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gültig daben hätte bleiben können. Zur Verantwortung wurden also die Apostel Jesu and insonderheit Petrus, über diese Sache gezogen; fie sollten anzeigen, aus welcher Gewalt, oder in wessen Namen sie dieses Wuns der gethan håtten? Ohne sich einen Aus genblick zu bedenken, erklärte Petrus mit der größten Freymüthigkeit: es sen euch und allem Volke von Israel Fund gethan, daß in dem Namen Jesu Chrifti von Nazareth, welchen ihr gefreuzigt habt, den Gott von den Todten auferweɗt hac, stehet diefer allhier vor euch ge. fund. Er bemerkt sodann, wenn Jesus gleich von den Obersten des Jüdischen Volks ver worfen worden sey, Gott habe ihn dessen un, geachtet zum Rettèr und Herrn der Menschen bestimmt; und nun schließt er mit den Wor. ten unsers Textes, an diesen von Gott verord, neten Retter müsse sich Jeder wenden, dem um sein Heil zu thun sey; glücklich in Zeit und Ewigkeit könne man nach dem Rath und Willen Gottes nur durch ihn werden.

Wie bedenklich, wie gefahrvoll waren die Zeiten, M. Z., in welchen Petrus diesen Rach ertheilte! Mit starken Schritten näherte sich der jüdische Staat damals feinem Untergange. Fast mit jedem Tage wurde die Unordnung in demselben grösser, die Macht schädlicher Vor urtheile herrschender, das fittliche Verderben ansteckender, der Kampf der Partheyen hißiger

D. Reinh. Pred. Ister Band 16te Samml.

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und die Beantwortung der Frage, was man thun, wohin man sich wenden müsse, um nicht in das allgemeine Unglück, verwickelt zu werden, schwerer. Petrus entscheidet in unserm Texte kurz; an Jesum verweiset er seine Mitbür, ger; es ist in keinem andern Heil, ruft er, ist auch kein andrer Name den Men sæben gegeben, darinnen wir sollen selig werden. Und wie richtig seine Ents scheidung war, ist am Tage. Nicht bloß dem fittlichen Verderben entfloh Jeder, der sich an Jesum hielt und durch das Evangelium geheis ligt wurde, nicht bloß dem Geiste nach wider.. fuhr ihm Heil: auch dem leiblichen Untergang wurde er entrissen; denn es ist ja bekannt genug, die Christen allein verlieffen das unglückliche Je rusalem, bevor die schreckliche Zerstörung der Stadt ihren Anfang nahm; sie allein blieben mitten im allgemeinen Jammer unversehrt.

Daß auch wir in Zeiten leben, wo uns tau, send Gefahren drohen, wo es schwer zu entschei den ist, welche Parthey man ergreifen, welche. Wege man einschlagen soll, wenn man dem Ver.. derben entfliehen und insonderheit seine Seele retten will, das könnet ihr, wenn euch je umeuer Heil zu thun gewesen ist, nicht unbemerkt gelas. sen haben. Ich meines Orts weiß denen, wel chen es mit der Sorge für ihre Wohlfahrt ein, Ernst ist, noch immer keinen andern Rath zu er theilen, als den, welchen Petrus in unserm Terte. giebt; ich finde sogar in den Umstånden der Zeit.

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einen besondern Grund, diesen Rath zu wieder helen und euch denselben an das Herz zu legen. Ich glaube daher diese Stunde nicht besser an wenden zu können, als wenn ich euch zeige, wie sehr uns die Beschaffenheit der Zeit antreiben soll, unser ganzes Heil bey. Jesu zu suchen.

