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Werthe müssen wir es halten, M. 3., so ge wedt, so angeregt und an alles erinnert zu wer den, was unsre Natur Höheres und Göttliches hat; denn fehlt es uns am Gefühle, am Bes wußtseyn dessen, was wir sind und seyn sol. len, so ist nicht daran zu denken, daß wir uns jemals ermannen, jemals die Entschliessun gen faffen und die Bestrebungen aussern wer den, zu welchen die Würde und die Bestim mung unsers Wesens uns verpflichtet. Und doch leistet die Begebenheit dieser festlichen Tage noch weit mehr. Das Höhere und Göttliche in uns wird nehmlich durch die Auferstehung Jesu nicht bloß angeregt und zum Bewußtseyn gebracht: sondern auch gestärkt und in Thätigkeit gesezt. Es ist viel, was ich hier sage, und mag anfangs befremden. Aber ich habe mich gestern bereits anheischig gemacht, auch diesen Einfluß der Auferstehung Jesu auf das Höhere und Göttliche in uns klar zu ma chen und zu beweisen; lasser mich der über nommenen Verbindlichkeit jezt Genüge leisten. Du aber, der du das Leben 'der Welt, die Quelle aller höhern Kraft, und der Schöpfer únsers bessern Zustandes bift; verherrliche dich án uns Allen, und laß uns fühlen, wie getroft, wie fähig zu allem Guten, wie muthig und ftark zu jeder edlen Anstrengung wir in deiner Gemeinschaft werden können. Wir beugen uns vor dir in stiller Andacht.

Text: 1 Petr. I. v. 3-5.

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Daß das Höhere und Göttliche in uns durch die Auferstehung Jesu nicht bloß angeregt und zum Bewußtseyn gebracht, sondern auch gestärkt und in Thätigkeit gesezt wird: das fann man nicht nachdrücklicher sagen, nicht freudiger bekennen, als es von dem Apostel in dem vorgelesenen Terte geschehen ist, zum Preise Gottes begeistert ihn der wunderbare Einfluß, den die Auferstehung Jesu auf unser Innres duffert; daher bricht er in die Worte aus: ge tobet sey Gott und der Vater unsers Herrn Jesu Christi. Und dieser Einfluß felbst, worinn besteht er? Wiedergeboren, ruft der Apostel, hat uns Gott zu einer Lebendigen Hoffnung durch die Aufs erstehung Jesu von den Todten. einem neuen Leben, will er sagen, beseelt uns Gott durch diese grosse Begebenheit; zu bessern Menschen schaft er uns dadurch um; sie weckt Erwartungen in uns, bey denen alles anders in uns wird; fie richtet unsern Geist und Sinn auf den Himmel und sichert uns dadurch gegen alles Böse; sie macht es uns möglich, standhaft auszudauern, und die Seligkeit, welche uns zu gedacht ist, wirklich zu erlangen. Es ist nicht zu viel, M. 3., was der Apostel von dem Einflusse der Auferstehung Jesu hier rühmt. Sie beseelt nehmlich unsre höhern Kräfte zu lebendigem Glauben; zu freudigem Wirken; und zu seligem Hoffen. Kann Bb3 aber

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aber mehr geschehen, wenn das Göttliche in uns gestärkt und in Thätigkeit gesezt werden soll? Laffer mich für jeden dieser Punkte den Beweis führen.

Ohne Glauben, ohne die Ueberzeugung, nicht umsonst seyen höhere Anlagen und Kräfte in uns vorhanden; fie seyen vielmehr das Ge schenk eines Wesens, das uns durch sie zur Aehnlichkeit mit sich und zum Genuß seiner Se. figkeit erheben wolle: ohne diesen Glauben ist unsre geistige Natur unthatig und gleichsam todt; weder unsre Vernunft, noch unsre Freyheit auf. sern die Wirksamkeit, welche sie auffern sollten; und der hohen Bestimmung gemás zu handeln, welche wir fühlen, haben wir dann weder die Kraft, noch den Muth. Nichts An unsre edel. ften Kräfte dieser traurigen Ermattung glück licher entreissen, M. Z., als die Auferstehung Jesu; fie beseelt nehmlich zu dem Glauben, der uns so unentbehrlich ist;" und zwar zum Glauben an eine unendliche Barm herzigkeit Gottes, an eine allmächti ge Unterfügung, und an ein sichres Gelingen.

