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wenn man will sagen können: du bist mei, nes Herzens Trost und mein Theil, Und der so veredelte, mit den höchsten Vor. zügen des Geistes und Herzens begabte, einer unsichtbaren Welt geweihete, im Guten immer weiter strebende, und mit Gott selbft vereinigke Fromme dürfte das Laster um die Kleinigkeis ten, um den irdischen Tand beneiden, mit dent es sich brüster? Fühlt er sich nicht im Befik unendlich beßrer Güter? Kann man es ihmt verdenken, wenn er mit David ruft: errerte mich, Herr, von den Gottlosen, von den Leuten dieser Welt, welche iht Theil haben in ihrem Leben, welchen du den Bauch füllest mit deinem Schaki die da Kinder die Fülle haben und laffen ihr Uebriges ihren Jungen. Ich aber will schauen dein Antlik in Gerechtigkeit, ich will satt werden, wenn ich erwache nach deinem Bilde? Und wird er das Glück des Casters nicht um so gelaßner ertragen, da ihm die Gnade Gots tes, in deren Besik er ist, auch von den Güterit der Erde so viel gewährt, als er zu seiném Bes Frehen bedarf und mit seiner höhern Bildung vers einbar ift? Auf einem Standpunkt, M. Br., auf einem Standpunkt, wo ihm das Glück des Casters in seiner ganzen Nichtigkeit ers scheint, befindet sich der wahre Fromme; ee hat sich zu einer Höhe aufgeschwungen, wo er das schwelgende, das sich brüstende kastet nicht

D; Reinh. Pred; 1fier Band 16te Sämml:

nicht mit Neid, sondern nur mit Bedauern bes trachten farn.

Das Lafter kann nehmlich drittens nichts anders erwarten, als die, traurig ste Zukunft; der Fromme hingegen darf in der Folge alles hoffen. Denn siehe, rüft der Dichter in unserm Terte, die von dir weichen, werden umkommen, du bringt um alle, die wider dich hurem Welche Aussicht, M. Br., welche schreckliche Aussicht für das glückliche Lafter!

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Mag es fich doch jezt in jeder Hinsicht wohl befinden, mag ihm noch so viel gelingen: über furz oder lang kommt es um, mit jedem Augenblick nå. hert es sich seinem Untergang. Und zwar einem gewe einem unvermeidlichen Unters gange. Denn sehen wirs in der Erfahrung nicht täglich, wohin das Easter führt? Sind die, welche am traurigften endigen, welche mit Schmach und Schande bedeckt ihr Leben bes schliessen, welche es unter den abschreckendsten Umständen verlieren, nicht fast allezeit Laster. hafte, die der Sünde lange gedient haben, und/ nun ihren Lohn erhalten? Und fann es an ders seyn? Müßten sich nicht die Gesetze der ganzen Natur åndern, müßten nicht Wunder über Wunder geschehen, wenn die Wolluft nicht endlich den Körper vergiften, wenn die Ver schwendung nicht den Wohlstand zerrütten, wenn das Verbrechen nicht seine Strafe finden, wenn der Stolz nicht Unwillen erregen, wenn die

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Gewaltthätigkeit nicht zum Widerstande reizen, wenn der Uebermuth nicht alles wider fich em pören sollte? Kein Zufall, M. Br., der nur zuweilen eintritt, der eben sowohl auch aussen bleiben könnte, ist also der Jammer, der oft so schreckliche Untergang, mit welchem das glückliche Easter zu endigen pflegt: Ordnung der Welt, Gefeß der Natur, nothwendige, aus dem Wesen des Lasters selbst entspringende Folge ist er; er wird, wenn er auch auf Erden nicht sichtbar genug werden sollte, desto gewisser in einer andern Welt erfolgen. Denn nicht ums sonst sezt der Dichter in unserm Text hinju: du bringst um alle, die wider dich hu ren, alle, die dir untreu werden. Wäre es nehmlich möglich, daß die verderblichen Folgen des Lafters, irgendwo aufsen blieben, daß sie wenigstens keine angemeßne und hinreichende, Vergeltung wären: so könnte Gott es nicht dulden; so müßte Er ins Mittel treten ́und besondre Strafen verhängen; als der Heilige und Gerechte, als der Herr und Regierer der Welt kann er das Böse nicht ungeahndet las sen, es bestehe, worin es wolle. Ist aber das Lafter um ein Glück zu beneiden, dem ein sol'ches Ende droht? Wåre dem Jammer aus zuweichen, dem es entgegen führt; wäre eine Möglichkeit vorhanden, der Strafe desselben zu entfliehen: so könnte man noch etwas was gen; könnte sich mit der Hoffnung schmeicheln, wohl noch einen Ausweg zu finden. Aber ihr N 2

