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ren, Sinnesänderung gewesen; wird es dem, der am Fleische leider, nicht desto einleuchtender, Christus habe unsre Sünden ge opfert an seinem Leibe auf dem Holz, auf daß wir der Sünde abgestorben, Der Gerechtigkeit leben sollen?

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Doch ihr fühlet es selbst, M. Z., der Un. terricht, den uns die Leiden unsers Herrn über unsre eignen Leiden geben, fångt hier an eine Anweisung zu einem zweckmässigen Gebrauch unsrer Leiden zu werden; Lasset uns auch diese, hören und zu befolgen fuchen.

Zur Fassung eines bessern Sin nes sollen wir unsre Leiden anwenden, dieß ist das Erste, wozu die Leiden unsers Herrn. uns ermuntern. Auf ihn, den groffen, heiligen Dulder, können wir unsern Blick nicht richten, ohne einen Gehorsam gegen Gott, der jedes Opfer brachte; ohne eine Liebe gegen die Menfchen, die stärker war, als der Tod; ohne eine Ehrfurcht gegen Schuldigkeit, und Pflicht, die fich derselben unbedingt unterwarf; ohne einen Eifer für die erhabensten Endzwecke gewahr zu werden, der sich ihnen ganz und ausschliessend widmete. Da enthüllt sich eine Festigkeit des Willens, ein Edelmuth, eine Selbstbeherrschung, eine Stärke des Geistes, ein so reiner, erhabner, himmlischer Sinn vor unsern Augen, daß wir fie unmöglich verkennen können, die Herr lichkeit des eingebornen Sohnes vom

Bater

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Bater voller Gnade und Wahrheit. Aber ist uns hiemit nicht auf das bestimmteste gesagt, worauf wir denken, woran wir arbeiten follen, wenn wir selbst von Leiden ergriffen werden; daß wir uns, wie unser Tert es aus, drückt, mit dem Sinn unsers Herrn wapnen sollen? Mögen sie doch bestehen, worin sie wollen, eure Leiden; daß fie eure Zerstreuungen unterbrechen, daß fie eure Lust, barkeiten stören, daß fie euch auf euch selbst zurückeführen, daß fie euch zu einer Besons nenheit, zu einem Ernste nöthigen, der euch fonst nicht eigen ist, das fühlet ihr, das müs. set ihr fühlen, ihr alle, die ihr leichtsing nig und ungebessert dahin lebet; auch wider euern Willen müsset ihr aufhören von Sünden, weil ihr am Fleische leidet. Aber soll diese Ruhe, diese Stille von aussen, umsonst ben euch eingetreten seyn? Soll euch der Ernst, den der Schmerz ben euch hervorbringt, um sonst ergriffen haben? Soll es nichts helfen, daß ihr an euch selber denken und euch eures Innern bewußt werden müsset ? Wie, ihr könn tet es unbemerkt lassen, welche Unordnung in euch herrscht, welche Leidenschaften in euch to ben, wie stark euer Hang zum Bösen, wie pflichtwidrig eure Gesinnung, wie verkehrt euer ganzes Denken und Wollen ist; nicht mit tie fer Beschamung, nicht mit Furcht und Schre cken solltet ihrs empfinden, daß es, wenn ihr nichts zeitlich und › ewig verloren, feyn woller, noth

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nothwendig anders mit euch werden, daß ein entgegengesezter neuer Sinn in euch entstehen, daß eine Veränderung in euch vorgehen“ muß, durch die ihr ganz andre Menschen werdet? Wol. let ihr es aber noch anstehen lassen mir dieser Veränderung, und sie auf eine andre Zeit ver. schieben? Glaubet ihr denn, Gott habe euch umsonst in die Umstände gebracht, wo ihr so zu euch selber kommen und euer Elend fühlen mußter? Muß es nicht sein Wille seyn, daß ihr noch heute seine Stimme hören und euer Herz nicht verstocken soller? Und höret ihr sie, diese Stimme Gottes; fasset ihr den Entschluß, andres Sinnes zu werden, neh met ihr voll Wehmuth und Reue eure Zuflucht zur Gnade Gottes in Christo; wendet ihr euch von ganzem Herzen zu dem, der eure Sün den selbst geopfert hat an seinem Lei be auf dem Holz, und durch dessen Wunden ihr heil werden follet: wel che Verwandlung wird in euch vorgehen, wel cher Abscheu gegen die Sünde wird in euch ent. frehen, welcher beßre Sinn wird in euch herr. schend werden; welche Kraft, welchen Muth werdet ihr fühlen, was noch hinterstelli ger Zeit im Fleische ist, nicht mehr euern Lüften, sondern dem Willen Gottes zu leben! In welche Wohlthat, in welchen unaussprechlichen, ewig dauernden Segen wird sich auch das empfindlichste Leiden für euch verwandeln, wenn ihr es so anwender;

