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war die Wirkung und Folge dieses grossen Ent. schlusses. So find denn auch wir nicht in der Gewalt des Körpers, wenn wir es nicht selbst wollen; auch wir können widerstreben, können die unrechtmässigen Forderungen des Körpers zurückweifen, können ihn beherrschen, können ihn Gefahren und Uebeln Preis geben, können ihn sogar ganz zum Opfer bringen; auch uns ist es möglich, das Schwere dem Leichten, das Mühvolle dem Bequemen, das Edle und Uneigennützige unserm Vortheil vorzuziehen, wenn die Pflicht uns dazu auffordert; das müssen wir uns gestehen, so bald wir unsern Blick_auf die Geschichte des Auferstandnen richten, so bald wir erwägen, was ihn zur Herrlichkeit geführt hat. Aber welch ein Beweis, daß etwas Hd. heres und Göttliches in uns ist, ist dieser un abhängige, sich selbst bestimmende Wille! So vermögen den die unermeßlichen Kräfte der duffern Welt nichts über uns, so bald wir uns widersetzen; sie können uns zerstören, aber nicht zwingen; fie können unsern Körper in Staub verwandeln, aber unsre Seele müssen sie: uns versehrt lassen; sie können uns das irdische Le. ben, aber nie 'unsre Selbstständigkeit, nie unsre Unschuld, nie unser höheres Daseyn rauben.

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Denn auch daran, daß unser eigents lices Selbst bey dem Raine des Kör. pers übrig bleibt, erinnert uns die Auf erstehung unsers Herrn noch. Wegen der tiea fen, schauervollen Nacht, in die unser Geist A a 3

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beym Tode zu versinken scheint, kann man es unirer Schwachheit fast nicht verdenken, wenn fie sich nicht bey Vermuthungen und Schlüssen beruhigen will, sondern durch ein Beyspiel, durch eine Erfahrung und Thatsache versichert zu wer den wünscht, die Trennung vom Körper schade dem Geiste wirklich nicht; auch nach derselben fahre er fort, zu seyn und zu wirken; er bleibe im Besitz aller seiner Vorzüge, und sey fähig, in andre Verbindungen überzugehen. Durch die Auferstehung Jesu ist dieser Wunsch erfüllt, M. Br. Vater, in deine Hände be fehle ich meinen Geist, rief der Herr im Augenblicke des Hinscheidens. Ihm war es also gewiß, auch nach dem Tode werde sein Geist vorhanden seyn; werde sich unter dem Schuße des Vaters befinden, werde sich seiner bewußt bleiben und leben. Und hatte er nicht recht? Hat der Erfolg seine Erwartung nicht bestätigt? Håtte der Geist Chrifti den Körper, welchen er am Kreuze verlassen hatte, von neuem beleben, hätte er sein Werk auf Erden durch denselben fortsehen können, wenn er bey der Trennung nicht unversehrt geblieben wäre, wenn er nicht sein ganzes Wesen, seine ganze Ueberlegenheit und Kraft behalten håtte? So ist es denn keine bloffe Vermuthung, kein un fichrer Schluß, daß der edlere, Theil von uns, nichts leidet, wenn der Körper sich auflöser und in den Staub zerfällt; eine Erfahrung, die Niemand läugnen kann, sezt diesen Umstand auffer

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ausser Zweifel; auch wir besigen eine überfinn liche, freye, unzerstörliche Natur, dafür bürgt uns die grosse Begebenheit dieser festlichen Tage.

