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irdischen Reiche des Messias auch in der Seele der Apostel geschlagen hatte, sehet ihr aus der Aeusserung Petri in unserm Terte. Voll Schrecken über das, was Jesus von seinem Tode so eben gesagt hatte, und was er mit sei. nen Vorstellungen von der Bestimmung des Messias schlechterdings nicht vereinigen konnte, nahm ihn Petrus zu sich, wie der Evan, gelist sagt, und fuhr ihn an, rief ihn mit einer Art von unbescheidner Zudringlichkeit zu? Herr, schone dein selbst, das widers fahre dir nur nicht. Ich habe es schon bemerkt, wie der Herr diese Vorstellungen auf. nahm; mit welchem firafenden Ernst er dem Apostel seinen irdischen Sinn und sein Hången an niedrigen Erwartungen vorhielt; und um es ihm noch nachdrücklicher zu sagen, wie ganz anders man denken und handeln müsse, wenn man es mit ihm halten wolle, sezt er gleich nach unserm Tert den erschütternden Ausspruch hinzu: will mir Jemand nachfolgen, der ver läugne sich selbst, und nehme sein Kreuß auf sich, und folge mir.

Aber welche Entschlossenheit unsers Herrn, M. 3., welcher Muth bey den schrecklichsten Erwartungen, welche Geringschäßung aller eis gennüßigen, blos menschlichen Rücksichten; wels che Begeisterung für das Erhabne und Gött liche, für die heiligen Rathschlüsse des Vaters! Diese Grösse des Geistes, diese Stärke der Seele, diese Erhebung über alles Irdische, die.

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fen edlen, aufopfernden Eifer unsers Herrn müss sen wir kennen und fühlen lernen, M, Br., so müssen wir ihn ins Auge fassen, wenn wir die Geschichte seiner Leiden im rechten Lichte betrach. ten wollen, wenn sie Geist und Leben für uns werden soll. Gleich heute wollen wir uns al so bey dem hohen Sinne verweilen, mit welchem der Herr seine lezten traurigen Schicksale erwartete. In unserm Tert ist er so deutlich ausgedrückt, die ser hohe Sinn, daß wir alle seine Aeusserungen, in demselben gewahr werden. Da erscheint er nehmlich als ein Muth, der jene trau rigen Schicksale nicht fürchtete; als eine Bereitwilligkeit, die sie billig te; als eine Standhaftigkeit, die sich durch nichts erschüttern ließ; als eine Stärke, die einen weisen Rath Gottes in ihnen erblickte; als ein Eifer, der sich nicht abschrecken ließ, fortzuwirken; als eine Hoffnung endlich, die des erwünschtesten Aus gangs gewiß war. Wie sehr verdient je de dieser Aeusserungen besonders erwogen zu

werden.

Sehr bestimmt sagt der Herr in unserm Terte seine lezten traurigen Schicksale vorher, M. 3. Er fieng an, spricht der Evangelist, und zeigte seinen Jüngern, wie er müßte hin gen Jerusalem gehen, und viel leiden, und getödtet werden. Er D. Reinh. Pr. Ifter Band 16te-Samml.

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war also von dem, was ihm bevorstand, uns terrichtet; kein Unglück, das ihn unvermuthet überraschte, war sein schmachvolles Ende zu Jes rusalem; er war so genau mit demselben bes kannt, daß es ihm mit allen seinen Schrecken gleichsam vor Augen schwebte. Aber fürchtet er es; sinkt sein Muth bey der Aussicht auf dasselbe; entfällt ihm eine Klage darüber? Mit ruhiger Fassung höret ihr ihn im Texte von demselben sprechen. Mit einer Besonnenheit, die vernünftigen Ueberlegungen folgt; die genau weiß, was sie thut, und sich überall durch Ab. fichten leiten läßt; die mehr für Andre, als für sich selber sorgt, giebt er seine Erklärung. Denn nicht um seinem gepreßten Herzen gleichs sam Luft zu machen und sich seines Kummers zu entladen, kommt er auf seinen Tod zu spre chen; er bedarf einer solchen Erleichterung nicht. Aber seine frohen, lauter Glück und Herrlichkeit träumenden Apostel bedürfen einer Erinnerung; fie muß er in ihren eitlen Hoffnungen stören, wenn sie nicht schrecklich aus denselben erwachen sollen; ihnen kann er nicht långer verhehlen, was bevorsteht, wenn er seinen grossen Zweck mit ihnen erreichen will. Welch ein edler, fester Muth, welch ein erhabner und doch mensch. licher Sinn lag hier zum Grunde, M. Z. Glaubet nicht, der Herr habe kein Gefühl von den Schrecken feines Schicksals gehabt; o er em. pfand sie so tief, er verläugnete die Regungen der davor zurückbebenden Natur so wenig, daß

