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chen Gemeine zu Korinth etwas Gleichgültiges und Unschädliches zu seyn schien, widerräch und untersagt der Apostel in der Stelle, M. 3., aus welcher die vorgelesenen Worte genommen find. Darum, meine Liebsten, ruft er. gleich vor unserm Terte, fliehet vor dem Gößendienst. Und worauf gründet er feine Warnung? Warum soll es Chriften schlechter. dings nicht geziemen, sich mit den Göttern der Heyden einzulassen? Der Apostel führt auf eine Betrachtung, M. 3., welche die größte Aufmerksamkeit verdient, daß man weder das Opfer mahl des Herrn, noch ein heydnisches Gößenopfer geniessen könne, ohne dadurch in ganz besondere Verbindungen gezogen zu werden, und zwar in Verbindungen, die eins ander entgegengesezt sind, in denen man sich unmöglich zu gleicher Zeit befinden kann: dieß ifts, was er bemerklich macht, was er den Chris ften zu Korinth an das Herz legt. Mit Christo, mit feinem versöhnenden Tode, mit seinen großsen Anstalten auf Erden, mit der Gemeine, die ihm geweiht ist, kommt man ganz unlåugbar in Gemeinschaft, wenn man das Abendmahl des Herrn empfängt, dieß sagt der Apostel in den Worten unsers Tertes. Und in welche Verbin dung wird man verwickelt, wenn man Theil an den Opfern der Heyden nimmt? Was diese opfern, sagt der Apostel gleich nach unserm Terte, das opfern sie den Teu feln, und nicht Gott. Und nun sezt er ♡ 4

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mit dem größten Nachdruck hinzu: ich will nicht, daß ihr in der Teufel Gemein schaft seyn sollet; ihr könnet nicht zugleich trinken des Herrn Kelch und der Teufel Kelch; ihr könnet nicht zugleich theilhaftig seyn des Herrn Tisches und der Teufel Tisches.

Die Verhältnisse, und Verbindungen, in welche man tritt, wenn man das Abendmahl des Herrn empfångt, find es also, M. Z., auf wel. che sich der Apostel in unserm Texte beruft; und er findet sie so wichtig, so ehrenvoll, se heilig, diese Verbindungen, daß sich Christen, so bald fie derselben gewürtigt find, in andere und ents gegengesezte weder einlassen können, noch dürfen. Aber hier erscheint uns auch das Abendmahl des Herrn in einer Gestalt, M. Br., in der wir es viel zu wenig betrachten. Das grosse Mittel, uns in Verhältnisse von der höchsten Wichtigkeit, uns in die ehrenvollste Gemeinschaft, uns in die seligsten Verbindungen zu bringen, ist dieses heilige Mahl; und diese Verbindun gen muß man kennen; dieses wundervollen, heis ligen Zusammenhangs muß man sich bewußt werden, wenn man den ganzen Werth, wenn man die unendlich wichtige Bedeutung des Abend, mahles Jesu verstehen und empfinden will. Werden wir diesen Tag würdiger feiern kön nen, als wenn wir das Abendmahl des Herrn in diesem Lichte betrachten; als wenn wir uns die mannichfaltigen Verhältnisse klar zu machen

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suchen,

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suchen, in die wir treten, sobald wir an dem selben Theil nehmen ? Die heiligen Ver bindungen, in welchen wir uns beym Abendmahle des Herrn erblicken, sol len also dießmal der Gegenstand unsrer Aufmerksamkeit ́und unsrer Beherzigung seyn. Und was fållt uns in die Augen, M. Br., welche Verbindungen enthüllen sich uns, wenn wir uns am Altare des Herrn mit der Ueber legung und Besonnenheit umsehen, zu der uns der Apostel in unserm Terte veranlaßt. Eine Verbindung der Weihe mit dem Herrn felbft; eine Verbindung der Theilnehmung mit seinem versöh menden Tod; eine Verbindung der Gemeinschaft mit seinen Veranstal tungen auf Erden; eine Verbin dung der Liebe mit seiner Gemeine; eine Verbindung der Erhebung mit der unsichtbaren Welt; eine Verbin dung der Hoffnung endlich mit dem Himmel und der Ewigkeit wers den wir da gewahr; lasset uns jedes dieser Verhältnisse schärfer ins Auge fassen und ge nauer betrachten.

