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daß wir zu nichts Geringerem beruffen sind, als heilig, wie Gott, und vollkommen, wie der Vater im Himmel, zu werden. Aber wahrlich bey der Schwachheit unsrer ed lern Kräfte, bey der Gewalt unsrer finnlichen Neigungen, ben den Hindernissen des wahren Guten, die wir in und ausser uns finden, wers den wir es gar nicht wagen, zu unsrer Besse rung Anstalten zu treffen, wenn wir nicht ers warten dürfen, Gott werde uns dabey unterstüken. Konnte uns aber Gott zu dieser Erwartung mehr berechtigen, konnte er uns zu einem glaubigen Rechnen auf seinen Beystand mehr ermuntern, als durch die Auf, erstehung Jesu? Wollet ihr sehen, was unsre Natur vermag, wenn sie nur Vertrauen auf Gott hat und entschlossen ihrer Pflicht gee horcht: ihr sehet es an dem Beyspiele des Auf erstandnen; ihm war es möglich, gehorsam zu werden bis zum Tod, ja zum Tod am Kreuze. Wollet ihr sehen, wie Gott der kämpfenden Tugend zu Hülfe kommt, wie er fie auch in den schrecklichsten Augenblis cken nicht verläßt und ihr endlich den Sieg schenkt: ihr sehet es an dem Beyspiele des Auferstandnen; nicht umsonst hat er am Ta ge seines Fleisches Gebet und Fle hen mit starkem Geschrey und Thrä nen geopfert zu dem, der ihn vom Tode, könnte aushelfen; denn er ist erhöret, darum daß er Gott in Ehren Bb 5

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hatte. Wollet ihr euch unterrichten, wie mächtig Gott das wahre Gute zu befördern und zu verbreiten weiß: ihr seher es an dem Einflusse des Auferstandnen; durch seine Aufs erstehung ist ein neues sittliches Leben in die Menschheit gekommen; durch die Predigt von seiner Auferstehung ist seine Gemeine auf Er. Den gegründet worden, und wer zählt die EdIen, welche durch diese Predigt ermuntert wor den sind, mit ihm, dem Auferstandnen, `in einem neuen Leben zu wandeln! Wollet ihr euch überzeugen, daß ihr selbst auf eine höhere Stuffe hoffen dürfet, wenn es euch mit eurer Besserung ein Ernst ist: erwäget nur den Hauptzweck des Auferstandnen; darum gieng er ja durch den Tod zum Vater, weil er den Seinigen den Geist senden, weil er ihnen einen Beystand verschaffen wollte, der ihrer Schwachheit in jeder Hinsicht zu Hülfe kame; und ihr wisset, wie er sein Wort er füllt hat, wie er fortfährt, durch seinen Geist mit seinem Evangelio wirksam zu seyn. Auf die Kraft, die Jesum von den Todten aufer, wecker hat, auf eine allmächtige Unterstützung dürfen wir also rechnen, M. Br., wean wir an unsrer Besserung arbeiten. Und wir sollten nicht Muth fassen? Unfre edlern Kräfte soll. ten sich nicht regen und das Ihrige thun? Wir sollten nicht zu beweisen suchen, daß wir durch den, der uns mächtig macht, alles vermögen?"