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Tehet,

sehet, der traurigfte Irrthum, die jämmerlichste Täuschung ist jede Hoffnung dieser Art; die Ordnung der Dinge müßte sich umkehren, Gott müßte aufhören, Gott zu seyn, wenn dem glücklichen laster etwas anders bevorstehen sollte, als eine schreckliche Zukunft.

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Dagegen darf der Fromme in der Folge alles hoffen. Es kann nicht feh len, M. 3., entgegengesezte Ursachen müssen entgegengesezte Wirkungen hervorbringen. Führt das Laster, wie ihr so eben gesehen habt, uns aufhaltsam zum Verderben: so kann die Tu gend, so kann die wahre Frömmigkeit unmög lich eine andre Folge haben, als Heil und Segen. Es mag dir schwer werden, aus Ge. horsam gegen Gott deine Lüfte zu unterdrücken und deine Neigungen zu besiegen: aber rechne darauf, Gesundheit, Ehre und gutes Gewissen werden die Belohnung deiner Anstrengungen seyn. Es mag die oft wehe thun, daß du in Dürftigkeit und Armuth schmachten und mit widrigen Umständen aller Art kämpfen mußt: trägst du dein Schicksal mit Unterwerfung, wirst du nicht müde, aus Gehorsam gegen Gott deine Pflicht zu thun, welche Vorzüge wirst du dir erwerben, zu welchen Tugenden wirst du dich gewöhnen, wie fähig wirst du werden, einst von Gott über viel gesezt und zu desto wichtigern Dingen gebraucht zu wer den. Es mag frånkend für dich seyn, deine besten Handlungen mit Undank belohnt zu sehen,

und

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und weil du unstråflich lebeft und deine Hånde in Unschuld wäschest, weil du dich der guten Sache mit Ernst und Eifer ans nimmst, angefeindet, verfolgt und gedrückt zu werden. Aber kann sich dieses traurige Schicks sal anders für dich endigen, als mit Ehre, als mit allgemeiner Anerkennung deiner Unschuld und Rechtschaffenheit, als mit einem dich völ lig rechtfertigenden Ausspruch des höchsten Rich, ters? Es mag dir oft unendlich schwer werden, in einem Zeitalter des Leichtsinns und der Gottesvergessenheit Glauben zu halten, und das Hohngelächter derer zu ertragen, die deiner Frömmigkeit spotten; dich vielleicht gar zurück. sehen und mißhandeln zu lassen, weil du ein Christ bist und dem Evangelio treu bleibst. Aber weißt du nicht, wie bald das Wesen dieser Welt vergehet; wie sich, so bald die Augenblicke des irdischen Lebens verschwun. den find, alles åndern und zu deinem Vortheil wenden wird; kann der Wahrheit dort etwas anders bevorstehen, als der glorreichste Sieg; und wirst du nicht mit ihr siegen und den Lohn der Treue empfangen? Was ist also das Unglück des Frommen, M. Br., wenn wir es im rechten Lichte betrachten; was ist sein Kampf mit Uebeln und Schwierigkeiten? Seine Kräfte sehet ihr ihn üben; sehet ihn die heilsamsten Erfahrungen sammeln; seher ihn einen Vorzug nach dem andern erringen; sehet ihn immer fähiger und würdiger zu etwas Grösserm werden; sehet

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