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Daß wir mit dem Herrn selbst in Verbindung treten, wenn wir Theil an seinem Abendmahle nehmen, daß wir uns dadurch öffentlich als Menschen darstellen, wel che die Gemeinschaft mit ihm suchen und zu unterhalten wünschen, dieß bedarf keines Be: weises;

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weises; ein gemeinschaftlicher Tisch, ein gesell. fchaftliches Geniessen von Speise und Trank, ein gastfreundliches Verhältniß ist bey allen Völkern der Erde das Merkmal und Unter pfand einer nåhern Verbindung gewesen; ans schaulicher kann man es nicht machen, man sey wohlwollend gegen Jemand gesinnt und lege einen Werth auf den Umgang mit ihm, als wenn man ihm sein Brod bricht, und sich vers traulich mit ihm erquickt. Doch die Verbins dung mit dem Herrn, in der wir uns bey seis nem Abendmahl erblicken, ist mehr, M. Br., unendlich mehr, als ein solches, allgemeines Ver hältniß, als ein gewöhnlicher gesellschaftlicher Zusammenhang; in einer weit nähern, bedeus tendern und folgenreichern Gemeinschaft befin den wir uns da mit ihm; sie ist nichts gerin.' gers, diese Verbindung, als eine Verbin dung der Weihe. Geweihet find wir nehmlich dem, den wir für unsern Herrn erkens nen; dem wir daher alles widmen, was wir has ben und sind; dem wir uns so widmen, weil wir uns dazu verpflichtet fühlen. Sehet hier die wahre Natur der Verbindung, in die uns das Adendmahl des Herrn mit ihm sezt. Kein blosser Freund, kein gewöhnlicher Wohlthäter, kein Gegenstand einer Verehrung, wie wir sie jedem ausgezeichneten Manne beweisen, ist er uns da: als unserm Herrn huldigen wir ihm, wenn wir sein Abendmahl empfangen; da erscheint er uns als der von Gott verordnete

Retter

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Retter unsers Geschlechts, als der Stifter ei ner neuen, zu unserm Heile gemachten Ordnung, als der Sohn, dem der Vater Macht ge geben hat über alles Fleisch, an den fich Jeder wenden, dem sich Jeder unterwerfen muß, dem um seine Wohlfahrt zu thun ist. Werden wir ihm aber, so bald wir in diesem Verhältniß mit ihm stehen, nicht auch alles widmen müssen, was wir haben und sind? Ist If es nicht die nothwendige Folge dieser Verbins dung, daß wie ihm angehören, daß er über. uns gebieten kann, daß wir uns als sein Eigenthum betrachten müssen? Heißt es dann nicht mit dem volleften Rechte: leben wir, so le ben wir dem Herrn; sterben wir, so Sterben wir dem Herrn; darum wir leben, oder wir sterben, so find wir des Herrn? Und daß es nicht bey uns steht, ob wir uns ihm so widmen wollen; daß wir verpflichtet sind, in diese Verbindung der Weihe mit ihm zu treten, wer fühlt das nicht? ist ja der Wille und Befehl Gottes, daß wir ihn so ehren sollen; er kann wegen seiner Hoheit und Würde diese Huldigung fordern; er hat sich die gerechtesten Ansprüche auf unsrè Unterwerfung erworben, und uns mit seinem Blut erkauft; es ist endlich in keinem An. dern Heil, auch kein andrer Name den Menschen gegeben, darinn wir follen felig werden. Welche Verbindung, M. Br.! Mein, in einem solchen Verhält,

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