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ihr euer Herz nicht niedrigen Lüften Preis ge ben und es entweihen; ihr werdet es reinigen, von allem Bösen, und alle seine Bewegungen gewissenhaft ordnen. Sind eure Gesinnungen gegen Gott Wahrheit: so könnet ihr unmög lich der Sünde dienen und die heiligen Ges seße Gottes verachten; nach seinem Wohlgefal len werdet ihr streben und thun, was er von, euch fordert. Ein eifriges Bestreben, Gott überall vor Augen zu haben, alles so einzus richten, wie er es haben will und billigt, seine heiligen Endzwecke zu befördern, wo man kann, und ihm immer ähnlicher zu werden, sich im mer mehr nach ihm zu bilden, das wird die geistige Verehrung Gottes nothwendig, wenn fie Ernst und Wahrheit ist. Daher zeugte der Herr so laut wider alle Heucheley; daher erklärte er sich so stark wider die, welche Frömmigkeit und Besserung des Herzens trennen wollten; das her rief er:/es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr Herr, in das Himmel, reich kommen, sondern die den Willen thun meines Vaters im Himmel. Einen heiligen, unauflöslichen Bund zwischen Frömmig keit und Tugend, zwischen Religion und Sitte lichkeit zu stiften, das war also der Endzweck unsers Herrn, das sein grosses Verdienst um die Veredlung der Verehrung Gottes; für unmög lich sollte man es halten, daß man fromm seyn Fönne, ohne tugendhaft zu seyn, oder tugendhaft, ohne Gott zu ehren. Und so ist es bey allen

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wahr.

wahrhaftigen Anbetern Gottes; ihre Ehrfurcht, gegen Gott ist bessernd.

Und so sollte fie denn auch freudig wers den. Den Vater, heißt es in unserm Terte, werden die wahrhaftigen Anbeter Gots. tes im Geißt und in der Wahrheit anbeten; der Vater, seht der Herr hinzu, will auch háben, die ihn also anbeten. Ich dorf es euch nicht erst bemerklich, machen, was in dieser Benennung Gottes verborgen liegt. Kein furchtbares Wesen, vor welchem wir zittern, kein eigensinniger Herrscher, vor welchem wir beben, kein unbarmherziger Gebieter, dem wir selavisch gehorchen müssen, ist Gott; -Vater ist ́er uns; ein Urheber unsers Wesens, der üns liebt, der uns das Daseyn zu unserm Vortheil geschenkt hat, der nicht aufhören will, uns Gutes zu thun; der uns zu seiner Aehnlichkeit erzichtund bildet; der beschlossen hat, seine Kinder ewig fortdauern, fie unsterblich und selig werden zu lassen, wie er selbst es ist. Darf ein solches Wesen anders verehrt werden, als mit herzlichem: Vertrauen, als mit inniger Dankbarkeit, als mit freudiger Hoffnung? Hört man nicht in eben dem Augenblick auf, den Vater in ihm zu ehren, in welchem man ångstlich und vers zagt wird, in welchem man Regungen eines knechtischen Geistes bey sich duldet?___Und was hat der Herr nicht gethan, den freudigen, kinds lichen Geist zu wecken, mit welchem wir Gott! ehren follen! Darum ist er ja aus dem Schoose

des

des Vaters zu uns herabgekommen; darum hat er sich mit unserm Geschlechte befreundet und unfre Matur angenommen; darum hat er sein Blut vergossen und sich für uns aufgeopfert; auf alle nur mögliche Art sollte es uns klar gemacht werden, mit der Huld, mit der Zårt. lichkeit eines Vaters sorge Gott für uns, und uns zu bessern und zu beglücken sey ihm keine Anstalt zu wichtig, kein Mittel zu ausserordent lich, fein Opfer zu groß. Der Apostel hat recht, wenn er den Bekennern Jesu zuruft: ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, daß ihr euch abermal fürch ten müßtet; sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch welchen wir ruffen: Abba, lieber Wa ter! Was ist die Verehrung Gottes durch Christum geworden, M. Br.! Sonst war fie ein finnlicher Dienst, er hat sie in geistiges Wir ken verwandelt; sonst war sie unfruchtbar für Herz und Leben, durch ihn ist sie eine himm ·lische Kraft geworden, die alles bessert und heie. ligt; sonst war sie ein trauriges, angstvolles Verhältniß, durch ihn ist sie ein glücklicher Zustand geworden, wo man mit kindlicher Freu digkeit Gutes wirkt und empfångt; es ist nicht möglich, zur Veredlung der Verehrung Got tes mehr zu thun, als durch Christum gesche. hen ist.

