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bekennen vor meinem himmlischen Va, ter; wer mich aber verläugnet vor den Menschen, den will ich auch verläugnen vor meinem himmlischen Vater. Wel cher Verlust auf der einen Seite, M. Br., und welcher Gewinn auf der andern! Weigert ihr. euch, die Schmach Christi zu tragen, so habe ihr da, wo nach der Wahrheit gerichtet und ener Schicksal auf ewig bestimmt wird, nichts zu hoffen, aber alles ju fürchten; denn Trúbsal und Angst über alle Seelen der Men schen, die da Bises than. Traget ihr sie dagegen willig; so geniesset ihr schon hier die Ach.. tung und Liebe aller Vernünftigen; so ergreiffer ihr die Parthen der edelsten und ehrwürdigsten Menschen; so verwendet ihr euch für die wich tigsten und heiligsten Angelegenheiten unsers Geschlechts; so habt ihr, wenn ihr die Erde verlaffen sollet, nichts zu fürchten, aber wohl alles za hoffen; so könnet ihr darauf rechnen, Er, den ihr bekannt habt, dem ihr gefolgt send, des fen Schmach euch getroffen hat, wird euch bekennen vor seinem Vater, und euch der Herrlichkeit theilhaftig machen, die ihm der Va. ter gegeben hat; denn Preis und Ehre and unvergångliches Wesen denen, die mit Geduld in guten Werken trach. ten nach dem ewigen Leben.

Aber Freilich, soll sie diese Folge bey uns haben, die Schmach Christi, so müssen wir sie auch auf die rechte Art zu tragen wis

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Laffet mich also über das Benehmen, welches wahre Chriften daben zu beobachten ha, ben, noch das nöthige benfügen.

Wahre Christen tragen nehmlich die Schmach Christi ohne allen unverständigen und audringlichen Eifer. Man kann auch hier, wie überall, zu viel thun, M. Z.; kann gleichsani darnach ringen, der Welt lächerlich und verächtlich zu werden; kann sich mit einer Unvorsichtigkeit, mit einem Geräusch zu Chrifto bekennen, das nothwendig Aufsehen erregen und bald den Sport, bald den Unwillen Andrer reißen muß. Saget nicht, daß ihr die Schmach Chrifti traget, wenn ihr euch auf diese Art Ver. achtung zugezogen habt; die Strafe eurer Thor heit trift euch dann, und die Welt hat nicht ganz unrecht, wenn sie eurer spottet. Traget ihr euern Glauben zur Schau; bekennet ihr ihn auch da, wo ein solches Bekenntniß nicht hingehört; strebet ihr gefliessentlich darnach, durch denselben aufzufallen: so geschieht euch recht, wenn man euch bald mit Ungestüm, bald mit Sport zurückweiset; und der guten Sache dienet ihr so nicht, ihr schadet derselben. Traget ihr eure Tugend zur Schau; unterscheidet ihr euch von denen, die ihr für ungebessert haltet, wo ihr nur könnet; suchet ihr den Unterschied zwischen_euern Sitten und den Sitten Andrer so beleidigend, als möglich zu schieht euch recht, wenn man und Verachtung zu erkennen

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machen: so ge euch Befremden giebt; und der wahren

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wahren Tugend nüket ihr so nicht, ihr macher fie verhaßt. Traget ihr eure Entsagungen zur Schau; lasset ihr es recht in die Augen fallen, welche Strenge ihr gegen euch selbst be weiset und mit welchem finstern Ernst ihr selbst unschuldige und erlaubte Freuden verdammet: so geschieht euch recht, wenn man euch tadelt und euch einer thörichten Uebertreibung beschul digt; und die christliche Frömmigkeit gewinnt so nichts, ihr bringet sie vielmehr in ein übles Geschrey. Traget ihr endlich eure Hoffnun gen zur Schau; wollet ihr euch dadurch aus. zeichnen, daß ihr erwartet, was Andern uns glaublich vorkommt; verwandelt ihr diese Ers wartungen wohl gar in kühne Vorhersagungen: geschieht euch dann nicht recht, wenn man euch für schwärmerische Träumer erklärt, oder wohl gar gefährlicher Absichten beschuldigt? Sey Doch Jeder auf seiner Hut, der sich dazu drängt, um Christi willen Schmach zu leiden. So hat der Herr selbst nie gehandelt; Niemand war freyer von allem gesuchten Wesen, von allem übertriebenen Eifer, als Er; mit dem größten Rechte konnte er sagen: Lernet von mir, denn ich bin sanftmüthig und von Her zen demüthig; er suchte die Schmach nicht; er trug fie bloß, wenn sie nicht zu vermeiden war; ihr entfernet euch von seinem Muster und dem Muster aller seiner åchten Bekenner, wenn ihr euch mit unvorsichtigem Eifer dazu drånget, um seinetwillen verachtet zu werden.

