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Dinge hält,wer feinen Untergang, seine Ver. nichtung bey demselben erwartet: der ist, wenn er: sich selbst versteht, gar nicht fähig, eine freu dige Hoffnung zu fassen. Denn kann ihn der Tod nicht plößlich überraschen? Muß er nicht fürchten, vielleicht im nächsten Augenblick nicht: mehr vorhanden zu feyn? Und ist, wenn es ihm auch gelingen sollte, das höchste Ziel des! menschlichen Lebens zu erreichen, nicht alles mit ihm aus, so bald er stirbt; ist dann nicht alles so ganz verschwunden, als ob es nie da gewefen wäre?Zu welchen Hoffnungen berechtigt, zu welchen Erwartungen "verpflichtet uns das gegen der mächtige Einfluß Chrifti auf den Tod! Mag er doch drohen; mögen wir doch keinen Augenblick sicher vor ihm seyn: dürfen wir ihn fürchten; kann er unser Daseyn und unsre Thätigkeit vernichten; kann er uns hins dern, unsre Wirksamkeit in alle Ewigkeit forts. zusehen und immer mehr zu leisten und zu ge niessen? Wissen wir nicht, wer an Christum glaubt, der wird leben, ob er gleich. stürbe, und wer da lebet und glaubet an ihn, der wird nimmermehr sterben? So laffet es uns denn fühlen, M. Br., den Tod ångstlich zu fürchten, knechtisch zu zittern bey seiner Annäherung, und im Angesichte, des felben allen Muth und alle Hoffnung zu ver lieren, ist wahrer Chriften unwürdig. Wir mögen trauern, wenn uns die Schauer desselben ergreiffen; mögen den Abscheu fühlen, mit welchem

die Natur ihrer Auflösung entgegensicht; mö. gen mit dem Apostel wünschen, nicht ent Fleidet, sondern überkleidet zu wer den. Aber nichts soll uns die Aussicht in ein beßres Leben verdunkeln; nichts soll uns in dem Glauben erschüttern, daß wir in der Hand dessen sind, der seinen Schaafen das ewige les ben giebt und sie nimmermehr umkommen läßt; nichts soll uns die Hoffnung rauben, daß wir die Erde verlassen, um in unser Vaterland überzugehen, und daheim zu seyn bey dem Herrn; mit der frohen Ueberzeugung, mit den Worten des Triumphs wollen wir scheiden: der Tod ist verschlungen in den Sieg; Tod, wo ist dein Stachel, Hölle, wo ist dein Sieg? Gott aber sey Dank, der uns den Sieg gegeben hat durch unsern Herrn Jesum Chrift; Amen.

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D. Reinh. Pred. 1fter Band 16te Samml.

XXI.Xm

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XXI.

Am Sonntage Cantate.

Text: 1 Kor. XV. v. 42-45.

Unter allen den Folgen, welche die Auferstehung Jefu, unsers Herrn, nach dem Zeugnisse der Schrift gehabt hat und künftig haben wird, ist keine wichtiger, wundervoller und für uns erfreulicher, M. 3., als unsre eigne Auf erstehung. Daß nemlich auch wir, wenn wir beym Tode unsre irdische Hülle abgelegt haben, einen neuen und bessern Körper erhalten und zu einem fröhlichen, éwigdauernden Daseyn erwachen sollen, dieß wird überall in der Schrift als eine Wirkung der Auferstehung Jesu beschrieben und mit derselben in Verbindung vorgestellt.

So

wir glauben, sagt daher Paullus in feinem ersten Brief an die Christen zu Thessalonich, daß Jesus gestorben und auferstanden ift: also wird Gott auch, die da ent schlaffen sind durch Jesum, mit ihm führen. Und im ersten Brief an die Korin. thier ruft er: nun aber ist Chriftus auf. erstanden von den Todten und der Erst ling worden unter denen, die da schlafen;

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sintemal durch einen Menschen der Tod, und durch einen Menschen die Auferste hung der Todten kommt; denn gleichs wie sie in Adam alle sterben, also wer den sie in Chrifto alle lebendig ge macht. Der erste Mensch, sagt er bald nachher eben daselbst, ist von der Erde und irdisch; der andre Mensch ist der Herr von Himmel; und wie wir getragen haben das Bild des Irdischen, so mer den wir auch tragen das Bild des Himmlischen. Das Schicksal des Auferstandnen sollen wir also haben; wie wir durch unsern Sterblichen Körper dem Stammvater unsers Ge schlechts ähnlich sind, so sollen wir durch einen bessern und unsterblichen dem Herrn vom Him mel ähnlich werden; er soll unsern nichti gen Leib verklären, daß er ähnlich wer de seinem verklärten Leibe. Der glor reiche Sieg unsers Herrn über den Tod, dessen Andenken wir jährlich feiern, soll einst auch der unsrige seyn; der Herr wird auch an uns er, füllen, was er seinen Aposteln kurz vor seinem Tode fagte: ich lebe und ihr sollt auch Leben.

Nur unvollkommen, das werdet ihr selbst fühlen, M. 3., nur unvollkommen würden wir die Auferstehung Jesu feiern, wenn wir uns das ben nicht an unsre eigne Auferstehung erinnern wollten. Nach ihrer ganzen Wichtigkeit kennen wir nehmlich die Auferstehung Jesu bloß dann, Ff2

wenn

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wenn wir sie mit allen ihren Folgen überschauen; wenn wir alle die Wirtungen nachweisen können, welche aus derselben entsprungen sind und noch ferner entspringen werden. Ist es aber nicht ben weitem die wichtigste dieser Wirkungen, daß sich das Leben des Auferstandnen auch uns mit, theilen, daß es auch unsern Körper durchdringen, daß es auch uns umschaffen und für den Him mel verherrlichen soll? Und welche Aufmerksam. keit verdient diese Folge der Auferstehung Jesu! Kann es uns gleichgültig seyn, daß uns eine sol che Verwandlung bevorsteht? Ist es nicht vers nünftig, daß wir uns richtige Vorstellungen, das von zu bilden, daß wir uns von ihrer Gewißheit zu überzeugen, daß wir uns gegen schädliche Vorurtheile und eitle Träume zu verwahren su chen, die gerade hier nur allzuoft Statt gehabt haben? Und sollen wir nicht überlegen, wozu uns eine solche Erwartung verpflichtet; sollen wir nicht die Ermunterungen zum Guten sam meln, die sie enthält; sollen wir uns nicht mit den Tröftungen erquicken, die so reichlich aus ihr fliessen, die den Jammer des irdischen Lebens so unaussprechlich erleichtern und mildern können ?

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Doch sie von jeder Seite zu fassen, die, künftige Wiederherstellung unsers Körpers, ihre Beschaffenheit zu erklären, ihre Gründe zu ents wickeln, ihre Gewißheit zu bestätigen, ihren Einfluß auf unsre Besserung zu zeigen und ihre Wichtigkeit für unsre Beruhigung ins Licht zu sehen: dieß ist nicht die Sache und das Werk

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