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und gute Baum bringt gute Früchte und Werke. Darum sest entweder einen guten Baum, so werden seine Früchte von selbst gut sein, oder einen bösen, so folgen gleich böse Früchte. Ein rechtgemachtes Haus zeugt, daß der Zimmermann ein guter Meister ist. Die gute wohlschmeckende Frucht zeugt, daß der Baum gut ist. Also macht Mord, Ehebruch keinen Sünder, sondern bezeugen, daß er ein Bub, Mörder oder Sünder ist. Wiederum m a cht Tugend, Demuth, Geduld, Liebe nicht fromm, sondern geben nur Zeugniß, daß der Mensch ein guter Baum, wiedergeboren ist. Ein anderes Mal1): ,,Der Glaube ohne die Werke ist nichts: ist kein Glaube. Jedes Ding wird gelobt von der Kraft, die es von Gott hat, die Kuh von ihrer Milch, das Roß von seiner Stärke, der Vogel von seinem Gesang, die Sonne von ihrer Kraft, Schein und Hiz. Niemand glaubt an einen Handwerksmann, ob er gleich viele Worte macht, und sich vieler Künste rühmt, der seine Kunst nicht fehen läßt, probiert und ein gut Werk vor die Augen stellt, das von seiner Kunst zeuge. Also ist auch der Glaube ohne die Werke der Liebe nichts, du magst reden, singen und fas gen, was du willst." ,,Der Glaube ist nie ohne Wirkung d. h. ohne Wirkung der Liebe. Wo die Werke der Liebe fehlen, da ist gewiß und wahrlich weder Christus, noch Glaube, noch heiliger Geist, sondern nichts, als ein falscher, betrüglicher Ruhm und Name. Schweig nun ein Jeder, und probiere sich hiebei selbst, ob er glaube, ein Christ zu sein, aus Gott geboren. Die Zeis chen fehlen nicht. Ist nicht das Gesetz seine Lust und

1) Parad. 249.

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Natur, bringt er nicht die Früchte des Geistes. Denn dem Gläubigen sind alle Dinge möglich, daß er sich der Stärke, daß er Alles vermöge in dem, der in ihm ist, billig sollte rühmen und sich der Schwachheit in seinem Gott beschämen. Denn wer sagt, er vermöge nichts Gutes, noch das Gefeß halten, der verneint hiemit, daß er glaube, in Christo sei, den heiligen Geist habe, und bekennt frei, er sei kein Christ. Denn die Schrift bezeugt Marc. 10, dem Gläubigen feien alle Dinge mög lich. So ist es des neuen aus Gott geborenen Menschen Art, Gottes Gefeß zu halten. Ja, der Glaube ist selbst die Haltung der Gebote Gottes"). Die einzigen Werke freilich, welche der Christ thun soll, sind Werke der Liebe: die Gesetze sind auch nur aus Liebe, der Liebe wegen gegeben. In dem Falle, daß das Gefeß der Liebe widerspräche, also seinen Zweck ́nicht erfülle, darf er es übertreten, der Liebe wegen. Denn die Liebe hat kein Geset, sondern ist das Gesetz selbst2). Eine Ansicht, wie wir uns erinnern, die unter Anderen auch Denck ausgesprochen hat.

Die Besonnenheit, welche Franck in dieser Lehre ges zeigt, bewies er auch noch in gar manchen Fragen, über deren Lösung die damalige Zeit sich die Köpfe zerbrach. Wir erinnern uns, daß manche Sekten der Wiedertäufer die Ansicht aufgestellt, daß der Wiedergeborene nicht mehr fündigen könne: er dürfe thun, wds er wolle. Auf der anderen Seite hatte aber auch die orthodore Partei dem Glauben so viel zugeschrieben, daß auch in ihr Alles er