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Aber eben daher führt sie uns auch auf unsichtbare Verhältnisse, und bewährt dadurch ihren Einfluß auf das Höhere und Göttliche in uns von neuem. Sind euch eure fichtbaren Verhältnisse alles, M. Z.; fällt es euch gar nicht bey, daß es auch andre über den Kreis des Sinnlichen hinausreichende Bezies hungen für euch geben könne: so werdet ihr euch wenig über die Thiere erheben, die gleich, falls ganz im Sinnlichen leben; es wird euch gar nicht in die Gedanken kommen, bey eurem Verhalten auf etwas Andres Rücksicht zu neh men, als auf die nächsten und dringendften Bes dürfnisse; von einer Erhebung zum Unsichtbaren habt ihr dann keine Ahnung. Unwiderstehlich werden sich dagegen solche Ahnungen in euch res gen, ihr werdet Verhältnisse wahrnehmen ler nen, die kein Sinn des Körpers erreicht, so bakd die Begebenheit dieser festlichen Tage einen Ein fluß auf euch gewinnt. Denn Verhältnisse mit einem unsichtbaren Retter und Herrn, Verhältnisse mit einer unsichts baren Verbrüderung und Gemein Verhältnisse mit einer ganzen unsicht baren Welt werden sich euch dann ankündigen.

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Für unsre Sünden, wie unser Text sagt, und nach der Schrift ist Christus gestorben. Dieß hatte er auch selbst von 21 a 4 fei

Durch

feinem Tode gelehrt. Für den, der sein Blut vergiesse zur Vergebung der Sünde; der gekommen sey, der Welt das Leben ju geben; den der Vater gesandt habe, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben; dem er daher Macht gegeben habe über alles Fleisch, für einen solchen Retter und Herrn hatte sich Jesus ausdrücklich und beh jeder Ge Legenheit erklärt; er hatte sich daben auf die. Schrift beruffen, die ihn angekündigt habe; es ·war sogar die Ursache seiner Verurtheilung zum Tode geworden, daß er auf dieser Erklärung bestand, daß er dabey blieb, er sen der Sohn Gottes und der Heiland der Welt. seine Rückkehr ins Leben sind alle diese Behaup tungen und Ansprüche gerechtfertigt und auf ewig bestätigt. Denn wäre er nicht gewesen, wofür er sich ausgab; hätte er sich selbst ge. täuscht, oder Andere täuschen wollen: nimmer mehr hätte sich Gott für ihn erklären, nimmer mehr hätte er ihm das Leben durch ein Wunder wiedergeben, nimmermehr hätte er ihn auf eine Art verherrlichen können, wie vor ihm und nach. ihm kein Mensch verherrlicht worden ist. Der Apostel hat also recht, wenn er an einem andern Orte sagt: Chriftus sey kräftiglich era wiesen ein Sohn Gottes sint der Zeit er auferstanden sey von den Todten, er hat recht, wenn er hinzusezt, dazu sey

Christus gestorben und auferstanden und wieder lebendig worden, daß er über Tode und Lebendige Herr sey.. Hat dieß alles seine Richtigkeit, so steht es uns nicht fren, ob wir uns mit dem Auferstandnen in einem gewissen Verhältniß denken wollen. Entschieden ist es vielmehr nun, in der unsichtbaren Welt befindet sich der grosse Retter und Herr, an welchen alle Menschen von Gott ges wiesen sind; an den sich Jeder wenden muß, dem um sein Heil zu thun ist; der uns, wir mögen es erkennen und glauben wollen, oder nicht, einst richten und unser Schicksal ent scheiden wird. Aber fühlet ihr nicht, wie uns dieß aufwärts richtet; daß sich uns hier ein Verhältniß enthüllt, das über alles Sichtbare hinausgeht; daß wir verpflichtet sind, bey der Anordnung unsers Verhaltens, ben allem, was wir unternehmen und ausführen, auf den Wil len und das Urtheil eines Gebieters und Herrn Rücksicht zu nehmen, der in der unsichtbaren Welt und in höhern Verbindungen lebt? So find wir denn Geschöpfe, denen die sinnliche Welt nicht genügt; die durch Rücksichten und Gründe geleitet werden, welche ganz ausser dem Bezirke derselben liegen; die sich in der Gemeinschaft und dem Dienst eines Herrn bea finden, der zur rechten Hand Gottes fizr.

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Hiemit verbinden sich Verhältniffe mit einer unsichtbaren Verbrüderung und Gemeine. Welche Folgen die Auf, erstehung

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