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Zumal da die Auferstehung Jesu auch den Glauben an ein fichres Gelingen noch belebt. Wo sichs vorhersehen läßt, man werde sich vergeblich anstrengen und nie zum Zwecke kommen: da sezt man sich nicht einmal in Bewegung; man trägt mit Recht Bedenken, seine Bemühungen zu verschwenden. Die Ueberzeugung muß man haben, man werde nicht umsoust arbeiten, man werde wenigstens etwas ausrichten und zu Stande bringen, wenn man thätig werden und seine Kräfte gebrauchen soll, Sollen unsre höhern und edlern Kräfte wirk sam werden: so können wir diese Ueberzeugung vollends nicht entbehren; mit Sicherheit müs fen wir darauf rechnen können, keine Verwen dung für das Gute, keine Anstrengung für Wahrheit und Recht, für Tugend und Reli gion, bleibe ohne Nuken und Erfolg: wenn wir etwas unternehmen und wagen sollen. Aber wie wohlthätig und ermunternd wirkt die Auf erstehung Jesu auch hier! Wirksamer kann das Höhere und Göttliche, welches in der mensch, lichen Natur verborgen liegt, nicht werden, mehr kann es nicht unternehmen, größre Dinge kann es nicht wagen, als der Herr unternom men hat. Und wie ist sein Werk gelungen! Wie viel hat er ausgerichtet! Wie unermeßlich find die wohlthätigen Folgen seiner Anstren. gung, und wie sehen wir ihn selbst durch kei. den des Todes mit Preis und Ehre gefront! Das sollte uns nicht ermuntern?

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Das sollte uns nicht in dem Glauben befesti gen, das wahre Gute werde von Gott selbst begünstigt, es stehe unter dem Schuße des Allmächtigen und werde von ihm gesegnet? Und gehört, wenn wir der Wahrheit gemäß urthei len wollen, nicht alles, was auch wir Gutes unternehmen, zu dem grossen Werke des Auferstandnen; ist es nicht Theil und Fortseßung desselben; muß es nicht zu den Wirkungen und Folgen dieses Werkes gerechnet werden? Wird es also nicht auch das Schicksal desselben has ben? gelingen, wie alles ge lingt, was ihm gehört? Wird es nicht einer höhern Unterstützung gewürdigt werden? dürfen wir dieß nicht um so mehr erwarten, da der Auferstandne selbst es befördern kann, da ihm alle Gewalt gegeben ist im Himmel und auf Erden, da wir die Versicherung von ihm haben, er wolle mit den Seinigen seyn bis an der Welt Ende? Ist nun der Glaube, ist die feste Ueberzeugung, man verschwende seine Bemühun gen nicht, schlechterdings erforderlich, wenn das Höhere und Göttliche in uns geftårkt und in Thätigkeit gesezt werden soll: wie wichtig muß uns die Auferstehung Jesu schon in dieser Hins ficht seyn; was kann diesen Glauben mehr be feelen, als diese grosse Begebenheit!

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Und so belebt sie denn natürlich auch zu freudigem Wirken. Das Vertrauen auf die Huld und Barmherzigkeit Gottes, auf ei

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nen allmächtigen Beystand, auf ein sichres Ge lingen, welches die Auferstehung Jesu hervors bringt und nährt, kann nicht ohne Folgen bleiben; wer es hat, wird thätig; er fühlt sich zu stark ermuntert, etwas zu unternehmen, als daß er müssig seyn könnte; es ist ihm Genuß und Freude, feine edelsten Kräfte zu gebrauchen. Und wie kommt uns die Auferstehung Jesu bey diesem Wirken selbst zu Statten; wie wil lig und stark kann sie uns machen, mit dem Höhern und Göttlichen in uns får uns selber, für Andre, und für die Zukunft thätig zu werden.

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Selbst zu werden, was wir nach den Anlagen unsers Wesens werden sollen: dieß müssen wir nothwendig für unser Hauptges schäft halten, so bald das Höhere und Gött liche in uns wirksam wird; alle unsre Bes mühungen müssen darauf abzwecken, durch Weisheit und Tugend, durch gemeinnüßiges Wirken und wahre Vollkommenheit, dem Vater der Geister immer ähnlicher zu werden und feine Heiligung zu erlangen. Was kann uns aber bey diesem Streben williger, freudiger, standhafter machen, als die Hinsicht auf den Auferstandnen, als das Verhältniß, in welchem wir mit ihm stehen? Daß er gestorben ist, ruft der Apostel, das ist er der Sünde gestorben zu einem Male; daß er aber Tebet, das lebet er Gott. Die Folge fålle in die Augen. Also auch ihr, schließt

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