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Darf man

nung der Dinge hervorzubringen. fich wundern, wenn man die Freunde und Be kenner eines solchen Glaubens mit Befremden und Mißtrauen betrachtete; wenn man sich ih nen widersezte, wo man nur konnte; wenn sie bey der Obrigkeit selbst keinen Schuß fanden; wenn man sie als gefährliche Menschen, als Feinde des Staats und der allgemeinen Wohl. fahrt behandelte? Die Christen selbst aber durf ten sie nachgeben ? Mußten sie es nicht viels mehr für ihren Beruf, für ihr eigentliches Ge. schäft erkennen, der Wahrheit treu zu bleiben, fie zu bekennen, an ihrer Verbreitung zu arbei ten, was auch darauf erfolgen möchte? War es nicht ihre unlåugbare Beftimmung, sich auch aufzuopfern für die Sache ihres Herrn, und ihr dadurch den Sieg zu verschaffen? Muß. ten sie aber dieses Opfer nicht mit einer Fas fung, mit einer Entschlossenheit, mit einer Stande haftigkeit und Würde bringen, die sie als Prie fter der Wahrheit, als Menschen von höherem Geist und Sinn sogleich auszeichnete? Mögen fich die Umstände immerhin geändert haben, M. 3., mag es wahren Christen jezt leichter gemacht seyn, ihre Ueberzeugungen zu äussern und nach denselben zu leben; in gewissem Sinne wird es doch ewig ihr Beruf bleiben, sich un verschuldete Leiden gefallen zu lassen. Denn werden sie sich durch ihren Glauben nicht stets und unausbleiblich den Sport des Unglaubens und den Haß des Aberglaubens zuziehen? Wer

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den sie durch ihre Tugend nicht allen Lasters haften mißfallen und den Widerwillen derselben erregen? Werden sie bey ihrer sirengen, uner schütterlichen Rechtschaffenheit nicht überall an stoffen und sich Feinde machen? Werden fie durch ihre pflichtmässige Wirksamkeit nicht allen denen in den Weg kommen, die etwas Böses im Sinne haben, und sie wider sich aufbringen? Wird ihre Gewissenhaftigkeit, bey der sie sich schlechterdings nichts Unrechtmässiges und Zwey deutiges erlauben, sie nicht zurückseßen und um tausend außre Vortheile bringen? Wenn sie nun bey diesem Verhalten angefeindet, verspottet, gedrückt, verfolgt werden: dürfen sie dar über klagen; ist es nicht am Tage, anders kann es nicht seyn; liegt es nicht im Wesen der christs lichen Rechtschaffenheit, daß sie auffallen und alle anders Gesinnte zum Widerstand und zu Beleidigungen reißen muß? Würden wahre · Christen nicht ganz vergessen, was sie vermöge ihres Beruffes sind und seyn sollen, wenn sie unverschuldete Leiden und Mißhandlungen nicht mit Würde ertragen wollten?

Hiezu kommt das verpflichtende Mus fter ihres Herrn. Sintemal auch Christus gelitten hat für uns, fährt der Apostel in unserm Texte fort, und uns ein Vorbild gelassen, daß wir sollen nachfolgen seinen Fußtapfen. Wie viel liegt in diesen wenigen Worten verborgen, M. Br., welche Gründe, welche Ermunterun

