ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub
[ocr errors]

man fühlt sich gleichsam unwillkürlich ergriffen und emporgehoben.

Die Tage, welche wir heute zu feiern an fangen, M. Br., übertreffen in dieser Hinsicht, durch ihre grosse, auf Geist und Herz wirkende Kraft, ganz unstreitig alle, welche die Religion sonst zu Festen geweiht hat; fie regen, unser Innres so mächtig an, daß wir widerstehen, daß wir uns wehren müssen, wenn uns ihr Einfluß nicht fühlbar werden soll. Was ans

dern Festen der Religion eigen ist, das haben fie alles; fie find eben so ausgezeichnet und ab gesondert von gewöhnlichen Tagen, als die übri gen Feste; werden mit ebenderselben Ordnung und Stille gefeiert; find mit ebendenselben Ans stalten und Uebungen verknüpft; geben ebendie selben Veranlassungen zum Nachdenken und zu frommer Geistessammlung. Aber wie unter, scheiden sie sich durch ihren Gegenstand; welche Vorzüge vor den übrigen Festen erhalten sie durch die wundervolle, in ihrer Art einzige Bes gebenheit, an die fie erinnern! Sinnlos müßte man seyn, kein menschliches Gefühl müßte man haben, wenn man auf einen Schauplan geführt, wo die Gerechtigkeit Gottes die unterdrückte Unschuld verherrlicht, wo das irdische Daseyn gleichsam vor unsern Augen in Unsterblichkeit übergeht, wo das Sichtbare, und Unsichtbare, die Zeit und die Ewigkeit sich in einander ver lieren, wo sich die Schrecken des Todes in Freuden des Himmels verwandeln, wo die

größten

größten Räthsel unsrer Vernunft geldset, und die wichtigsten Fragen über unser künftiges Schicksal beantwortet sind, wenn man auf eis nen solchen Schauplak geführt, nicht aufmerks sam werden, sich nicht mächtig ergriffen, sich nicht zu Gesinnungen und Vorsägen begeistert fühlen sollte, die vernünftiger, der Ewigkeit geweiheter Wesen würdig sind. Die wahren Christen aller Zeiten haben daher kein Fest mit größrer Rührung und Erhebung gefeiert, als das Fest der Auferstehung Jesu: da riefen fie mit dem Apostel: der Tod ist verschlun gen in den Sieg; Tod, wo ist dein Stachel, Hille, wo ist dein Sieg; Gott sey Dank, der uns den Sieg gegeben hat durch unsern Herrn Je fum Chriftum.

Lasset uns ergreiffen, M. Br., was uns hier dargeboten wird, lasset uns die Vortheile benußen, welche dieses Fest uns gewähren kann. Versinken wir im täglichen Leben so leicht in träge Fühllosigkeit; wird das Bewußtseyn unserer geistigen Vorzüge und unsrer groffen Be. stimmung so oft in uns unterdrückt: so wollen wir uns dem Einflusse dieser festlichen Tage um, so williger öffnen, wollen dafür sorgen, daß fich die Kraft der Auferstehung Jesu auch an unserm Herzen beweise. Und dieß wird gesche. hen, M. Br. Tage einer kräftigen Ermunte rung werden diese Tage für uns werden, wenn wir über den Einfluß weiter nachs

den

denken, welchen die Auferstehung. Jesu auf das Höhere und Göttliche in uns äussert. Es fållt bey dem ersten Blick in die Augen, nicht nur angeregt und zum Bewußtseyn gebracht, sons dern auch gestärkt und in Thätigkeit gesezt wird alles, was wir Höheres und Göttliches' haben, durch die Auferstehung Jesu. Aber da Beides auf eine vielfache Weise ge schieht: so müssen wir auch jeden Hauptpunkk in besondre Erwägung ziehen; und daher wols len wir dem ersten die gegenwärtige Stunde, dem andern hingegen unter dem Beystande Gottes diejenige widmen, welche wir morgen hier miteinander zubringen werden. Daß wir dir nicht fremde find, Auferstandner von den Todten, daß wir eben die Natur be figen, mit der du Tod und Grab besiegt und dich emporgeschwungen hast zum Throne Gottes, das möchten wir jezt fühlen, in dieser Uebers zeugung möchten wir uns befestigen. Belebe du sie selbst in uns, und verherrliche die Macht, die dir der Vater gegeben hat, auch heute an unserm Herzen. Wir flehen um diese Gnade in stiller Andacht.

