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Jakob aufzurichten, und das Vers wahrlosete in Israel wieder zu brins gen. Allerdings soll es also zur Bestimmung Chrifti gehören, das Israelitische Volk dem Verderben zu entreissen, es zu bessern und zu beglücken. Aber für diesen Knecht Gottes wäre dieses Geschäft viel zu klein, wåre seiner noch nicht würdig genug. Sondern, sezt Gott hinza, ich habe dich auch zum Lichte der Heyden gemacht, daß du senest mein Heil bis an der Welt Ende. Auch die übrigen Völker der Erde zu erleuchten, alle Menschen ohne Unterschied zu belehren und zu bessern, das Heil, der Retter und Wohls thåter des ganzen menschlichen Geschlechts zu feyn, dieß war demnach die eigentliche Bestim mung und das wahre Geschäft unsers Herrn. Und wie hat er sie erkannt, wie hat er sie em. pfunden diese groffe, ihm allein eigne, feiner allein würdige Bestimmung! Also hat Gott die Welt geliebt, rief er, daß er seinen eingebornen Sohngab, auf daß Alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben, ha ben; denn Gott hat seinen Sohn nicht gefandt in die Welt, daß er die Welt richte, sondern daß die Welt durch ihn selig werde. Ich bin nicht ge Fommen, sagt er an einem andern Orte, daß ich die Welt richte, sondern daß ich die Welt selig mache. Ich habe noch

D. Retnh. Pred. Ifter Band 16te Samml.

C andre

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andre Schaafe, sezt er hinzu, die sind. nicht aus diesem Stalle, dieselbigen muß ich herführen und sie werden meine Stimme hören, und wird eine Heerde und ein Hirte werden. Auf kein Volk, auf keine Gegend der Erde, auf keine Zeit ist also die Bestimmung unsers Herrn beschränkt; allen Völkern, allen Gegenden der Erde, allen Jahrhunderten ist er zugedacht; der Umfang seiner Bestimmung ist der größte, wel cher sich denken läßt; er umfaßt die ganze Menschheit.

Und wie wichtig ist sie nach ihrem Endzweck! Dieser Endzweck ist nichts Gerin gers, als Rettung und Heil. Gehäuft find in unserm Terte die Ausdrücke, welche dieß anzeigen. Die Stämme Jakob foll Christus aufrichten; er soll das Israelis tische Volk dem Elend entreiffen, in das es versunken ist, soll es aus seiner Erniedrigung wieder emporheben. Das Verwahrlosete in Israel soll Christus wiederbrin gen; der unglücklichen Mitglieder der Nation. soll er fich annehmen, und sie in beßre Umstån de verseßen. Das Licht der Heyden foll Chriftus werden; er soll die übrigen Völker der Erde nicht bloß belehren, auch bes fern und beglücken soll er sie. Zulezt wird als les in den Ausdruck zusammengefaßt: du sollst mein Heil seyn bis an der Welt Ende;

als

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als ein Retter, will Gott sagen, als ein Wohl. thåter, den ich gesandt habe, durch den ich Seg. nungen aller Art über die ganze Menschheit ver. breite, sollst du dich beweisen. Und so hat er fich bewiesen, M. Br. Er hat von Israel gerettet, was sich wollte retten lassen; und darf man ́nicht_hoffen, er werde an einem Volk, aus welchem er herkommt nach dem Fleische, noch mehr thun, er werde es in einem noch höhern Sinne der ganzen Welt klar machen, es gehöre zu seiner Bestimmung, die Stam me Jakob aufzurichten, und das Vers wahrlosete in Israel wieder zu bring gen? Und was ist ihm die ganze Mensch. heit schuldig, was hat er zur Rettung und zum Heil Aller gethan! Wir bedurften Auf klärung und Gewißheit über die wichtigsten Ans gelegenheiten unsers Geistes und Herzens; er hat uns beydes verschaft; er hat uns durch fein Evangelium über alles belehrt, über alles Sicherheit gegeben, was wir zu unsrer Besse. rung und Beruhigung nöthig haben; er ist uns von Gott gemacht zur Weisheit. Wir bes durften Rettung von den schrecklichen Folgen unsrer Vergehungen, und Vergebung der Sün de; er hat sie uns erworben, denn er hat sein Blut vergossen zur Vergebung der Sünde, und sich für uns aufgeopfert; er ist uns von Gott gemacht zur Gerechtigkeit. Wir bedurften Ermunterung zum Guten, und Unterstüßung bey dem schweren Geschäft unsrer Ca Beffe

Besserung; er hat auch diesem Bedürfniß ab geholfen, er hat uns allerley seiner gåtts lichen Kräft, was zum Leben und göttlichen Wandel diener, geschenkt durch sein Erkenntniß; er ist uns von Gott gemacht zur Heiligung. Wir bedurf ten endlich Erleichterung bey den Lasten der Erde, Rettung vom Tode, und Versetzung in ewiges und seliges Leben; auch diese Wohlthaten dürfen wir von ihm erwarten; selbst die größten Widerwärtigkeiten überwinden wir durch ihn, der uns geliebet hat; und hat er nicht dem Tode die Macht Leben und unvergångliches Wesen mund ans Licht gebracht durch sein Evans gelium; will er uns nicht befrenen von al Tem Uebel, und uns aushelfen zu sei nem himmlischen Reiche; ist er uns nicht auch von Gott gemacht zur Erlösung? Welch ein Endzweck der Bestimmung Christi, `M. Br. Nein, es giebt keine Art des Bösen, wovon er uns nicht befreyte; es giebt keine Art des Guten, womit er uns nicht fegnete. Selbst das aussere Wohl, selbst das Glück des irdischen Lebens, selbst das Heil der bürgerlichen Gesellschaft, das Heil ganzer Völker und Reiche nimmt in eben dem Grade zu, in welchem man seinem Evangelio gehorsam wird; unferm Geschlechte die größten Segnungen Gottes in Zeit und Ewigkeit zu verschaffen, dieß ist der grosse Endzweck seiner Bestimmung.

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War es nicht natürlich, war es nicht bil lig und recht, daß der AusgangTM dieser Bestimmung die höchste Verherrlis chung des Herrn selber war? Könige sollen sehen und aufstehen, heißt es in unserm Texte von dem Erfolge dessen, was Chriftus leisten würde, und Fürsten sollen anbeten, um des Herrn willen, der treu ist, um des Heiligen willen, der dich erwählet hat. Ich brauche euch nicht zu fagen, M. 3., wie genau dieß schon erfüllt worden ift. Denn ist es nicht am Tage, wie viele Völker der Erde, wie viele Könige und Fürsten es erkannt haben, daß Christus das Heil Gottes sey? Ist es nicht am Tage, wie viele Völker, wie viele Könige und Fürsten ihm gehuldigt haben, und sich vor ihm beugen? Ist es nicht am Tage, wie uns übersehlich groß die Menge derer ist, die ihn aus Erfahrung als den Urheber ihres Heils kennen, und ihm freudig und dankbar die Ehre geben? Ist es nicht am Tage, daß ihn Gott, nachdem er gehorsam worden war bis zum Tod, ja zum Tod am`Kreuß, erhöht und ihm einen Namen gegeben hat, der über alle Mamen ist? Wie konnte es auch an ders seyn? Sollte eine Tugend, wie die Tugend unsers Herrn, sollte ein Eifer im Dienste Got tes, wie der Seinige, sollte eine Liebe gegen Gott und Menschen, wie seine Liebe, sollte eine Auf opferung für die Endzwecke Gottes, wie seine Aufopferung, ohne Belohnung, ohne Auszeich € 3

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