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leuchtung, unsre Besserung, unsre ewige Be glückung ist dieser Endzweck, das hat sich vors hin gezeigt. Aber kann er bey uns erreicht werden, wenn wir nicht das Unsrige thun, wenn wir von den Vortheilen, die uns durch Chris ftum erworben sind, nicht Gebrauch machen wollen! Freilich ist Christus unser Licht; aber leben nicht unzählige, die sich Christen nennen, ben allem Glanze des Evangelii, in Unwissens heit und fast heydnischer Finsterniß; müssen wir uns nicht dem Lichte öffnen, müssen wir den Unterricht des Evangelii nicht benußen, müssen wir nicht unaufhörlich zu wachsen suchen in der Erkenntniß, wenn wir Kinder des Lichts werden wollen? Freilich ist Chriftus unser Versöhner und das Opfer für unsre Sünde. Aber verschmähen nicht Uns zählige, die sich Chriften nennen, bey allem Zu ruf: Lasset euch versöhnen mit Gott, die dargebotene Gnade; müssen wir nicht unser Elend fühlen lernen, müssen wir nicht allem Stolz auf eignes Verdienst entsagen, müssen wir nicht glaubig einwilligen, ohne Verdienst gerecht zu werden aus seiner Gnade, dur die Erlösung, so durch Jesum Chriftum geschehen ist, wenn uns gehol fen werden foll? Freilich ist Chriftus unser Befreyer von der Sünde selbst, und unser Retter von allem sittlichen Verderben; aber beharren nicht unzählige, die fich Chriften nennen, bey allen Ermunterungen, der Heilis

gung

gung nachzujagen, in heydnischen Lastern, und in Ausschweiffungen aller Art; müssen wir nicht von neuem geboren werden durch das Wort der Wahrheit; muß es uns nicht ein Ernst mit unsrer Besserung werden; müs sen wir die Ermunterungen zum Guten, die Mittel der Tugend, die neuen himmlischen Kräfte, die uns das Evangelium schenkt, nicht anwenden, wenn es anders mit uns werden soll? Freilich ist Christus das Heil Got tes, und will auch uns erlösen von allem Uebel, aber bleiben unzählige, die sich Christen nennen, bey allen Mitteln der Wohlfahrt, nicht im tiefsten Jammer, gehen sie nicht einem ewi gen Verderben entgegen? Nur wenn wir dem Evangelio gehorsam werden, M. Br., nur wenn wir denken und handeln, leben und wirken, empfinden und geniessen lernen, wie es wahren Christen gezieme, nur dann werden wir inne werden, in welchem unaussprechlich hohen Sinne Christus das Heil Gottes ist; nur dann wer den wirs erfahren, daß er den Seinen Leben und volle Genüge giebt; nur dann wer den wir hier schon selig seyn, und noch weit mehr in der Ewigkeit erwarten. Was wären wir, M. Br., welches Gericht würden wir uns zuziehen, wenn wir von den Vortheilen, die uns durch die Bestimmung unsers Herrn, die uns durch so ausserordentliche Veranstaltungen verschafft worden sind, keinen Gebrauch machen,` wenn wir nicht dafür sorgen wollten, daß der

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groffe

groffe Endzweck jener Bestimmung an uns ers reicht werde!

Und wahrlich, je mehr wir aus eigner Er fahrung wissen, daß. Christus das Licht der Hey, den, und das Heil der Welt ist: desto mehr wird uns endlich der Ausgang seiner Be stimmung zur tiefsten Verehrung seiner Person verpflichten. Denn wie ihn Gott. erhöht, welchen Namen er ihm gegeben, wel. che Anstalten er getroffen hat, daß sich vor Christo beugen sollen aller derer Kniee, die im Himmel, auf Erden und unter der Erden sind, das wisset ihr; alle Zungen sollen bekennen, daß Jes sus Christus der Herr sey zur Ehre Gottes des Vaters. O diese Huldigung, M. Br., diese Huldigung, wer ist sie dem Herrn mehr schuldig, als wir? Hat er sich nicht für uns erniedrigt und Knechtsgestalt angenommen ? Ist er nicht für uns gehorsam worden bis zum Tod? hat er nicht für uns das grosse Werk vollendet, das ihm der Vater gegeben hatte? Und wir sollten uns nicht anbetend vor ihm nie, derwerfen? Wir sollten nicht rufen mit allen seinen Geretteten: du bist würdig zu neh, men Lob und Ehre und Preis und Ge walt von Ewigkeit zu Ewigkeit, denn du haft uns Gott erkauft mit deinem Blute aus allerley Geschlecht und Zungen und Volk und Heyden? Und wie willig werden wir uns vor ihm beugen,

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46 2te Predigt, am Feste der Erscheinung.

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wie freudig werden ihm unsre Herzen schlagen, wie selig werden wir uns in seiner Verehrung fühlen, wenn wirs nur einmal erfahren haben, wozu er uns von Gott gemacht ist, wenn wir mur einmal fähig geworden sind, aus seiner Fülle zu nehmen Gnade um Gnade. Wie getroft werden wir dann einander zuruffen: unser Keiner lebt ihm selber, uns ser Keiner stirbt ihm selber; leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn; darum wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn; denn dazu ist Chriftus ge storben, und auferstanden, und wieder Lebendig worden, daß er über Todte und Lebendige Herr sey. So laß uns denn dein seyn, Herr Jesu, im Leben und im Sterben, und einst Alle deine Herrlichkeit schauen; Amen.

III. Xm

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III.

Am zten Sonntage nach dem Feste der Erscheinung.

Text: Joh. 1. V. 18.

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Verdient irgend etwas die Aufmerksamkeit und

das Nachdenken wahrer Verehrer Gottes, M. Z.,

find es die Offenbarungen Gottes; es find die Mittel, durch die er sich dem mensch, lichen Geschlechte mitgetheilt, und seine Erkennt. niß auf Erden befördert hat. Er wohnet in einem Lichte, wie der Apostel sagt, da Mie mand zukommen kann; er ist so unendlich über uns erhaben, daß kein beschränktes Wesen ihn zu fassen vermag. Aber nicht einmal fin den würden wir ihn, nicht einmal eine Ahnung würden wir von ihm haben, wenn er aus seis ner stillen Verborgenheit nicht selbst hervorge treten wåre, und sich auf mehr als eine Art, ankündigte. Denn so ist es, M. Br. Er hat uns eine Vernunft gegeben, die ein Gefühl von ihm hat; die sich nicht enthalten kann, über alles Sichtbare und Endliche hinauszueilen; die fich nicht eher beruhigt, als bis sie ihn gefun den hat, den Unendlichen. Und wie mächtig erinnert uns unser Herz an ihn.

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Einen

Gegens

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