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ihn den Grund zu einer dauerhaften Glück, feligkeit legen; sehet ihn eine Zukunft vorbe. reiten, wo ihn Belohnungen aller Art erwar ten; ihr seher ihn mit Thränen fåen, aber mit welcher Freude wird er einst koms men und seine Garben bringen! Und er dürfte das glückliche Laster beneiden? Sein Schicksal wäre nicht schon jezt, bey allen seis nen Widerwärtigkeiten, weit günstiger, weit · wünschenswerther, als die ganze Herrlichkeit des Lasters?

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Doch damit beschließt eben Affaph, in unserm Texte seine Betrachtungen; beneidens werch kann nehmlich das glückliche Lafter dem åchten Frommen endlich auch darum nicht seyn, weil es seinen Genuß durch tausend Unannehmlichkeiten vergållt - fieht, der Fromme hingegen schon jezt die reinsten und seligsten Freuden em pfindet. Was der Lasterhafte auch scheinen, wie vergnügt und fröhlich er sich auch anstel. len, was er auch von seiner Glückseligkeit rüh men, wie sorglos und unbekümmert er auch zuweilen genieffen und schwelgen mag: er ist nichts weniger, als wirklich glücklich, sein Ge nuß ist nichts weniger, als ungemischt und rein; er ist gewöhnlich im Stillen elend, über alle Beschreibung elend. Denn Eins von Bey, den ist nothwendig der Fall; entweder er ist sich seines ganzen Zustandes bewußt und hans delt mit Besonnenheit: oder er unter. drückt

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drückt sein Bewußtseyn und sucht sich zu betäuben. Sehet den leztern Fall, neh met an, es gelinge ihm wirklich, sich zu vers gessen, sich ganz seiner Luft zu überlassen, und in sein Vergnügen fich gleichsam zu versenken: Fönnet ihr ihn beneiden um dieses Vergnügen, um diese wilde, thierische Luft, um dieses sinn. liche, viehische Schwelgen; ist es eines vernünf tigen Wesens nicht ganz unwürdig; und wird es sich nicht mit Eckel, mit Abspannung, mit peinlicher Zerrüttung endigen? Bleibt sich aber der Easterhafte beym Genuß seines Glücks seis ner bewußt; gestattet er seiner Vernunft und feinem Gewissen die Freyheit, sich zu äussern und ihn erinnern zu dürfen; behält er seinen ganzen Zustand immer vor Augen, und über schaut ihn mit voller Besonnenheit: wie mißlich wird ihm dann seine Lage. erscheinen; welche Gefahren wird er überall gewahr werden; wie stark wird er das Unvermögen fühlen, sich ben feinem Glücke zu behaupten; wie viel verdäche tige Menschen, wie viel Gegner und Nebenbuh. ler wird er um sich her erblicken; und welche Vorwürfe wird ihm sein Gewissen machen; wie wird ihm das Bewußtseyn seiner Ver gehungen die füffesten Freuden verbittern; wie wird ihn die Furcht, verrathen, entlarvt, zur Verantwortung gezogen zu werden, oft Tage Lang ångstigen; wie peinlich wird ihm die Ab hängigkeit von denen werden, die um seine Mis fethaten wissen, welche Demüthigungen wird

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ér sich von ihnen gefallen lassen müssen; und was wird es ihn kosten, welche Anstrengungen wird er nöthig haben, wenn er dem Arm der Rache, der schon nach ihm ausgestreckt ist, nur noch eine Zeit lang entfliehen will! Welch ein Zustand, M. Br.! Und er ist das natürliche, er ist das unvermeidliche Loos aller Lasterhaf ten, die aufserlich glücklich scheinen. Beneidet fie nicht; sie sind elend mitten unter den Gunstbezeugungen des Glücks; denn eine Hölle tobt in ihrem Busen.

