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beitet; welchen Zorn werdet ihr euch hauffen auf den Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Ges richts Gottes! Schmeichelt euch nicht mit der Hoffnung, durch ein müssiges Glauben an Christum, durch ein eitles Spiel mit frommen Uebungen, durch einen ehrbaren Wandel vor den Augen der Welt, die Gerechtigkeit Gottes gleichsam bestechen zu können; habt ihr nicht mit dem zu thun, der Herzen und Nies ren prüft, der da recht richtet, und vor dem kein Ansehen der Person gilt? Wohl dagegen euch, die ihr es fühlet, was es mit einem Poften im Gebiete der höchsten Gerechtigkeit auf sich hat. Euch immer mehr von aller Sünde zu reinigen, immer mehr den Sinn anzunehmen, welchen, der Bund Gots tes von euch fordert, den heiligen Willen Gots tes immer mehr gern, mit freudiger Dankbar.. keit und aus herzlicher Liebe zu erfüllen, das wird eure Sorge, euer unablässiges Bestreben im neuen Jahre seyn. Und wie wird es euch gelingen, welche Fortschritte werdet ihr machen! Im Gebiete der höchsten Gerechtigkeit bleibt keine gute Regung eures Herzens, kein edler Vorsatz eures Willens, keine pflichtmåssige Anftrengung eurer Kräfte, kein redlich gemeyntes Bestreben unbelohnt und ohne Folgen; je treuer ihr im Kleinen seyd, desto mehr wird euch anvertraut werden; und trachtet ihr im neuen Jahre am ersten nach dem Reiche Gots

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tes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch alles Andre zufallen.

Und was kann euch mehr geziemen, M. Br., als dieser Pflichteifer! Ist unsre Stel lung im unermeßlichen Reiche Gottes nicht auch ein Rang in der Stufenfolge der edelsten und erhabensten Gefchd, pfe, und soll uns dieß beym Eintritt in das neue Jahr nicht zur gemeinnüßigsten Thätigkeit verpflichten? Wie hebt sich der Geist des Dichters in unserm Texte, M. Br., in welcher Verknüpfung erscheinen ihm Himmel und Erde; in welchem Zusammenhang erblickt er sich mit Geschöpfen aller Art; welche Reihe, welche Stufenfolge überirdischer Wer sen und Kräfte enthüllt sich vor seinen Augen! Der Herr hat seinen Stuhl im Him, mel bereitet, ruft er, und sein Reich herrscht über alles. Lobet den Herrn, ihr seine Engel, ihr starken Helden, die ihr seinen Befehl ausrichtet; lo bet den Herrn, ihr seine Heerschaaren, feine Diener, die ihr seinen Willen thut. In einer Welt, M. Br., in einer Welt leben wir also, wo alles in Thätigkeit ist, wo unermeßliche Kräfte wirken, wo sich überall Leben und Empfindung regt, wo unend, lich mehr vorhanden ist, als der äußre Sinn uns zeigt, wo es eine unsichtbare Stadt Got tes, wo es unzählbare Heere freyer, vernünfti ger Geister, wo es starke Helden, mächtige B 2 Dies

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Diener Gottes, gewaltige überirdische ~ Wesen giebt, die sich weit über uns erheben. Und doch haben wir in dieser heiligen, unermeßlichen Stadt Gottes einen Rang. Denn fremde, wie groß, erhaben und mächtig es auch seyn mag, ist uns nichts' in dieser`ganzen Welt. Wir dürfen uns getrost an euch wenden, dürfen uns einer Gemeinschaft mit euch rühmen, Engel Gottes, starke Helden, erhabne. Kräfte der unsichtbaren Welt! Ihr seyd Geist; und das sind auch wir. Euch hebt eure Vers nunft empor; auch in uns glimmt dieser göttliche Funke. Ihr send fren; auch wir find fähig, uns selbst zu bestimmen. Ihr seyd berufen, die Befehle Gottes auszus richten, und seinen Willen zu thun; dieß ist auch unser Beruf. Ihr send unsterblich und höret nicht auf, den Herrn zu preisen; unsterblich sind auch wir, und wir hoffen es, wir hoffen es, uns einst in eure Chöre zu mischen. Sen es immerhin der Staub der Erde, M. Br., dem wir durch unsern Kör per verwandt find: das Mitglied einer höhern Ordnung, ein Bürger des Himmels ist der Geist, der unsern Körper beseelt; nicht ohne Bedeutung und Werth sind wir also in dem unermeßlichen Reiche Gottes; ein Rang, der uns den edelsten und erhabensten Geschöpfen Gottes beygefellt, ist unsre Stellung in dem selben schon jetzt.