daß ihn eine fast tödtliche Angst ergriff, als fein leztes Leiden seinen wirklichen Anfang hahm. Aber vermochte alles Widerstreben der Matur, vermochte der gewaltige Abscheu, der sich wider einen solchen Tod nothwendig in ihm regte, etwas über seinen Entschluß? Macht er auch nur die mindeste Vorkehrung, seinem Schick, fale zu entfliehen? Ist er auch nur einen Aus genblick zweifelhaft, ob er sich demselben übers Lassen soll? Ihr seher, wie er es aufnahm, als Petrus ihm so etwas zumuthere; mit wel chem Unwillen er rief: hebe dich, Satan, von mir, du bist mir årgerlich. Durch einen Muth, der das Schreckliche dessen, was bevorstand, z war fühlte, aber nicht fürch. tete, ausserte sich der hohe Sinn zuerst, mit welchem der Herr seine lezten traurigen Schick, fale erwartete.

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Sind wir uns eines solchen Muthes bes wußt, M. 3. Manches Traurige steht auch uns bevor; oft wissen wir es sogar vorher, was wir werden zu erdulden haben; und hårten wir auch die heiterste Zukunft vor uns, dem Tode tann doch keiner von uns entfliehen. Seyd ihr gewohnt, an das Unangenehme, das euch erwartet, lieber gar nicht zu denken, weichet ihr der Vorstellung desselben aus, wo ihr nur kön net: so saget nicht, daß ihr wahren Muth habr; wer diesen hat, das sehet ihr an unserm Herrn, faßt sein Unglück getrost ins Auge und kann von demselben sprechen, so bald es

nöthig

nöthig ist. Seyd ihr gewohnt, den Gedanken an das Traurige, das euch bevorsteht, sogar mit Gewalt zu verdrängen; stürzet ihr euch, um nicht von demselben ergriffen zu werden und euch zu betäuben, in wilde Zerstreuungen: so saget nicht, daß ihr auch nur den mindesten Muth befizet; es ist Feigheit, was euch so han deln läßt; beschreiben, dieß sehet ihr an dem Beyspiel unsers Herrn, kann der muthige, ent schloßne Mann, was er zu fürchten hat, so bald die Umstände es von ihm fordern. Seyd ihr endlich gewohnt, mit Leichtsinn und Verachtung, mit einer Art von troßigem Uebermuthe, dem entgegenzugehen, was euch droht: so saget wes nigstess nicht, daß ihr einen vernünftigen Muth besihet; wer diesen hat, das sehet ihr an dem Beyspiel unsers Herrn, läßt der Natur ihre Rechte, handelt mit besonnener Fassung und fiegt durch die Festigkeit seines Willens. Ihr sehet, was uns obliegt, wonach wir streben müssen, wenn wir siegen wollen, wie Jesus; schon den Muth müssen wir fassen lernen; ` durch welchen sein hoher Sinn sich äusserte.

Doch dieser hohe Sinn war auch eine Bereitwilligkeit, die feine lezden traurigen Schicksale billigte. Kein gewaltiges, unabånderliches Schicksal war es, keine nothwendige, fortreissende Verkettung der Umstände, was Jesum nach Jerusalem und seinem Tod entgegen führte. Er fieng an, heißt es in unserm Text, und zeigte seinen

J ån.

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