende Hand, die das Heer der Sterne leitet? Und

dich, der du mehr bist, als, dieß alles, dich, Den er mit einem Körper bekleidet hat, der alle bekannte Wunder der Natur an Kunst weit übertrift, dich, den er sogar fähig gemacht hat, dieß alles und ihn selbst zu erkennen, dich sollte er übersehen, für dich sollte er nicht sorgen? Zwar auch Gefahren umringen uns; die Ge fete der Natur, so heilsam fie im Allgemeinen find führen oft nothwendig gewaltsame Ver. anderungen herben; es giebt Fälle, wo die Kräfte der Körperwelt in Aufruhr gerathen, und Verwüstung und Untergang über ganze Länder verbreiten. Aber ist das Walten Gote tes in der leblosen Natur so allumfassend, so wirksam im Kleinen wie im Groffen: warum follten wir uns fürchten; kann es uns nicht auch in Gefahren schüßen, nicht mitten im Stur. me erhalten, nicht jede Kleinigkeit in ein Mittel der Rettung verwandeln; erfahren wirs nicht täglich, wie mächtig es uns beschirmt, wie es

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uns von einem Jahre zum andern leitet? Ent ehren würden wir uns, wenn wir in einer Welt, wo alles das allmächtige Walten eines unend lichen Geistes verkündigt, wo für das Kleinste, wie für das Größte gesorgt ist, furchtsam za gen, wenn wir nicht mit dem Dichter rufen wollten: darum fürchten wir uns nicht, wenn auch die Welt unterginge und die Berge mitten ins Meer sånken; denn der Herr Zebaoth ist mit uns, der Gott Jakobs ist unser Schuß.

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Denn erwäget noch insonderheit, daß das Walten Gottes in der leblosen Natur endlich eine auf das Wohl der fühlenden Wes sen berechnete Wirksamkeit ist. Eine Zurüstung ohne Zweck, ein Schaß, der nicht gebraucht würde, ein eitles, des höchsten Geißtes, unwürdiges Spielwerk wäre die Welt, M. 3., wenn sie nichts weiter enthielte, als leblose Ma terie, wenn es ihr an fühlenden, wenn es ihr insonderheit an vernünftigen und freyen Wesen fehlte. Denn soll der, der allein Unsterblichkeit hat und von Ewigkeit zu Ewigkeit lebt, nicht Leben aller Art um sich her entstehen lass sen, so bald er eine Welt schafft? Soll er fie nicht mit Wesen erfüllen, die alles empfinden, wahrnehmen, geniessen können, was in ihr be findlich ist? Soll er sie nicht zum Wohnplak denkender Geschöpfe machen, die alle Wunder derselben mit Erstaunen und Freude betrachten und sich mit ihren Gedanken zu ihm selbst empor, schwin.

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schwingen können? Soll er sie nicht zum Aufe enthalt, zum Bildungsplatz, zu einem Reiche solcher Wesen heiligen, die er mit seinem Bils de bezeichnen, die er zu seiner Nachahmung be ruffen, durch die er seine erhabnen Endzwecke befördern, die er feiner Seligkeit theilhaftig machen Fann? Und das, ist die leblose Natur virklich, M. Br.. So erscheint sie, dafür müss sen wir sie erkennen, so bald wir sie aufmerk samer betrachten. Denn ist auf unserm Erd kreis nicht Gefühl und Leben, wohin wir nur blicken? Ist nicht alles mit Wesen angefüllt, die ihr Daseyn geniessen? Uebersteigt die Mans nichfaltigkeit und Menge dieser Wesen nicht alle unsre Vorstellung? Wird nicht jeder Theil der Materie auf die mannichfaltigste Weise genos sen? Ist nicht selbst da noch Leben, wo unser Sinn, ohne sich mit Werkzeugen zu bewaffnen, es nicht einmal mehr wahrnehmen kann? Hat der Dichter nicht recht, wenn er bey diesem begeisternden Anblick in die Worte ausbricht: Herr, wie sind deine Werke so groß und viel, du haft sie alle weislich ge ordnet, und die Erde ist voll deiner, Güte; das Meer, das so groß und weit ist, da wimmelts ohne Zahl, beyde groffe und kleine Thiere, Und daß es uns, daß es uns ganz vorzüglich mennt, dieses weise, wohlthätige Walten Gottes in der Natur, daß alle Einrichtungen desselben auf unsre Er. haltung, auf unsern Unterricht, auf unsre Bil.

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dung, auf unsre Uebung im Guten, auf unsre Ermunterung und Wohlfahrt abzwecken, fön nen wir das läugnen; find wir nicht so aus. gezeichnet, mit Gütern umgeben, mit Wohlthas ten überhäuft, daß es nur unsre Schuld ist, wenn wir uns elend fühlen? Ist es uns nicht leicht gemacht, bey den Segnungen einer Güte, die jeden Morgen über uns neu wird, bey den Leitungen einer Vaterhand, die uns zu höherer Vollkommenheit führt, bey der Aussicht in eine Schöpfung, die sich unermeßlich vor uns auf thut, nicht nur schon jezt zufrieden und glück lich zu seyn, sondern auch noch weit mehr, noch unendlich mehr, in der Zukunft zu erwar ten?

Was waren wir, M. Br., wenn wir, beym Anblick solcher Wunder und bey dem alles um. fassenden, alles beglückenden Walten Gottes in der Natur gleichgültig blieben, wenn wir uns nicht gleichsam hingerissen fühlten zum feurig ften Dank und zur herzlichsten Liebe? Haltet es euch nur tåglich vor, was ihr dieser Wirksamkeit Gottes schuldig seyd; laffer es nur nicht unbemerkt, wie unermeßlich viel Gutesfie über euch und alle eure Mitgeschöpfe ver breitet; und verhehlet es euch nicht, wie wenig Ansprüche ihr auf alle diese Wohlthaten habt, wie sehr sie das Werk einer freyen, unverdien. ten Huld und Gnade sind: und ihr werdet euch mächtig ergriffen fühlen; euer Mund wird sich gleichsam von selbst zum Preise deffea öffnen,

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́der.

der sich aller seiner Werke erbarmt; 'und uns widerstehlich werdet ihr empfinden, daß ihn zu lieben, seine Gnade zu suchen, seinen Willen zu erfüllen und nach seiner Gemeinschaft zu stres ben, eure heiligste Pflicht und. eure höchste Se. ligkeit ist; immer richtiger verstehen und im mer treuer befolgen werdet ihr dann die Er. mahnung unsers Herrn lernen: trachtet am ersten nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch alles Andre ufallen. Möge dieß im mer mehr unser Sinn werden, M. Br. Noch im Tode wird uns dann das Walten Gottes erquicken; unvermerkt wird es die Fesseln der Erde lösen und uns neuen Wundern, uns hö, hern Seligkeiten entgegen führen; Amen.

VIII. Xm

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