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wenn

wenn es ein neues Herz, ein neuer, beßrer Sinn ift, was ihr aus demselben zurückbringet.

Doch auch ihr, die ihr diesen bessern Sinn schon habt, sollet eure Leiden nicht ungenůzt für denselben lassen. Vergleichet euch nur mit eurem Herrn; betrachtet nur den Geist und Sinn, welchen Er bey seinem Leiden ents hüllt hat: welche Mängel werdet ihr bey dem eurigen finden; wie klar wird es euch werden, wie viel euch noch zu seinem Gehorsam, zu seiner Liebe, zu seinem Edelmuthe, zu seinem Vertrauen, zu seinem Heldensinne fehlt. Nur vernünftig gebrauchen dürfet ihr das Leiden, das euch getroffen hat, dürfet nur üben, wozu es euch Gelegenheit giebt und auffordert und ihr werdet ergänzen können, was euch noch abgeht; euer Sinn wird immer reiner, immer vollkommner, dem Sinn eures Herrn immer ähnlicher werden; ihr werdet immer mehr denken, wol len und wirken lernen, wie er; Gott wird euch; wie ihn, der an dem, das er litt, selbst Gehorsam lernte, durch Leiden vollkommner

machen.

Denn ist ein beßrer Sinn in uns ent standen, M. 3., so werden wir unsre Leiden auch zur Entwöhnung von allem Bd. sen anwenden können. Auf zu hören von Sünden, und hinfort, was noch hinterstelliger Zeit im Fleische is, nicht mehr der Menschen Lüften zu le ben, das ist ja das redliche Bestreben eines D. Reinh. Pr. 1fter Band 16re Samml. 2

bef

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beffern Sinnes; wer die Sünde für das er Eennt, was sie ist, wer sie im Herzen verab febeut und haßt, kann ihr nicht mehr dienen; er wird mit jedem Tage freyer von derselben zu werden suchen. Und da bemerker es denn, ihr alle, die ihr euch ernstlich bessern woller, welchen Vortheil euch eure Leiden hieben gen währen, wie sehr sie euch dieses schwere Geschäft erleichtern. Nicht fortseßen könnet ihr eure Unmässigkeit, eure Schwelgeren, eure Ausschweiffungen, wenn ihr am Fleische leidet; ihr send gezwungen, sie wenigstens eine Zeit lang zu unter, laffen: o kehret nie wieder zu ihnen zurück; ihr sehet, man kann sie entbehren, diese schåds lichen, diese entehrenden Vergnügungen; lernet also, was ihr jezt nicht geniessen könner und dürfet, künftig nicht mehr geniessen zu wollen. Micht unterhalten könnet ihr eine Zeit lang den gefährlichen Umgang, den ihr mit Andern pfleget; ein Unglück hat euch von denen ge. trennt, mit welchen ihr sonst zu fündigen ge wohnt send, und die Bande, die euch an fie fesselte, aufgelöst: o knüpfet sie nie wieder an; laffet euch nie wieder in die Fallstricke verwis deln, von welchen euer Leiden euch so glück. lich befrent hat; fast ohne Mühe könnet ́ihr jezt einer Sclaverey entrionen, von der ihr euch selbst wohl nie losgerissen hårtet. Heftig an gegriffen ist euer Eigennuk, euer Ehrgeiz, eure Herrschsucht; denn ein Unglück hat euch euer Vermögen entrissen, hat euern Stolz gedemů

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