Und den Frommen sey sein äußrer Zu fland noch so traurig, scheine er alles dessen beraubt, was der Sinnlichkeit schmeichelt z welche reine selige Freuden werden ihm son jezt zu Theil, wie weit glück licher ist er in seinem Elend, als der Lastera hafte bey aller seiner Herrlichkeit. Das ist meine Freude, ruft Afsaph in unserm Text, daß ich mich zu Gott halte. Und saget selbst, kann die Seele mehr Zufriedenheit und Ruhe, kann sie mehr seliges Vergnügen eme pfinden, als wenn sie in einer immerwähren. den Gemeinschaft mit Gott bleibt; als wenn fie weiß, sie dürfe der Huld und Gnade Gote tes fich trösten; als wenn ihr ihr Gewissen das Zeugniß giebt, fie denke und wolle, fie handle und wirke in sterem Einverständniß mit Gott, und lebe für seine heiligen End zwecke; fühlt sie da nicht eine Würde, eine Erhebung, eine Genugthuung, gegen die alle

Freu

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Freuden der Sinne nichts sind? Ich sehe meine Zuversicht auf den Herrn Herrn, fährt unser Dichter fort. Und welcher Genuß, welche Wonne liegt in dieser Zuversicht! Nein, im Himmel und auf Erden giebt es nichts, worauf sich mit Sicherheit rechnen liesse; und wehe Jedem, der seine Hoffnung auf etwas Endliches gründet. Aber was hat der zu fürch ten, der sich unter dem Schuße des Allmächtigen erblickt, der der Hülfe und des Beystandes Gottes gewiß ist, der darauf rechnen kann, Gott werde es ihm nie fehlen lassen an irgend einem Gute? O man muß fie aus Erfahrung kennen, muß sie selbst gefühlt haben, jene Furchts losigkeit, jenen freudigen Muth, jenen hohen Sinn, jene siegreiche Hoffnung, die in der Bruft des Frommen ist, womit ihn sein Ver trauen auf Gott erfüllt, wenn man wissen will, wie glücklich ihn dieses Vertrauen macht, welche Seligkeit es ist, seine Zuversicht auf den Herrn zu sehen. Wenn endlich der Dichter die Worte benfügt: daß ich vers kündige alle sein Thun: auf welche Quelle von Freuden, die alle dem Frommen beschieden sind, zeigt er noch hin! Jenes stille Betrachten der unzähligen Werke Gottes; jenes frohe Bewundern seiner Anstalten und Wege; jenes lebhafte Anschauen seiner Herrlichkeit in der sichtbaren und sittlichen Welt; jenes tiefe Anbeten seiner unendlichen Grösse; jenes Hin strömen lebhafter Gefühle; jener Drang, fich

202 9te Predigt, am Sonntage Sexagefimă.

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zu äussern, dem Herrn zu danken und ihn laut vor der ganzen Welt zu preisen: welchen Ges nuß gewähren alle diese Dinge dem Geiste des Frommen, wie selig fühlt er sich bey dem Ge schäft, das Thun des Herrn zu verkündigen, was ist es ihm auders, dieses Geschäft, als ein Vorschmack des Himmels! Kein Begriff kein Gefühl, keine Ahnung von dem, was ich hier sage, hat das glückliche Lafter; ihm mans geln gerade die reinsten, besten und seligsten Freuden. Und es könnte dem, der diese Freu den fennt, der sie täglich empfindet, der sich durch sie über aues Jrdische erhoben fühlt, noch beneidenswerth - vorkommen; er follte es nicht mit der innigsten Dankbarkeit erkennen, wie weit glücklicher sein Schicksal jezt schon ist, und wie unendlich mehr er in der Zukunft erwarten darf? So sen es denn, was uns auch begegnen, wie frech sich auch das Laster um uns her brüsten mag, unser heiliges unabånder. liches Gelübde, M. Br. Dennoch bleib ich stets an dir, denn du håltft mich ben meiner rechten Hand. Mit welcher Freude, mit welchem Vorgefühl himmlischer Wonne werden wir dann scheidend rufen föns nen: du haft mich nach deinem Rathe geleitet, und nimmst mich nun mit miɛ Ehren an; Amen,

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