Text: 1 Kor. XV. v.1-8.

[ocr errors]

Ich brauche euch den Ernst, mit welchem sich der Apostel in den vorgelesenen Worten über die Wichtigkeit der Auferstehung Jesu, und über die Nothwendigkeit des Glaubens an dies

felbe

felbe, erklärt, nicht erst bemerklich zu machen,` M. 3. Ich habe euch zuvörderft geges ben, ruft er, habe euch als Hauptsache gelehrt, welches ich auch empfangen habe, daß Christus auferstanden sey am drit ten Tage nach der Schrift. Keine zu fällige, leicht entbehrliche Sache bey dem Evans gelio Jesu ist also die Lehre von seiner Auf erstehung zu den Grundwahrheiten, welche er den Christen zu Korinth gleich zuerst und ganz vorzüglich eingeschärft habe, rechner der Apostel diese Wahrheit. Er geht sogar so weit, daß er ausdrücklich sagt, umsonst geglaubt wür den die Christen zu Korinth haben, es würde ihnen nichts helfen, daß sie das Evangelium angenommen hätten, wenn sie an der Gewißheit der Auferstehung Jesu zweifeln, oder fie läugnen wollten. Und nun beruft er sich auf das Heer von Zeugen, welche den Herrn nach seiner Rückkehr ins Leben gesehen hatten, und wieder mit ihm umgegangen wa ren; er macht insonderheit den Umstand be merklich, daß sich der Herr einer Versamm lung von mehr als fünfhundert Brüs dern auf einmal dargestellt habe, des ren Viele noch am Leben seyen, und dar über befragt werden könnten; er schließt end lich damit, ihm selbst sey das Glück zu Theil worden, den Auferstandnen zu sehen, wenn er gleich unter allen Aposteln die wenigsten Ans sprüche auf diese Gnade gehabt habe.

Betrach

[ocr errors]

Betrachtet man den Abschnitt des Briefes Pauli, der sich mit den Worten unsers Textes anfängt, im Ganzen, M. Z., so wird es sehr begreiflich, warum der Apostel der Auferstehung Jesu eine so hohe Wichtigkeit beylegt, warum er behauptet, mit dieser Lehre stehe oder falle das ganze Evangelium Jefu. Er hatte mit Leuten zu thun, welche die Auferstehung der Todten und die Unsterblichkeit der Seele laug neten; welche das menschliche Daseyn auf die engen Gränzen des irdischen Lebens beschránk ten, und behaupteten, mit dem Tode sen alles aus; die, wenn sie folgerecht denken und hans deln wollten, den Grundsak annehmen mußten: Lasset uns essen und trinken, denn morgen sind wir todt. Diesem gefährli chen Unglauben, dieser thierischen, alle edlern Gefühle gleichsam tödtenden Verwilderung ist nichts mehr entgegengesezt, als die grosse Wahrs heit von der Auferstehung Jesu. Wer diese gelten läßt, der kann sich nicht verkennen; er ist sich derselben Natur bewußt, welche der Auferstandne hatte; die Vorstellung eines andern Lebens nach dem Tode, der Wunsch, nach dem Tøde fortzudauern, das Gefühl der Bestimmung zu einem ewigen und grånzenlosen Daseyn wird sich also auch in ihm regen; es wird ben dem Andenken an jene Begebenheit alles in ihm ers wachen, was Edles und Ueberirdisches in feig nem Wesen verborgen ́liegt. Doch dieß ist eben der Gesichtspunkt, aus welchem wir die

Auf

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »