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Gegenstand der Verehrung, des Vertrauens und der Hoffnung zu haben, ist unserm Herzen Be dürfniß; und je richtiger es fühlt, desto ge wiffer findet es diesen Gegenstand in Gott. Es empfindet noch überdieß die Forderungen der Pflicht; daß es verantwortlich, und zwar einem unsichtbaren, allwissenden und allmächtigen Rich. ter verantwortlich für sein ganzes Verhalten ist, das kann es sich unmöglich verhehlen. Das her wendet es sich auch an seinen Richterstühl, wenn ihm Gewalt angethan wird, wenn es un ter Menschen kein Recht finden kann; getrost -erwartet es von Gott die Vertheidigung und Handhabung der gerechten Sache. Wie hat endlich Gott die Natur um uns her zu einem Tempel seiner Herrlichkeit gemacht; wel the Stralen seiner unendlichen Vollkommenheit brechen überall aus derselben hervor; wie spie gelt sich diese Vollkommenheit in seinen zahllo. fen Schöpfungen; wie wahr ist es, daß sein unsichtbares Wesen, seine ewige Kraft und Gottheit ersehen wird an seinen Werken, nehmlich an der Schöpfung der Welt!

Und doch hat er mit allen diesen Offens barungen von jeher noch ungewöhnliche und aufferordentliche verknüpft, M. 3. Ach die Erfahrung bestätigt es nur allzu fehr, jene Mittheilungen reichen nicht hin. Vergeblich verkündigt die Natur die Ehre ih res Schöpfers; der rohe Mensch merkt nicht

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auf

auf ihre Stimme. Vergeblich verbreitet sie Wohlthaten Gottes über alles, was lebt; der leichtsinnige Mensch genießt, ohne sich nach dem Geber umzusehen. Vergeblich wallt das Herz zu guten Regungen auf; der finnliche Mensch unterdrückt sie bald wieder und folgt seinen Eus ften. Vergeblich strebt die Vernunft zum Un endlichen empor; von mächtigen Neigungen bald zurückgehalten, bald getrieben, verirrt sie sich, und findet, statt des einzigen währen Gottes, elende Gögen. Ihr wisset es, in welchen Aber glauben, in welche Thorheiten und Grauel fast das ganze Alterthum versunken war; daß in dem selben Alles Altåre hatte, nur Gott nicht; daß die Erkenntniß Gottes von der Erde verschwunden feyn würde, wenn er sie nicht durch ausseror. dentliche Anstalten gesichert, wenn er zu seinen gewöhnlichen Offenbarungen nicht höhere ge sezt hätte. Und auch diese wie mußten sie die menschliche Schwachheit schonen; wie konnten fie nur allmählig heller und wichtiger werden; wie viele Jahrhunderte waren nöthig, bis unser Geschlecht das volle Licht, bis es den Sonnen. glanz ertragen konnte, der sich durch Chris stum auf Erden verbreitet hat.

Doch das erkennen wir viel zu wenig, M. Br. Gewöhnt an dieses höhere Licht, ims mer umstralt von diesem Sonnenglanze, find. wir gar nicht mehr fähig, uns in die Dunkelheit, uns in die Finsterniß zurückzudenken, in der man sich vor Christo und ohne ihn befand. D. Reinh. Pr. ister Band; 16te Samml.

D

Da

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Daher wissen wir aber auch die Gröffe der Wohlthat nicht zu schäßen, die uns durch ihn zu Theil worden ist. Und ist es Vielen nicht, fogar verhaßt, das Licht dieser höhern Offenbas rung; verschliessen sie ihre Augen nicht vorsät lich vor demselben; suchen sie es nicht durch tausend Zweifel und Einwendungen zu verdun keln; ziehen sie ihm nicht den schwachen, oft sogar tauschenden und verführerischen Schimmer vor, der ihnen von andern Seiten her entgegen kommt? Um so nöthiger ist es, daß wir uns einmal recht geflissentlich unterrichten, was wir der Offenbarung Gottes durch Christum schuldig find; daß wir uns die Vorzüge, durch die fie alle übrigen Mittheilungen Gottes übertrift, ausdrücklich vorstellen. Mit einer Art von Bes geisterung aussert sich der Apostel in dem Texté darüber, den ich jezt erklären soll. Aber es wird sich zeigen, M. 3., er hat sich nicht zu stark ausgedrückt; die vollkommenste Erkennt. niß Gottes ist uns erst durch Christum mitgetheilt worden. Er aber, das wahrhaftige Licht, das alle Menschen erleuchten soll, sen mit uns, und enthülle die Herrlichkeit seis ner Lehre selbst vor unsern Augen. Wir fles hen um diese Gnade in stiller Andacht,

