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wir durch dieses Fest gleichsam beurkunden und sichern; es ist die groffe, nicht bloß das Israe. litische Volk, sondern die ganze Menschheit ums fassende Bestimmung unsers Herrn, woran wir uns heute mit festlicher Freude und mit feuris gem Dank gegen Gott erinnern sollen.

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Und das wollen wir jezt, M. Br. Den Gegenstand dieses Festes wollen wir auch zum Gegenstand unsers Nachdenkens machen; ohne auf etwas Fremdes zu sehen, ohne uns bey Mebendingen aufzuhalten, ohne uns die Bestim mung unsers Herrn nur einseitig vorzustellen, wollen wir sie vollständig ins Auge fassen, und fie in ihrer ganzen Herrlichkeit betrachten. Was verdient auch unsre Aufmerksamkeit mehr, als diese Bestimmung! Schon aus den Weissas gungen des alten Bundes glänzt sie uns ent gegen; der Text, welchen ich jezt erklären soll, wird euch dieß beweisen. Und vergleichen wir nun den Erfolg; sehen wir zu, wie ihr der Herr Genüge geleistet hat; erwågen wir, den Einfluß derselben auf unsern eignen Zustand; überschauen wir die wohlthätigen Folgen, wel che sie für die ganze Menschheit gehabt hat, und noch ferner haben wird: zu welcher Bewunderung der Rathschlüsse Gottes, zu welcher Dankbarkeit gegen Gott, zu welcher Verehrung und Anbetung deffen, den er uns gesandt hat, `muß uns dieß alles ermuntern, welche Hoffnungen muß es in uns wecken! Möge uns dieß in Dieser Stunde fühlbar werden! Möge auch sie

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zu den Segnungen gehören, die sich durch ihn unablåssig über uns und unser ganzes Geschlecht verbreiten! Wir flehen um diese Gnade in fils ler Andacht.

Text: Jef. XLIX. v. 6. 7.

Will man den Worten des Propheten, die ich euch jezt, vorgelesen habe, keine Gewalt anthun, M. 3. so kann der Knecht Got tes, von welchem hier die Rede ist, Niemand anders feyn, als Christus. Im ganzen weitem Raume der Geschichte findet sich nehmlichkeine Person, von der das gelten könnte, die das geleistet hätte, die das zu leisten im Stan. de gewesen wäre, was von diesem Knechte Got tes hier gesagt wird. Nehmet dagegen an, Christus sen hier gemeynt: so ist alles klar, al les stimmt zusammen; ihr leset hier seine Ges schichte, gleichsam im voraus beschrieben; sein ganzes Werk ist auch hier mit einer Deutlich, keit, mit einer Bestimmtheit vorgezeichnet, die nichts zu wünschen übrig läßt. Allein eben daher können wir auch nicht umhin, bey diesent Werke zu verweilen, und die Bestimmung unsers Herrn zum Gegenstand unsrer Bes trachtung zu machen. Der Prophet führt uns zuerst auf eine richtige Vorstellung von dieser Bestimmung, er giebt uns Anleis tung, fie gehörig kennen zu lernen. Er deur tet aber auch auf die Obliegenheiten hin, die aus derselben für uns entspringen.

Seher

Sehet hier die beyden Haupttheile unsrer heus tigen Betrachtung.

1

Der Prophet läßt in unserm Terte nichts unberührt, was zu einer vollständigen Kenntniß von der Bestimmung unsers Herrn gehört; er macht auf die Beschaf fenheit, auf den Umfang, auf den End. zweck, auf den Ausgang derselben 'aufmerk» fam. Sie ist nämlich nach ihrer Beschaffens heit ein schweres Geschäft im Dienste Gottes; sie umfaßt nach ihrem Umfange die ganze Menschheit; sie hat keinen andern Endzweck als Rettung und Heil; und ihr Ausgang war die höchste Verherr lichung des Herrn selber. Lasset mich dieß alles klar zu machen suchen.

