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Staube ist das Blut, dessen Gemeinschaft der gesegnete Kelch ist, wahrlich nicht' geflossen ; uns irdische Vortheile zu verschaffen, ist der Leib, dessen Gemeinschaft das gebrochene Brod ist, wahrlich nicht geopfert worden. Eine ganz andre Bedeutung, einen unendlich höhern Zweck hatte die grosse Aufopferung unsers Herrn, die wir bey seinem Abendmahle feiern. JH bin das lebendige Brod vom Hims mel kommen, rief der Herr selber; wer von diesem Brod isset, der wird le ben in Ewigkeit. Wer mein Fleisch isset, sezt er hinzu, und trinker' mein Blut, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn am jüngsten Tage auf erwecken. Welche Verbindung, M. Br., welcher Zusammenhang enthüllt sich da vor unsern Augen. Mögen wir unsre Schwach. heit, mögen wir unsre Niedrigkeit oft noch so schmerzlich fühlen: wir gehören dennoch dem Himmel an; und uns demselben zu weihen, uns für denselben zu retten, darum ist der Herr vom Himmel auf Erden erschienen. Mag uns unsre Vergånglichkeit, mag uns die Hin fälligkeit unsers Körpers oft mit Schrecken erfüllen und unser ganzes Wesen erschüttern: wir gehören dennoch der Ewigkeit an; uns auf dieselbe zu richten, uns zu derselben zu erheben, darum hat der Sohn Gottes den Tod gelitten und überwunden, darum hat er fich durch den Tod zu einer Herrlichkeit em

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porgeschwungen, wo er nun selig mas chen kann immerdar alle, die durc ihn zu Gott kommen. Und sind es nicht Gesinnungen für den Himmel, die das Abend. mahl des Herrn in uns nåhrt? Sind es nicht Endzwecke für die Ewigkeit, zu deren Beförderung es uns verpflichtet? Sind es nicht Aussichten auf eine grånzenlose Fortdauer, die es uns öffnet? Ist es nicht das heilige Unterpfand von der immerwährenden Liebe des fen, der den Ausspruch gethan hat: ich gebe meinen Schaafen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkom men, und Niemand wird sie aus meis ner Hand reissen? Welch ein Gewebe heiliger Verbindungen umgiebt uns am Altare des Herrn, M. Br.! Wie reichen sie auf allen Seiten hinaus über alles Jrdische und Sinn liche! Wie verknüpfen sie uns mit allem, was der Himmel und die Erde Wundervolles und Groffes, Heiliges und Seliges haben!

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Das verdanken wir dir, o du, der du uns alle gelieber und dein Leben für uns ge. lassen hast. Ach du kennest unsre Schwach. heit, und fühleft unsern Jammer. Daß wir uns also nicht vergessen bey den Geschäften und Zerstreuungen der Erde; daß wir nicht erliegen unter den Lasten des Lebens und in den Staub versinken: reichst du uns freundlich deine Hand und versammelft uns an deinem Tische. Da laß es uns denn fühlbar wer 34

den,

360 16te Predigt, am grünen Donnerstage.

deh, wie nahe du uns selber bist mit deiner Gnade und mit allen Segnungen deines 'ver söhrenden Todes. Da laß es uns empfin, den, in welche Gemeinschaft mit deinen Ans stalten auf Erden, und mit deiner Gemeine du uns gesezt hast. Da laß uns die heiligen Bande erblicken, durch die du uns empor zur unsichtbaren Welt, zum Himmel und zur Ewige teit leitest. Knupfe fie immer fester, Herr Jesu, diese heiligen, seligen Bande, und erhebe uns durch fie, wenn wir hier ausgekämpft und die Fesseln der Erde zerbrochen haben, aus dem Jammer der Zeit hinauf zu deiner Herrlichkeit; Amen.

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XVII.

Am ersten Ostertage

Text: 1 Kor. XV. v. 1-8.

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Der

er Gott des Friedens, der von den Todten ausgeführt hat den groffen Hirten der Schaafe durch das Blut des ewigen Testamentes une sers Herrn, Jesum, der mache euch fertig in allem guten Werk zu thun seinen Willen, und schaffe in euch, was vor ihm gefällig ist durch Jefum Chrift; welchem sey Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit; Amen.

Uns dem Alltäglichen zu entreissen, M.3., unserm Geißte Sammlung und eine höhere Richtung zu geben, Gedanken und Gefühle in uns zu wecken, die sich über das Gewöhnliche und Gemeine erheben; um es kurz zu sagen, die edelsten Kräfte unsers Wesens in eine Tha tigkeit zu sehen, in welcher sie sich freyer und ungehinderter äussern können, als sonst: dieß ist der Zweck und die Bestimmung aller der Tage, welche die Religion auszeichnet und zu Festtagen heiligt. Mögen wir uns doch in Verhältniss fen befinden, in welchen wir wollen: daß ders

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alltåg.

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alltägliche Gang der Dinge, daß die gewöhn. liche Folge unsrer Verrichtungen und Geschäfte etwas Erschlaffendes und Geifttädtendes hat; daß wir uns im Geräusche des Lebens und bey den Zerstreuungen und Plagen desselben unsers innern Menschen, seiner Vorzüge und Bedürf nisse, viel zu wenig bewußt werden können; daß das Gefühl von dem Höhern und Gdtts lichen, welches in unserm Wesen verborgen liegt, immer, schwächer wird, und zulezt in Be täubung versinkt, wenn es nicht geflissentlich angeregt wird, wenn wir nicht Gelegenheit fin. den und Veranlassung erhalten, uns ruhig zu sammeln und auf uns selbst zu ̃ ̄merken: dieß lehrt die Erfahrung zu stark, als daß es be zweifelt werden könnte. Diesem traurigen Ver finken im Alltäglichen und Gemeinen, dieser Be täubung aller edlern Gefühle, kann die Relis gion nicht besser vorbeugen, als wenn sie die Menge gewöhnlicher Tage von Zeit zu Zeit durch einen ungewöhnlichen und ausgezeichneten unterbricht; als wenn sie gewissen Tagen eine Stille, Würde und Feierlichkeit giebt, die allge, mein empfunden werden kann. An solchen Ta. gen reißt man sich gern vom Gewöhnlichen los und nimmt eine höhere Richtung; und wird man sich der Gründe, warum sie gefeiert wer den, nur einigermassen bewußt: so kann es nicht fehlen, es bilden fich Gedanken, es regen fich Empfindungen, es entstehen Bewegungen des Gemüthes, die man gewöhnlich nicht hat;

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