Text: Joh. I. v. 18.

Es ist viel, M. 3., es ist aufferordent lich viel, was der Apostel hier von der Offens barung Gottes durch Chriftum rühmt. Nies

mand

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mand hat Gott je gesehen, ruft er, daß hier von keinem sinnlichen Anschauen die Rede seyn kann, versteht sich von selbst; Gott ist kein Gegenstand der Sinne; daß ihn noch Nie. mand leiblicher Weise gesehen habe, brauchte der Apostel gar nicht zu erinnern. Von einer voll kommnern, vertrautern, zuverläßigern Erkennt. niß Gottes spricht er vielmehr; gesehen würde man Gott haben, wenn man ihn ohne irs gend ein vermittelndes Bild, und gleich. sam anschaulich erkennte. Aber dieß ist noch Niemand zu Theil worden, sagt der Apostel; so hat ihn noch kein Weiser, noch kein Prophet erkannt; unvollkommnes, mittel bares, bildliches Wissen war alles, was man von Gott hatte. Mehr haben wir dagegen Christo zu verdanken; der eingeborne Sohn, sett er hinzu, der in des Vaters Schooswar, der hat es uns verkündigt. Eine beßre, reichre, gleichsam anschauliche Er. kenntniß Gottes, das will er sagen, hat uns der Sohn Gottes mitgetheilt; durch ihn wiss fen wir mehr von Gott, als man, ehedem wußte; durch ihn wissen wir alles besser, als man es sonst gewußt hat. Und darüber darf man sich nicht wundern; der eingeborne Sohn ist Christus; er steht mit dem Wesen Gottes in der innigsten Verbindung; er weiß das unmittelbar und durch eigne Anschauung, was Andern nur mittelbar und durch Bilder befannt werden konnte. Er ist noch überdieß

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im Schoose des Vaters, ist der Vertraute aller Gesinnungen und Rathschlüsse Gottes; er konnte also offenbaren, wovon Niemand eine Ahnung hatte; selbst die Tieffen der Gott. heit, selbst ihre geheimsten Entschliessungen konnte er uns enthüllen.

Ich habe es schon bemerkt, mehr läßt sich von der Erkenntniß Gottes, welche dem menschlichen Geschlechte durch Christum mitgetheilt ~ worden ist, unmöglich rühmen. Und doch ist es nicht zu viel, M. Z., es läßt sich auf das strengste beweisen, gewonnen, unendlich gewonnen hat die Erkenntniß Gottes durch Chris stum; er hat ihr eine Vollkommenheit gegeben, die sie zuvor nicht hatte, und die Niemand ihr geben konnte. Dieß wird uns in die Au gen fallen, wenn wir die Vorzüge der Offenbarung Gottes durch Chriftum". genauer entwickeln. Diese Vorzüge bestehen nehmlich darin, daß die Erkenntniß Gottes durch diese Offenbarung gewisser — reis cher · anschaulicher wirksamer beruhigender - und allgemeiner ge worden ist. Ein weiteres Nachdenken wird uns dieß alles bestätigen.

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Die Offenbarung Gottes durch Chriftum behauptet schon dadurch einen grossen Vorzug vor jeder andern, weil sie der Erkennt, niß Gottes mehr Gewißheit giebt. Eine grosse Wohlthat Gottes ist die Offenbarung Gottes in der Natur, M. 3. Das Añ.,

schauen

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