ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub
[ocr errors]

doch nun nicht ich, sondern Chriftus lebet in mir; denn was ich jezt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben des Sohnes Gottes, der mich geliebet hat, und sich selbst für mich dargege ben. Erwägen lasset uns also, worin dieser Glaube ben ihnen bestand; wie lebendig fie von der Wahrheit des Evangelii überzeugt wa. ren; wie innig fie die göttliche Kraft desselben empfanden; wie wenig Bedenklichkeiten und Zweis fel weiter etwas über sie vermochten.

[ocr errors]

Er.

wågen lasset uns, wie dieser Glaube in ihnen wirfte, wie er ihr Herz und Leben von allem Bdsen reinigte, wie willig und eifrig er sie zu allem Guten machte, wie er sie zu dem Bes Streben beseelte, überall den Willen Gottes zu thun, und dem Herrn zu allem Wohlgefallen zu wandeln. Erwägen lasset uns endlich, welchen Frieden der Seele, welche Freudigkeit zu Gott, welchen Muth in Gefahren, welchen Troft im Leiden, welche Hoffnung im Tode ihnen ihr Glaube gab: wie er der Sieg wurde, der die Welt und alle Uebel des Lebens überwand. Zurückerinnern wollen wir uns also an die merkwürdigen Fälle, an die Auf. tritte des Lebens, an die Kämpfe mit der Ges walt des widrigen Schicksals, wo ihr Glaube sie am sichtbarsten stårkte, wo er am freudig. sten aus ihnen sprach, wo er sich in Worte, in Aeusserungen, in Geständnisse, in Danksagungen ergoß, die sich unserm Gedächtnisse gleichsam mit

[ocr errors]

Gewalt

[ocr errors]

Gewalt aufdrangen und nie wieder aus dem selben verschwanden. Wie ehrwürdig werden fie uns werden, wenn wir sie so betrachten, wenn wir erwägen, zu welcher Grösse des Geistes, zu weichen Anstrengungen und Opfern ihr Glaube sie fähig machte!

Doch ihre Wirksamkeit muß ein bes sondrer Gegenstand unsrer ernsthaften Betrach. tung seyn, wenn wir das Andenken unsrer im Herrn vollendeten Wohlthäter und Freunde ge hörig feiern wollen. Bloß von dem, was sie an uns gethan haben, ist jezt die Rede nicht; ihr ganzes Thun, den ganzen nach allen Sei?ten hin verbreiteten Einfluß, den sie gedussert haben, müssen wir überschauen lernen; was fie in allen ihren Verhältnissen gewesen sind, was Gott durch ihren Dienst auf Erden aus. gerichtet und zu Stande gebracht hat, das müs fen wir uns klar zu machen suchen. Ja, M. Br., ein Werkzeug in der Hand Gottes, durch welches in dem Reiche Gottes gewisse Endzwecke erreicht werden sollen; ein Knecht seines Herrn, der in der groffen Haushaltung desselben gewisse Geschäfte zu verrichten hat, ist jeder wahre Fromme. Das waren auch unsre vollendeten Wohlthäter und Freunde. Wollen wir also ihe Andenken würdig feiern: so laffer uns die Peften und Plåße ins Auge faffen, auf die sie vertheilt und geftellt waren; lasset uus ihnen in die Wirkungskreise folgen, in welchen sie sich bewegten; lasset uns bemerken, wie verfchicogn lasset DD 2

diese

diese Kreise waren, und wie Jeder in denselben sein besondres Geschäft zu betreiben hatte; lasset uns untersuchen, wie treu fie in allem gewesen find, was ihnen anvertraut war, es mochte viel bder' wenig seyn; lässet uns berechnen, was durch sie geschehen ist und ihres grossen Werks uns freuen. Sey die Uebersicht, welche wir uns von diesem Werke verschaffen können, immers hin nur unvollständig und mangelhaft; denn wieviel ist im Verborgnen von ihnen geschehen; wieviel hat ihre Anspruchslosigkeit und Demuth den Augen der Welt absichtlich entzogen; wie viele ihrer heilsamsten Wirkungen gehören in die unsichtbare Welt und sind kein Gegenstand der Anschauung; es stelle sich uns also immerhin nicht alles dar, was durch fie geschehen ist: kön. nen wir ihr Andenken zweckmässiger erneuern, als durch dieses Berechnen ihrer Verdienste; können wir uns einen lehrreichern Anblick verschaffen, als den Anblick ihres beglückenden Wirkens; können wir uns zu einer vernünftigen Ehrfurcht gegen sie mehr ermuntern, als durch solche Betrachtungen?

