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ist sie durch ihn geworden; wie hat er sie unsrer Schwachheit genähert, ohne sie zu erniedrigen, fie versinnlicht, ohne ihrer Würde auch nur das mindeste zu nehmen. Nothwendig mußte

dadurch auch wirksamer werden, mußte einen Einfluß auf unsern Willen, eine Kraft, ihn zu lenken und zu bessern, erhalten, welche fie zuvor nicht gehabt hatte. Daß sie hiemit beruhigender werden mußte, wer begreift das nicht? Es giebt auch wirklich kein Be dürfniß unsers Geistes, dem fie nicht Genüge Leisten, keinen Kummer, den sie nicht mildern fönnte. Zulekt warfen wir neulich noch einen Blick auf die Verbreitung der Erkenntniß Gottes. Seitdem Chriftus erschienen ist, ist die Macht des Aberglaubens und der Abgöttes rey aus dem besten Theile der Erde verschwunden, das kann Niemand läugnen; dabey ist noch überdieß, wie wir gesehen haben, alles dazu vorbereitet, der Wahrheit neue Siege zu verschaffen, und mit Erkenntniß Gottes ends lich den ganzen Erdkreis zu erfüllen.

Doch so groß und unschåkbar auch die Vorzüge sind, welche die Offenbarung Gottes durch Christum der Erkenntniß Gottes vers schafft hat: wichtiger als alles Wissen ist die wahre Verehrung Gottes; und das Bes ftreben, so gesinnt zu seyn und zu handeln, wie es unsrer Abhängigkeit von Gott gemäß ist, ist und bleibt bey aller Religion die Hauptfache. Du glaubest, sagt Jakobus in seis

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nem Briefe, daß ein einiger Gott sey. Du thuft wohl daran; die Teufel glaus bens auch, und zittern. Wie wahr, M. Br., wie treffend ist dieser Ausspruch! Freis lich ist es wohlgethan, man hat sich keinen geringen Vorzug erworben, wenn man richtig von Gott denkt, wenn man es zu einer festen Ueberzeugung von der unendlichen Vollkommens heit Gottes und von seinem Verhältniß gegen die Welt gebracht hat. Aber bleibt es bey diesem Wissen, äußert es keinen Einfluß auf unser Verhalten, werden wir nicht dadurch angetrieben, nach dem Wohlgefallen Gottes und nach seiner Gnade zu streben: fann es uns dann etwas helfen; werden wir nicht um so mehr vor Gott zittern, um so mehr alles von ihm fürchten müssen, je deutlicher unsre Einsicht von seiner Macht und von seinem Willen ist; je stärker wir den Ernft und die Gerechtigkeit fühlen, mit der er die Vergehungen seiner Ges schöpfe ahnden muß; je klårer es uns gewors den ist, daß auch wir strafbar vor ihm find, und ihm nicht entfliehen werden?

Um die wahre Verehrung Gottes mußte, fich also Chriftus nicht weniger Verdienste ers werben, als um die wahre Erkenntniß Gottes, wenn unserm Geschlechte geholfen werden sollte. Und so ist es auch, M. Z. Ich soll euch jezt Worte erklären, in welchen er sich selbst über die wahre Verehrung Gottes äußert; in welchen er nicht bloß die Beschaffenheit bes E3 schreibt,

schreibt, welche sie haben soll, sondern auch den Entscluß zu erkennen giebt, sie auf der gan zen Erde zu verbreiten. Höret diese Worte, und ihr werdet gestehen müssen: so kurz und treffend, so einleuchtend und wahr hatte noch Niemand von der wahren Verehrung Gottes gesprochen. Vergleichet den Erfolg, sehet zu, was durch Christum auf Erden bewirkt worden ist; mit freudigem Erstaunen werdet ihr wahr, nehmen, auch der Urheber einer reinen, wür digen und für uns seligen Verehrung Gottes ift er geworden, ihm verdanken wir es, daß wir Gott im Geist und in der Wahrheit anbeten können. Doch diese Sache ist so wich, tig, daß wir diese Stunde unmöglich besser anwenden können, als zu einem weitern Nach, denken über dieselbe. Möge er uns selbst bey diesem Nachdenken leiten, und uns immer fåhi. ger werden lassen, Gott von ganzem Herzen und durch unsern Wandel zu ehren! flehen um diese Gnade in ftiller Andacht.