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Aber welche Ermunterung, wel he Verpflichtung zu einer gemeins nüßigen Thätigkeit beym Eintritt in das neue Jahr! Wie, in einer Welt, wo alles thätig ist, wollten wir nichts thun? In einer Welt, wo alles einander nůzt; wollten wir unsern Mitgeschöpfen schädlich werden? In einer Welt, wo alles den Willen GottesTM erfüllt, wollten wir demselben entgegen handeln? In einer Welt, wo wir unsern bestimmten Rang haben, wo etwas auf uns ankommt, wo auf Jeden von uns so gut gerechnet ist, als auf den erhabensten Engel, als auf die Wun derkräfte des Himmels, in einer solchen Welt wollten wir entweder nichts leisten, oder wohl gar Unheil stiften? Fasset es, o nehmet es zu Herzen, ihr Alle, die ihr heute ein neues Jahr antretet. Ihr seyd etwas in der Schöpfung Gottes; denn nicht umsonst hat euch Gott mit Kräften ausgerüstet. Es ist auf euch gerech. net in der Ordnung der Dinge, denn nicht um, sonst hat euch Gott in Umstände gebracht, wo ihr wirken könnet und sollet. Es steht bey euch, eine noch grössere Wichtigkeit für die Welt zu erlangen; denn send nur, was ihr seyn follet, erfüllet nur mit Eifer und Treue die Pflichten eures Berufs; machet euch nur in euern Verhältnissen so núßlich, als es euch möglich ist, und werdet die Wohlthäter -Aller, auf die ihr wirken könnet: wie viel wird durch euch geschehen, wie wird sich eure Brauchbar.

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keit mit jedem Tag erhöhen, welchen Segen wer der ihr in dem Jahre verbreiten, welches iht heute antretet! Und ein Blick auf unsern Zus sammenhang mit der höhern Welt, auf unsre Verwandtschaft mit den Engeln Gottes, mit den starken Helden, welche seinen Befehl aus richten, sollte uns nicht begeistern, M. Br.? Wir follten es nicht fühlen, wie edel und groß es ist, in der Gemeinschaft solcher Wesen zu wirten und einerlen Zweck mit ihnen zu befördern? Wir sollten ihnen nicht mit Freuden nacheifern und dafür sorgen, daß der Wille Gottes, wie er im Himmel durch sie geschieht, auf der Erde durch uns geschehe? Glückliches Jahr, das wir heute beginnen, wenn dieser Sinn uns beseelt! Was werden wir in demselben wirken, wie werden wir einander unterstüßen, wie viel wird überall ju Stande ge, bracht werden, wie werden alle Lasten des Lebens fich erleichtern, und welche Ursachen werden wir haben, mit allem, was da ist, die Güte dessen zu preisen, der sich aller seiner Werke erbarmt!

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Denn es ist offenbar, M. Br., es ist of fenbar, unsre Stellung in dem unermeßlichen. Reiche Gottes ist endlich noch ein Ort, wo uns der Preisgesang aller Geschöpfe Gottes umgiebt; und das soll uns beym Eintritt in das neue Jahr zur freudigsten Verehrung Gottes begeistern. Cober den Herrn, so schließt der Dichter in unserm Tert sein heiliges Lied, lobet den Herrn alle seine Werke, an allen Orten seis

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