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Wie groß sind endlich die Verdienste un sers Herrn um die Verbreitung dersel

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ben,

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ben! Daß es nehmlich zuerst sein Zwed war, fie allgemein zu machen, und auf der ganzen Erde einzuführen, sehet ihr aus unserm Terte. Wer die wahre Verehrung Gottes an keinen Ort gebunden wissen will, es habe derselbe Namen, wie er wolle; wer sie keinem besondern Volke zueignet, sondern wahr, haftige Anbeter Gottes überall als möglich voraussekt; wer alles Sinnliche von ihr ents fernt, und fie in eine Sache des Geistes und Herzens verwandelt, die ben jedem Menschen Statt finden kann: kann der eine andre Ab ficht haben, als sie zu befördern, wo es Men schen giebt, und unser ganzes Geschlecht zu der, selben zu leiten? Und welch ein Anfang zur Erreichung dieser Absicht ist bereits gemacht! Aus welchen Ländern der Erde ist die Abgöt, terey auf immer verschwunden! Welch ein traus riges Ende hat die ausgeartete Mosaische Vers fassung durch die Zerstörung des Tempels ges nommen! Wer kann dagegen die Menge der wahrhaftigen Anheter Gottes zählen, welche das Evangelium Jesu in allen Ländern und Jahrhunderten gebildet hat. Der grosse Stif ter einer reinen, allgemeinen Verehrung Got tes zu werden, ist nicht bloß der Endzweck un sers. Herrn gewesen; er hat zur Erreichung der felben bereits so viel gethan, daß wir noch un endlich mehr erwarten, daß wir hoffen dürfen, die ganze Menschheit werde er endlich zur Anbes. tung Gottes im Geist und in der Wahrheit beseelen.

Denn

Denn bemerket noch besonders, daß diese Verehrung mit ächter Bildung der menschlichen Natur nicht bloß bestehen fann, fondern auch durch sie gewinnt. Eine finnliche, eine mit lastigen Gebräuchen überhäufte, eine an Ort und Umstände ge knüpfté Verehrung-Gottes wird in eben dem Grade unbrauchbar und verächtlich, in welchem die Bildung der Völker fortschreitet, und das Licht der Wissenschaften sich verbreitet; dann erscheint sie immer dürftiger und unwürdiger; dann werden die Gründe, auf welchen sie ruht, immer schwankender und unsichrer. Die wahre Verehrung Gottes, welche Christus gelehrt hat, die er durch sein Evangelium verbreitet, kann dieses Schicksal nimmermehr haben. Sie ist gei ftig; nur gewinnen kann sie also, wenn die Menschheit sich höher schwingt, wenn man sich von den Tauschungen der Sinnlichkeit losreißt, wenn das Licht der Wissenschaften alle Gegens stånde bestralt. Sie ist bessernd; nur mehr be. stätigen muß sie sich also, wenn die Menschheit ihre Würde und ihre Pflichten fühlen lernt, wenn sie in achter Bildung des Herzens und der Sitten Fortschritte macht, wenn sie am höch, ften zu schäßen anfängt, was wahre Tugend bes fördert. Sie ist noch überdieß freudig, die von Chrifto gelehrte Verehrung Gottes. Wird fie also je in einen Widerspruch mit der Wohlfahrt der Völker kommen, wird sie diese Wohlfahrt nicht vielmehr erhöhen und veredeln; wird sie nicht

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