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gen zu einer würdigen Ertragung unverschul deter Leiden sind hier zusammengefaßt! Chri Bus hat gelitten, sagt der Apostel; selbst der unschuldigste und heiligste Mensch, der je auf Erden gelebt hat, der noch überdieß der Sohn Gottes und der Herr vom Him. mel war, hat sich nicht geweigert, Leiden aller Art zu erdulden. Und wir dürften uns be schweren, wenn uns unverschuldete Leiden tref. fen; wir, die wir nicht die mindesten Ansprüche. auf ein beßres Schicksal haben, die wir so tief unter ihm stehen, die wir uns weder in Absicht auf Unschuld und Tugend, noch in Absicht auf Hoheit und Würde mit ihm vergleichen dürfen? Christus hat noch überdieß für uns gelit ten, wie der Apostel sagt; zu unserm Besten hat er alles übernommen, was er erðulder har; unsre Sünden hat er geopfert an seis nem Leibe auf dem Holz. Und wir soll ten nicht willig und bereit seyn, hinwiederum für ihn zu leiden; wir sollten uns nicht alles gefallen lassen, so bald es seine Sache, die Sa che der Wahrheit und des Guten gilt; wir soll. ten uns aus Dankbarkeit und Liebe nicht sogar freuen, wie einst seine Apostel, um Seinet. willen Schmach zu leiden? Was aber mehr ist, als dieß alles: er hat uns, sezt der Apostel hinzu, ein Vorbild gelassen, daß wir sollen nachfolgen seinen. Fußtapfen; es ist sogar ein besondrer Zweck. seiner Leiden gewesen, uns nicht nur zu zeigen, D. Reinh. Pr. 1ßter Band 16te Samml. u

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wie wir unverschuldere Widerwärtigkeiten wür dig erdulden sollen; sondern uns auch zu einer solchen Erduldung auf das stårkfte zu verpflich ten. Denn wenn wir auch in keinem beson dern Verhältnisse mit Christo stånden, M. Z., wenn er uns auch eben so fremde wäre, als andre tugendhafte und ehrwürdige Männer des Alterthums: müßte die fittliche Grösse, die er bey seinem traurigen Schicksal enthüllt hat, nicht schon an sich unsre Aufmerksamkeit reizen; müßten wir es uns nicht selber sagen, ein größ, res, ein vollkommneres Muster der Geduld, Standhaftigkeit und Würde beym Leiden sey im ganzen Umfange der Zeiten nicht zu finden; müßten wir uns nicht schon darum verpflichtet fühlen, ihn nachzuahmen? Aber er ist noch überdieß unser Heiland und Herr; es steht nicht ben uns, ob wir ihn zum Muster nehmen wols fen; Gott hat ihn in ein Verhältniß mit uns gesezt, wo von unserm Glauben an ihn, von unsrer Folgsamkeit gegen ihn, unsre Rettung und Seligkeit abhängt. Wenn uns also aus. drücklich gesagt wird, auch im Leiden habe er uns ein Vorbild seyn wollen; er ers warte es von uns, daß wir seinen Sinn und sein Verhalten nachahmen sollen, wenn wir von unverschuldeten Uebeln getroffen werden: bleibt uns da ein Ausweg übrig; müssen wir nicht die Schuldigkeit, die Pflicht anerkennen, uns seinem Willen gemäß zu verhalten; ist dieser Wille nicht für uns Gesetz? Doch wer

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follte nicht gern, wer sollte nicht mit Freuden gehorchen! Was kann ehrenvoller seyn, als Aehnlichkeit mit ihm zu haben, der das vollen. dete Muster aller wahren Vollkommenheit ist? Und was dürfen wir hoffen, wenn wir seinen Fußtapfen nachfolgen! Dann ist es ja die Bahn zur Herrlichkeit, auf der wir uns be. finden; dann heißt es auch von uns: das ist je gewißlich wahr, sterben wir mit, so werden wir mit leben, dulden wir mit, so werden wir mit herrschen. Freuet euch, ruft der Apostel nach unserm Terte, daß ihr mit Christo leidet, daß ihr auch zur Zeit der Offenbarung seiner Herrlichkeit Freude und Wonne haben möget.

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Doch der Apostel macht in unserm Terr auf eine neue Ermunterung zur würdigen Er tragung unverschuldeter Leiden aufmerksam, auf das Bewußtseyn unfrer Schuldlosig feit. Welcher keine Sünde gethan hat, sagt er von unserm Herrn, ist auch kein Betrug in seinem Munde fun den. Warum litt der Herr mit so vieler Würde, mit so grosser Standhaftigkeit, mit So entschloßner Unterwerfung, mit so lebendi gem Vertrauen auf Gott? Er war sich leis ner Schuld bewußt; es war schlechterdings nichts in ihm vorhanden, was ihn hätte demů. thigen und niederschlagen können; er war von feiner Tugend, von seiner guten Sache, von u a feinem

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