Denn auch dankbare Verehrung find wir unsern im Herrn vollendeten Wohlthätern und Freunden schuldig; durch herzliche Rüh rung, und durch freymüthiges Geste, hen dessen, was wir ihnen zu verdan. ken haben, sollen wir nehmlich ihr Andenken feiern und verherrlichen.

- 48,

Blieben wir gleichgültig und ungerührt beym Andenken an unsre vollendeten Wohlthäter und Freunde; könnten wir von dem, was fie gewesen sind und gethan haben, mit Unempfind lichkeit und Kälte, wohl gar mit einer durch. scheinenden Geringschätzung sprechen: so würden wir weniger fie, als uns selbst entehren, wir würden ungerecht gegen sie senn und uns als Undankbare brandmarken. So falle es denn in die Augen, daß wir fühlen, was wir an une fern vollendeten Wohlthätern und Freunden ge habt haben; man erkenne es aus der Achtung, mit der wir sie erwähnen, aus der Wärme, mit der wir von ihnen sprechen, aus dem Ernst, mit welchem wir ihre Ehre vertheidigen, dem Eifer, mit welchem wir ihre Verdienste rühmen, aus den Thränen, die wir ihrem An denken widmen, wie theuer sie uns gewesen sind. Und wahrlich, find wir nicht ganz unwürdig ge wesen, von guten Menschen gekannt und geliebt zu werden; ist ihr Einfluß auf uns nicht ohne alle bessernde Folge geblieben: so wird sie sich von selbst finden, wird sich unsers Herzens gleich. fam unwillkürlich bemächtigen, die Rührung, von der ich spreche; sie werden nicht vor unsrer Seele erscheinen können, die ehrwürdigen Bilder unsrer vollendeten Wohlthäter und Freunde, ohne daß unser Innres in Bewegung geriethe. Verge. genwärtigen wir uns vollends die einzelnen Fälle, wo sie sich unsrer ganz besonders annahmen, wo fie uns mit Güte zuvorkamen, wo sie uns durch D 13 ihre

[ocr errors]

ihre Nachsicht beschämten, wo sie uns mit un verdienten Wohlthaten überhåuften, wo sie wohl gar unsre Retter vom Verderben wurden; erwå, gen wir zugleich, wie sie dieß alles thaten; mit welcher Schonung, mit welcher Freundlichkeit, mit welcher himmlischen Großmuth und Uneigen. nüßigkeit: würde da ein menschliches Herz in uns ferm Busen schlagen, wenn nicht Gefühle der Achtung und Bewunderung, des Wohlwollens und der Liebe, der Dankbarkeit und Sehnsucht in uns erwachten; wenn wir durch solche Erin, nerungen nicht ergriffen und erschüttert würden?.

Dann werden wir unsre Vollendeten, au ch durch frenmüthiges Gestehen dessen ehren, was wir ihnen zu verdanken haben. Es ist vorhin schon bemerkt worden, das meiste Gute, welches wir besigen, ist durch den Einfluß wohlthätiger Menschen entweder in uns geweckt, entwickelt und gepflegt, oder uns von ihnen gegeben und mitgetheilt worden. Sind wir aufmerksam auf den Gang unsrer Bildung gewesen, können wir uns zurückerin nern, mie alles bey uns entstanden ist, wie es sich nach und nach gebildet und vermehrt hat, wie wir von einer Vollkommenheit zur andern fortgeschritten find: so werden wir sogar ange ben und nachweisen können, woher jeder unsrer Vorzüge rührt, wem wir jeden Theil unsrer Bildung zu verdanken haben, wer uns bey jedem Fortschritte behülflich gewesen ist, welches Verdienst jeder Wohlthäter und Freund sich

\um

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »