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um uns erworben hat.

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Und das lasset uns nicht verhehlen, M. Br., das lasset uns zum Ruhm unsrer Vollendeten vor aller Welt ge. stehen; laut lafset es uns rühmen, so bald wir eine Gelegenheit dazu finden, was wir durch fie und unter ihrem Beystande geworden sind. Denn wären wir gerecht, wären wir dankbar, wären wir aufrichtig und wahr, wenn wir nicht so handeln wollten? Und dürfen wir uns schämen, die Schuldner unsrer Vollendeten zu seyn und so viel von ihnen empfangen zu has ben? Ist es nicht die Ordnung Gottes, daß die Menschen einander wecken und ermuntern, einander belehren und bilden, einander forthels fen und weiter führen sollen; und würde man uns nicht mit Verachtung ansehen müssen, wenn wirs läugnen wollten, diese Einrichtung habe auch ben uns Statt gefunden? Die redlichen Geständnisse endlich, wie viel wir unsern. Vola lendeten schuldig sind; die rührenden Dank sagungen, in die sich unsre vollen Herzen zu weilen ergiessen; die augenscheinlichen Beweise, welche wir hiemit geben, wie viel sich durch gemeinnügiges Wirken ben empfänglichen Menschen ausrichten laffe, wie man durch dasselbe auch nach dem Abschied von der Erde noch immer auf derselben thätig seyn könne: welche Eindrücke werden sie auf die Mitlebenden maden; wie Manchen werden sie zu dem Eifer begeistern, auch in seinem Kreise etwas Gutes zu schaffen; wie viel werden sie beytragen, den Do 4 Geist

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Geist einer gemeinnüßigen Geschäftigkeit auf Erden zu erhalten und zu verbreiten!

Doch diese Wirkung muß das Andenken an unsre im Herrn vollendeten Wohlthäter und Freunde vornehmlich bey uns selber hervorbringen,

Muthige Entschliessungen find nehmlich das Lezte, was zu einem feiernden An. denken an sie gehört; wir sollen den unvers brüchlichen Vorsatz fassen, uns nach ihnen u bilden und Andern zu werden, was fie uns waren.

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Welcher Ende schauet an, ruft der Apostel in unserm Terte, und folget ihrem Glauben nach. Reizen und verpflichten soll uns also das Vorbild unsrer im Herrn vollen. deten Wohlthäter und Freunde, ihren Geist und Sinn anzunehmen und den Glauben zu be, weisen, durch welchen sie so ehrwürdig gewesen find, durch welchen sie gesiegt haben. Und fordert uns nicht alles zu diesem Entschluß auf? Glaubet ihr, Gott habe solche Muster umsonst vor unsern Augen aufgestellt; muß es nicht seine Absicht seyn, uns durch sie zu wecken und zur Nachahmung zu reißen? Und womit Fönnten wir uns entschuldigen, wenn wir uns weigern wollten, ihnen nachzuftreben? Ist ihr Beyspiel nicht der klare Beweis, es ist mög lich, es ist sogar leicht, unter dem Beystande. Gottes den Glauben zu fassen, der so wirksam in ihnen war und durch diesen Glauben christ, liche Tugenden aller Art darzureichen? Kann

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es uns endlich anschaulicher und einleuchtender werden, welche Würde dieser Glaube giebt, welche Vorzüge er unsrer Natúr verschafft, wel chen Troft er unter allen Umständen gewährt, zu welchem Frieden der Seele er schon auf Erden führt, wie mächtig er den Geist über alles Jrdische erhebt, wie empfänglich er ihn für die Seligkeiten des Himmels macht, als wir es an den Mustern unsrer Vollendeten gewahr werden? Müßten wir nicht gleichgül tig gegen alles seyn, was unsre Achtung und unser Bestreben verdient, und alles menschliche Gefühl verloren haben, wenn dieser Anblick uns nicht rühren, wenn er uns nicht zur Nach ahmung begeistern sollte ? Versprechen, theure Vollendete, vor dem Angesichte Gottes ver sprechen wollen wir es also: nicht umsonst soll euch unser Auge erblickt, nicht umsonst soll unser Herz euern wohlthätigen Einfluß empfun den, nicht umsonst soll unser Geist euern Glau ben, euern Kampf, euern Sieg beobachtet ha ben. Wir wollen uns ermannen; wir wollen den Fußstapfen folgen, die ihr uns gelassen habt; wir wollen Gott bitten, daß er es uns gelingen lasse, euch immer ähnlicher zu werden, und uns einst, wenn unser Lauf zu Ende ist, in eure siegreichen Kreise führe.

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Nur laffet uns nicht vergessen, M. Br., daß wir uns noch ganz vorzüglich entschliessen müssen, Andern zu werden, was Jene uns waren. Denn zu nüßen, alles um fich DD 5

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her zu erleuchten, zu bessern und zu Gott zu führen, so viel Gutes, als möglich, auf Erden zu schaffen: dieß war der Sinn und das Streben unsrer im Herrn vollendeten Wohlthäter und Freunde; darum haben wir ihnen eben so viel zu verdanken, darum sind sie uns eben so wichtig geworden. Können wir ihr Andenken würdiger feyern, als wenn wir an ihre Stelle treten, als wenn wir das Werk, welches ihnen so sehr am Herzen lag, eifrig fortseßen, als wenn wir dem jüngern Geschlechte zu werden suchen, was sie uns waren? Würden sie uns, wenn sie uns ihren Willen erklären könnten, dieß nicht aus, drücklich zur Pflicht machen? Ist dieß nicht der einzige Dank, den wir ihnen für ihre Wohltha, ten darzubringen vermögen, der einzige, den sie von uns erwarten? · Und werden wir hoffen dürfen, werden wir würdig seyn, ihnen einst beyge. sellt zu werden und Theil an ihrer Herrlichkeit zu nehmen, wenn wir nicht treu gewesen sind, wie fie; wenn wir uns durch gemeinnüßiges Wir ken nicht fähig gemacht haben, über mehr ges sezt zu werden, und auch einzugehen zu unsers Herrn Freude? So lasset uns denn Gutes thun, geliebte Brüder, und nicht müde werden; lasset uns wirken, weil es Tag ist, und alles um uns her bes fern und beglücken; laffet uns dafür sorgen, daß die dankbare Nachwelt auch unser` Andenken mit freudiger Rührung feiere, und an dem Bilde des Glaubens und der Tugend, welches wir einft zu.

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rücklassen, sich stärke und erwärme. Wie leicht wird uns dann der Abschied von der Erde wer den; wie getroft, mit welchen Hoffnungen, `unter welchen Vorgefühlen einer ewigen Wiedervereini gung werden wir uns dann zu euch emporschwin gen, vollendete Wohlthäter und Freunde, um mit euch daheim zu seyn bey dem Herrn; um in seiner Gemeinschaft noch weit größre, um ewig dauernde, himmlische Werke zu wirken; Amen.

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