Text: Joh. IV. v. 23, 24.

Wir

Eine Veränderung, die Niemand erwartete, die an sich betrachtet höchst unwahrscheinlich war, von der Juden und Heyden nicht einmal einen Begriff hatten, sagt der Herr in dem vorgelese, nen Torte jener aufmerksamen, gelehrigen Sama. ritanerin vorher, mit der er sich auf einer Reise durch die dortige Gegend, bey dem berühmten Jakobsbrunnen in eine Unterredung eingelassen

hatte.

hatte. Ganz anders, als bisher, soll nehmlich Gott fünftig verehrt werden; im Geist und in der Wahrheit soll man ihn anbeten; nicht mehr durch außre Gebräuche, nicht mehr durch körperliche Uebungen soll man sein Wohlgefallen suchen; mit würdigen Gesinnungen, mit dem redlichen Bestreben, den Willen Gottes za thun, soll man ihm dienen lernen. Und sie soll fich sogleich und ohne weitern Aufschub anfangen, diese glückliche Veränderung. Es kommt

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die Zeit, heißt es in unserm Text, und ist schon jezt, daß die wahrhaftigen Ans beter werden den Water anbeten im Geist und in der Wahrheit. Und so konnte der Herr mit dem größten Rechte spre chen; er war es ja selber, der diese wichtige Veränderung bewirken sollte; durch ihn sollte fieben nicht bloß eine beßre Erkenntniß Got tes, sondern auch eine reinere Verehrung desselben unter allen Menschen verbreiten. Denn daß es keine eirlè Hoffnung war, was der Herr hier zu erkennen gab, daß die Menge derer, die er zu wahrhaftigen Anbetern Gottes bereits gemacht hat, und noch immer dazu macht, nicht zu zäh, len ist, das alles bedarf keiner Bestätigung. Desto mehr muß uns daran liegen, das, was Christus in dieser Hinsicht gethan hat, uns recht flar zu machen und zu untersuchen, was wir ihm auch hier schuldig sind.

Die Verdienste unsers Herrn um die Verehrung Gottes wollen wir also

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jezt kennen lernen. Diese Verdienste betreffen aber theils die Reinigung; theils die Ver edlung, theils die Verbreitung der Vers ehrung Gottes. Diese Verehrung enthielt manches Falsche und Unwürdige; Christus hat fie davon befreyt. Diese Verehrung war einer grössern Vollkommenheit fähig; Chriftus hat ihr dieselbe gegeben. Diese Verehrung soll das Heilige Geschäft der ganzen Menschheit werden; Christus hat sie schon bisher dazu gemacht, und wird es ferner thun. Widmet jedem dieser drey Punkte eure Aufmerksamkeit.

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Reinigung, Befreyung von unrichtigen Vorstellungen, von unwürdigen Zusäßen, von Umständen und Veranstaltungen, die nur eine Zeit lang gelten konnten, war das Erste, was der Herr bewirken mußte, wenn er sich Vers dienste um die Verehrung Gottes erwerben woll. te. In welchem hohen Grad er dieß geleistet, welche Reinheit er der Berehrung Gottes ge geben hat, davon finden wir in unserm Text, und in dem Zusammenhang desselben mit dem Vorhergehenden die unwiderleglichsten Beweise. Er hat nehmlich die Vorurtheile, als ob die wahre Verehrung Gottes an bestimm te Orte gebunden, als ob sie auf be sondre. Völker beschränkt, als ob sie ein sinnlicher Dienst sey, von derselben auf immer entfernt. Höret, wie er sich selbst darüber erklärt.

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