1) Parad. 96

2) Parad. 178. 179,

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laubt war, wenn man nur glaube: man sündige zwar immerfort, aber dieses werde nicht zugerechnet. Franc übersah den praktischen Nachtheil, den diese Dogmen auf die Sitten des Volkes übten, keineswegs, und er bes mühte sich daher, diese Lehre so hinzustellen, daß das Wahre, was darin lag, anerkannt wurde, jedoch ohne die schlechten Consequenzen, die man daraus zog. Wir sind, sagt er, aus Fleisch und Blut zusammengesezt, eine wunderliche Mirtur von Tod und Leben, von zweien gar widerlichen Naturen, zu ewiger Ritterschaft. Darum ist ein jeder Mensch in sich selbst zertheilt und zwei Menschen, ein äusserlicher, bildlicher und ein innerer, wesentlicher Mensch das ist Geist und Fleisch, Leib und Seele. Welchem Theil er nun ergeben ist, von dem wird er geistlich und innerlich oder leiblich und fleischlich genannt. Der rechte wesentliche Mensch ist der innere und unsichtbare. Dieser ist das göttliche Element in uns, und kann daher nie gegen Gott sein: denn er ist aus Gott geboren, eins mit Gott. Er ist von Anfang an geschaf fen: er ist Christus. In so ferne man nun auf diese bessere, auf die geistige Natur des Menschen Rücksicht nimmt, kann man sagen: der Gerechte, der aus Gott Geborene kann nicht fündigen. Denn Gott kann nicht gegen sich sein. Allein neben diesem göttlichen Elemente besteht im mer noch das andere, das fleischliche. Dieses widerstreitet fortwährend dem Geist, selbst wenn das göttliche Ele=" ment das Uebergewicht davon getragen. Der neue Mensch ist daher nur halb fromm, nämlich nach dem einen Theil, nach dem Geist und dem innern Menschen: nach dem äusserlichen bleibt er ewig unwillig zum Guten und ein Feind Gottes. Daher kann man sagen: der Gerechte

fündigt auch: auch die Heiligen haben ihre Sünde. Würde nun ein Frommer, aus Gott Geborener, in der Sünde beharren, sie nicht bereuen und büßen, so würde er aufhören, nach dem Geiste zu leben, sondern dem Fleisch das Uebergewicht lassen. So lange jedoch dies lettere nicht der Fall ist, so lange vielmehr der Mensch im Ganzen wiedergeboren ist d. h. dem göttlichen Elemente in sich die Herrschaft einräumt, so lange sieht ihm Gott solche einzelne Schwächen und Sünden wohl nach: denn ́er schaut nur auf sein Herz und seine Gesinnung: diese ist gut. Was gesündigt hat, ist eigentlich nur das Fleisch").

Ebenso besonnen äussert er sich über das Verhältniß des Menschen zu der Sorge für sein äufferes Auskommen. Es gab unter den Wiedertäufern eine Sekte, welche den Grundsaß hatte, den ganzen Tag nur zu beten und nichts zu arbeiten, sondern Gott für das tägliche Brod forgen zu lassen. Sebastian Franck legt die schöne Bibelstelle, auf welche sich diese abgeschmackte Sekte stüßte, auf eine ganz andere Weise aus2). Der Mensch, meint er, brauche sich zwar für sein Auskommen nicht `abzusørgen, denn alle seine Bestrebungen, irdische Güter zu erjagen, würden zulezt doch zu nichts führen ohne den Willen Gottes: der Glaubige solle vielmehr nur auf Gott vertrauen, in dem Glauben, daß dieser ihm helfe: aber Sabet dürfe der Mensch nicht die Hände in den Schooß legen, sondern er müsse arbeiten, dazu sei er da, das sei

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seine Schuldigkeit. Nur für das Andere, für die Erfolge forge Gott.

Uebrige reformatorische Anfichten.

Alle Ideen, welche in unserer Epoche von Bedeutung gewesen sind, waren auch von unserem Franck vertreten. So hat er die reformatorische Idee von der Kirche, von der Gewissensfreiheit, von der Nußlosigkeit fodter Gelehrs samkeit: auch die politischen Ideen der ursprünglichen reformatorischen Richtung waren die seinigen.

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Was die Kirche anbetrifft, so hatte er nicht nur dies selbe Ansicht darüber, welche wir im vorigen Bande dargestellt, sondern er war auch entschieden jeder Art von Sekte abgeneigt: es gefielen ihm also weder die neuen evangelischen Kirchen, noch die der Wiedertäufer und anderer Sekten: er selbst sprach öfter denn einmal aus, daß es ihm niemals einfalle, eine Sekte, eine besondere Kirche zu gründen.,, Allein das freie, ohnsektische, unparteiische Christenthum, sagt er in der Vorrede zu den Paradoren, das an kein Ding gebunden ist, sondern frei im Geist auf Gottes Wort steht und mit Glauben, und nicht mit Augen begriffen und gesehen werden kann, ist aus Gott, deren Frömmigkeit weder an Sekt, Zeit, Statt, Gesetz, Person und Element gebunden ist. Weil nun bis ans Ende Gut und Bös in einem Neß und Acker dieser Welt bei einander sein werden, und Jerusalem mitten unter den Heiden zerstreut soll liegen (Luc. 21.), halte ich von keiner Sonderung oder Sekte etwas. Ein Jeder fann für sich selbst wohl fromm sein, wo er ist, darf nicht eben hin und her laufen, eine sondere Sekte, Taufe, Kirche suchen, anrichten und auf einen Haufen seßen und

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