Kann ich nehmlich darthun, daß ihr bey den Irrthümern der Zeit nirgends' mehr Wahrheit; bey der Sorglosig keit der Zeit nirgends mehr Anregung; bey den Lastern der Zeit nirgends mehr Kraft zur Besserung; bey den Bestres bungen der Zeit nirgends mehr Zu rechtweisung; bey den Uebeln der Zeit nirgends mehr Troßt und Hülfe;` bey der zerstörenden Gewalt der Zeit ends lich nirgends mehr Hoffnung und Er, Haltung finden könnet, als bey Jesu: so werdet ihr meine Behauptung für entschieden erklären, ihr werdet die Pflicht anerkennen müssen, euch von ganzem Herzen an Jesum zu wen den, wenn euch geholfen werden soll. Nun glaube ich aber, jeden der angegebenen Punkte augens scheinlich erweisen zu können; höret also meine Gründe und urtheilet selber.

Ohne Wahrheit giebt es kein Heil, M. 3., sie ist die nothwendige Bedingung aller ächten Wohlfahrt; wer sich bey den wichtigsten Angelegenheiten, bey den Angelegenheiten seines Geistes und Herzens, bey der Religion und bey S 2 seinem

seinem sittlichen Verhalten im Irrthume befin det, kann nie zu einer wahren Glückseligkeit gelangen; er wird sich über kurz oder lang ins Verderben stürzen. Wo wollet ihr aber in uns fern Zeiten die Wahrheit finden? Daß die Meynungen der Menschen in unsern Tagen eben so getheilt und widersprechend find, als je; daß man in unsern Tagen über Religion und Pflicht und über alles, woran einem vers nünftigen Geschöpf das Meiste gelegen seyn muß, so allgemein, als jemals, streitet; daß der Kampf der entgegengesezteften Dinge, des finster. sten Aberglaubens und des frechsten Unglaus bens, der ftumpfften Fühllosigkeit und der feus righten Schwärmeren, des spikfindigen Vernünfs telns und des dunkeln, geheimnißvollen Empfin delns fast nie heftiger gewesen ist, als bey una fern Zeitgenossen: das ist keinem Zweifel uns terworfen. Wohin wollet ihr euch also in dies fer Verwirrung wenden? Wollet ihr euch den Weisen der Zeit anvertrauen und von der blos sen Vernunft Unterricht erwarten? Daß dies fer Unterricht den Meisten von euch zu schwer senn, daß er euch zu Untersuchungen nöthigen werde, die eure Kräfte übersteigen, das will ich jezt nicht einmal erwähnen. Aber wie selts sam und streitend werdet ihr die Aussprüche der Vernunft finden; fast durch jeden ihrer Lehrer und Stellvertreter wird sie eine andre Sprache gegen euch führen und euch andre Behauptungen vorlegen; ihr werdet die Weisen

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der Vernunft gerade über die wichtigsten Dinge nicht bloß einander widersprechen, sondern auch. einander verurtheilen und schmåhen hören; ihr werdet ungewisser und zweifelhafter, als je, aus ihren Schulen zurückkommen. Hoffet ihr die Wahrheit vielleicht sichrer im Schoose ge. heimnißvoller Bündnisse, durch unbegreifliche Zauberkünfte, bey schwärmerischen, in dunkeln Sprüchen redenden Sehern, oder in den stillen Kammern in sich gekehrter, einer müssigen Be schauung nachhängender Menschen zu finden? Wie send ihr zu bedauern, wenn ihr das Licht von der Finsterniß erwartet; wenn ihr Festig. keit suchet, wo alles schwankt; wenn ihr euch vorstellet, im Gaukelspiel unzähliger Blendwerke und ausschweiffender Träume könne euch die Wahrheit erscheinen! Werdet ihr nicht in Ge fahr seyn, entweder selbst berhört und in schäd liche Irrthümer verwickelt zu werden, oder un, gewiffer, als je, und mit dem Schmerz getäuschter Hoffnungen aus diesen Finsternissen zurück, zukommen?

Von diesem allen habt ihr nichts zu be forgen, wenn ihr Unterricht bey Jesu suchet. Keine Frage, die euer wahres Heil betrift, wird euch sein Evangelium unbeant. wortet lassen; ihr werdet über Gott, über euer Verhältniß zu Gott, über eure Bestim mung, über eure Abweichung von derselben, über die Art, wie ihr zu ihr zurückkehren und die Gnade eures Schöpfers erhalten sollet; ihr

werdet

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