Aber

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Aber eben so sorgfältig habt ihr feige Gefälligkeit und zweydeutiges Unter handeln mit der Welt zu vermeiden, wenn ihr die Schmach Christi als seine ́åchten Bekenner tragen wollet. 3u ihm hinaus. gehen lasset uns, sagt der Apostel im Text, auffer dem Lager. Um eine ganzliche Ab fonderung von der Denkungsart und den Sit. ten derer, die es nicht mit Christo halten, ist es also hier zu thun; glaubet `nicht, daß man wahre Gemeinschaft mit ihnen haben, und doch auch Chrifto angehören könne: ihr müsset das Eine oder das Andre wählen; denn Mie, mand kann zweyen Herren dienen; und wer nicht mit mir ist, ruft der Herr ausdrücklich, der ist wider mich. So ist es euch demnach kein wahrer Ernst mit eurem Glauben an Jefum, wenn ihr Bedenken traget, ihn euch anmerken zu lassen; wenn ihr nicht Much genug habt, ihn da zu bekennen, wo ihr ihn bekennen solltet; wenn ihr wohl gar, um da oder dort nicht anzustoffen, um es nicht mit dieser oder jener Parthey zu verderben, eine Sprache führet, die mit euern Ueberzeugungen nicht übereinstimmt. Es ist euch noch kein wah, rer Ernst mit eurer Tugend, wenn ihr euch bey ihrer Ausübung nach dem Geschmack der Zeit zu richten suchet; wenn ihr euch, um Nie. mand mißfällig zu werden, nach jeder fehler. haften Gewohnheit und Sitte bequemet; wenn ihr wohl gar wichtige Pflichten verleget, um

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mit der Welt in einem guten Vernehmen zu bleiben. Es ist euch noch kein wahrer Ernst mit euern Entsagungen, wenn ihr an zwey deutigen Vergnügungen Theil nehmer, um nicht als Sonderlinge zu erscheinen; wenn es euch schwer wird, die Gunst und den Beyfall solcher Menschen aufzugeben, die eurer Achtung unwür dig find; wenn ihr ben jeder Gelegenheit die Erfüllung eurer Pflichten und die Befriedigung eurer Eitelkeit mit einander zu vereinigen suchet. Welche Gemeinschaft hat das Licht mit der Finsterniß? Wie stimmt Chriftus und Belial? Beruffet euch nicht darauf, daß ihr es wenigstens im Herzen redlich mit Christo meynet und euer Sinn aufrichtig sey. Damit kann Er sich nicht begnügen. Wer mich bekennet vor den Menschen, habt ihr ihn vorhin ruffen hören, den will ich bekennen vor meinem himmliscền Vas ter. Ganz müsset ihr ihm angehören und al len andern Menschen ihn vorziehen, wenn er mit euch zufrieden seyn soll. Wer Water oder Mutter mehr liebet, dieß ist sein klarer Ausspruch, der ist mein nicht werth. Prüfe sich doch Jeder, ob es zu dieser Ent. scheidung bey ihm gekommen ist, ob er sich få. hig fühlt, die Schmach Chrifti ohne Ausnahme und Weigerung zu tragen.

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Denn so ist es, M. Br., mit der wil ligsten Entschlossenheit sollen wir sie übernehmen, wenn wir seine ächten Beken D. Reins. Pred. 1fter Band 16te Samml. 2

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