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Am neuen Jahrstage.

Text: Pfalm CIII. v. 15 — 22.

Lobet den Herrn in seinem Heiligthume; lobec ihn in der Veste seiner Macht; lobet ihn in seinen Thaten; lobet ihn in seiner grossen Herr lichkeit! Alles, was Odem hat, lobe den Herrn; Amen.

Einen höhern Standpunkt zu nehmen, als der gewöhnliche ist, uns dadurch eine freyere, Umficht zu verschaffen, und insonderheit unser irdisches Leben im Ganzen zu überschauen, dazu fühlen wir uns nie nachdrücklicher verans laßt, M. Z., als am Morgen eines neuen Jah, res. Wer einen grossen Zeitraum so eben vols lendet hat, und einen eben so grossen vor sich, fieht, der kann sich fast nicht enthalten, sich vom Besondern zu etwas Allgemeinern zu erhe ben, und alles mehr im Ganzen zu betrachten. Denn soll er nicht rückwärts blicken, umzu untersuchen, was in der verflossenen Zeit von ihm geschehen ist, wie weit er es in derselben gebracht hat, was er für vollendet, für erruns .D. Reinh. Pr. ister Band. 1ste Samml. X

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gent,

gen, für reinen Gewinn seiner bisherigen An strengungen halten kann? Soll er seinen Blic nicht eben so begierig auf die Zukunft rich.. ten, um zu überlegen, wie viel Zeit ihm noch vergönnt seyn dürfte; um zu bestimmen, was er in derselben zu thun habe; um einen Plan für dieselbe zu entwerfen, und sein Chun im Ganzen anzuordnen? Der schnelle Wechsel uns rer Jahre endlich, ihr unaufhaltsames Hinstrs, men, ihre fast unbegreifliche Flüchtigkeit, wann wird sie uns fühlbarer, als am Morgen eines neuen Jahres? Aber ist uns die Vorstellung unsers ganzen irdischen Seyns hiemit nicht. gleichsam aufgendthigt? - Müssen wirs nicht ge wahr werden, wie kurz die Zeit desselben ist, wie es sich in dem Abgrunde der Jahrhunderte vers liehrt, wie es in Nichts verschwindet, fo bald wir es mit dem Daseyn dessen vergleichen, der ewig bleibet, wie er ist, und deß Jahre kein Ende nehmen?

Geneigt, einen höhern Standpunkt zu bes treten, euern gewöhnlichen, auf das Alltägliche beschränkten Gesichtskreis nach allen Seiten hin zu erweitern, und euch zu grossen, allgemeinen, das Ganze umfassenden Vorstellungen zu erhe, ben, habt ihr euch also dießmal hier versam, melt, M. 3., mit einer Art von Gewißheit darf ich dieß annehmen. Und wie wünsche ich euch Glück zu dieser Stimmung! Wollet ihr das neue Jahr mit Betrachtungen, mit Gefühlen, anit Entschliessungen antreten, die vernünftiger

Geschs.

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