Es ist ein Geringes, sagt Gott in unserm Terte zu Christo, daß du mein Knecht bist. Bemerket hier den groffen Sinn und die hohe Bedeutung des Ausdrucks Knecht Gottes. So heissen nach dem Sprachge brauche der Schrift nur Männer von aussers ordentlicher Wichtigkeit; Männer, durch welche Gott grosse Veränderungen bewirken, und seine erhabensten Rathschlüsse befördern will. Daher heißt Moses so oft und so nachdrucksvoll der Knecht Gottes. Daher nennt Gott bey unserm Propheten das Israelitische Volk mehr als einmal seinen Knecht. Daher war schon im zwey und vierzigsten Kapitel von Christo gesagt worden; siehe, das ist mein Knecht

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und

und mein Auserwählter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat; ich habe ihm meinen Geist gegeben, er wird das Recht unter die Heyden bringen. Ein grosses, ausserordentliches Geschäft im Dienste Gottes wird also Christo mit diesem Ausdrucke beygelegt; er soll dazu bestimmt seyn, Rath schlüsse Gottes von der höchsten Wichtigkeit aus.. zuführen. Eben daher wird dieses Geschäft auch als schwer beschrieben; als ein Geschäft, das dem Vollender unendlich viel kosten, das ihn zu den größten Opfern nöthigen wird. Um dieser Ursache willen heißt er in unserm Terte die verachtete Seele, der Knecht, der unter den Tyrannen ist; und weiter unten im drey und funfzigsten Kapitel wird er noch bestimmter der aller Verachtetste und Unwertheste genannt, wird als ein Lamm beschrieben, das man zur Schlacht, bank führt, als ein edelmüthiger Retter, der sein Leben zum Schuldopfer giebt. Ganz für Gott und in seinem Dienste zu leben; überall als ein Abgeordneter Gottes zu han. deln, und alles im Namen Gottes zu thun; ein Geschäft zu betreiben, das in jeder Hinsicht der Wille Gottes und sein Werk war; sich für dieses Werk aufzuopfern und zur Vollen. dung desselben den Tod zu leiven: dieß war also nach der Beschreibung unsers Textes die Bestimmung unsers Herrn. Ihr wisset, wie genau dieß alles mit seinen eignen Erklärung

gen

gen übereinstimmt; wie stark er es bey jeder Gelegenheit versicherte, der Vater habe ihn gesandt; wie es ihm Speise war, den Willen des Vaters zu thun, und das Werk desselben zu vollenden; wie er rief: darum liebet/mich mein Vater, daß ich mein Leben laffé; wie er endlich gehorsam wurde bis zum Tod, ja zum Tod am Kreuz. Ihrer Beschaffenheit nach war die Bestimmung unsers Herrn ein schwe res Geschäft im Dienste Gottes.

Daben umfaßte fie, wenn wir auf ihren Umfang sehen, die ganze Menschheit. Sich den grossen Retter, welcher den Våtern verheissen worden war, allein zuzueignen, und alle übrige Völker von den Wohlthaten def felben auszuschließen, dazu war das Israelitische Volk stets geneigt; und nie hat es diese Eifers sucht, nie hat es diesen Meid mehr gezeigt, und wüthender zu Tage gelegt, als nachdem Christus wirklich gekommen war, als da seine. Apostel anfiengen, ihn auch den Heyden zu verkündigen. Die Propheten sind unschuldig an dies fer Verirrung ihrer Mitbürger. Kann man's deutlicher anzeigen, kann man's freymüthiger heraussagen, völlig allgemein sey die Be. stimmung Chrifti, der ganzen Menschheit gehöre er an, als es der Prophet in unserm Terte ausgesprochen hat? Es ist ein Gé ringes, sagt Gott in demselben zu Chrifto, daß du mein Knecht bist, die Stämme

Jakob

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