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Wenn wir darauf rechnen können, M.B. der Schöpfer unsers Wesens würdige uns sei. ner Aufmerksamkeit und Huld; er verzeihe die Fehler, der wir uns schuldig wissen, und habe Geduld mit unsrer Schwachheit; es fey fein Wille, sich unsrer anzunehmen, und daher habe, er Anstalten zu unserm Heile getroffen; wenn,

um

um es kurz zu sagen, ein lebendiger Glau. be an die Barmherzigkeit Gottes in uns entsteht: erst dann geråth` unser Innres in Bewegung; erst dann erwachen die edlern Kräfte unsers Wesens und fangen an, sich zu regen; erst dann fühlen wir es ganz, wozu wir geschaffen sind und was wir werden sollen. Was kann aber diesen Glauben, dieses Ver. trauen zu der unendlichen Barmherzigkeit Got tes mehr in uns beleben und stårken, als die Auferstehung Jesu? Einen Beweis, ein Werk, eine Versicherung der göttlichen Huld gegen uns erblickt der Apostel nach unserm Texte in dieser grossen Begebenheit; daher ruft er eben: nach seiner grossen Barmherzigkeit hat Gott uns wiedergeboren zu eis ner lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Chrifti von den Todten. Und hat er nicht recht? Konnte Gort mehr thun, uns Vertrauen zu seiner vå terlichen Huld einzuflössen, als hier geschehen ist? Können wir zweifeln, ob er unser Ge, schlecht seiner Aufmerksamkeit würdige, da er zum Heile desselben ein solches Wunder verans staltet hat? Können wir zweifeln, ob er die ob ́er Schicksale der Menschen regiere und der unter. drückten Unschuld sich annehme, da wir sehen, wie er die Ehre Chrifti gerettet und die Uns terdrücker desselben beschämt hat? Können wir zweifeln, ob er der Natur gebiete und alles in derselben nach höhern Endzwecken lenke, da wir Bb4

die

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die Ausnahme gewahr werden, welche er bey der Auferstehung Jesu von den unerbittlichsten Gesetzen derselben gemacht hat? Können wir zweifeln, ob er geneigt sey, die Sünder zu bes gnadigen und uns Verzeihung widerfahren zu Lassen, da wir wissen, Christus sey um unsrer Sünden willen gestorben und um unsrer Gerechtigkeit willen wie der auferwecket? Können wir zweifeln, ob er uns im Tode erhalten und uns UnsterblichFeit schenken wolle, da er uns durch die Auferstehung Jesu gezeigt hat, wie er vom Tode erretten kann; da wir den, welcher uns ewiges Leben schenken soll, mit Preis und Ehre gefront und zum Herrn über alles erhoben sehen? Nein, einen grössern Beweis, eine ftärkere Bürgschaft, daß wir von seiner Gnade und Erbarmung alles hoffen dürfen, konnte Gott uns nicht geben, als uns durch den Tod und die Wiederbelebung seines Sohnes gegeben ist; nichts kann unsern Glauben an seine Vater huld mehr beleben, als diese wundervolle Be gebenheit.

Doch auch eine allmächtige Unters. fügung müssen wir erwarten können, wenn sich unsre höhern Kräfte ermuntern und in Thätigkeit gerathen sollen. Wir fühlen es freilich, Vernunft und Gewissen fagen es uns mit einem Ernste, dem wir nichts entgegens sehen können, daß wir uns von aller Sünde reinigen und Herz und Leben bessern sollen;

daß

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