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die öffentliche Meinung betrifft'). Sehr natürlich! Da man immer nur Luther und den protestanti schen orthodoxen Lehrbegriff als die Hauptsache in der Reformation hinstellte, wurden jene entweder ganz übersehen, oder als kleine Anhängsel behandelt, die gewissermassen nur dazu dienen sollten, das Uebergewicht der orthodoxen Partei in ein desto helleres Licht zu sehen. Diese Ungerechtigkeit wollte ich gut machen. Man wird im dritten und vierten Kapitel manche neue Aufschlüsse über interess sante Bestrebungen jener Epoche erhalten. Man wird daraus ersehen, daß die Verhältnisse zwischen den einzelnen religiösen Parteien, namentlich innerhalb der reformatorischen Richtung, doch ganz ans ders gewesen, als man sich in der Regel vorgestellt. Großen Werth lege ich insbesondere auf das fünfte Kapitel, welches von Sebastian Franck hans delt. Dieser Mann ist bisher in der Geschichte der Philosophie fast ganz übersehen oder nicht recht ges würdigt worden. Und doch liegen in ihm schon die Keime zu der ganzen neueren Philosophie, zu Jakob Böhm, zu Spinoza und zu derjenigen deut

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1) Neuerdings erst hat man auf sie aufmerksam gemacht, w. z. B. Ranke im dritten Bande seiner deutschen Geschichte.

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schen. Spekulation, welche seit den legten Decennien des vorigen Jahrhunderts bei uns zu blühen angez fangen. Selbst die Bestrebungen, Forschungen und Resultate der neuesten "Philosophie sind theilweise schon in ihm enthalten. Natürlich konnte ich von den Meinungen und Ansichten Francks nur einen Abriß geben: eine ausführlichere Darstellung würde der Anlage meines Werkes nicht angemessen gewes sen sein. Es lohnte sich aber der Mühe, daß dies ser Mann einmal zum Gegenstande einer besonderen Arbeit gemacht würde. Ich würde gerne Jes dem, der eine soche Arbeit unternehmen wollte, mit dem, was ich über den Mann gesammelt, an die Hand gehen.

Mit dem dritten Bande, welcher bis auf den Reichstag von Augsburg geht, schließe ich, wie ich mir gleich Anfangs vorgenommen, mein Werk. Man hat mich zwar aufgefordert, es noch weiter. fortzusehen, mindestens so weit, als Ranke's Ger schichte geht: ich halte es aber für unnöthig. Was 'ich darstellen wollte, das habe ich dargestellt: eine Fortsetzung des Werkes dürfte sich auch nicht mit der Entwicklung der nächsten zwanzig Jahre begnügen, sondern, müßte folgerecht gehen bis auf den heutigen. Lag. Denn meine Aufgabe war nur, die Ent

wicklung der reformatorischen Ideen von ihrem Ur

sprunge an bis zu ihrem Durchbruche darzustellen, sie durch die Periode des höchsten Glanzes hindurch bis zu jenem Punkte zu führen, wo sich die inne ren Gegensätze erhoben und wo in Folge der heftigen Kämpfe, die jene hervorgebracht, der ursprüngliche Charakter der Reformation verloren ging, wenigstens aufhörte, zugleich ein nationaler, volksthümlicher zu sein. Entschieden und bestimmt tritt diese Thatsache beim Reichstage zu Augsburg ein: an eine Ausgleichung, an eine schönere Entwicklung der neuen Ideen ist von nun an nicht mehr zu denken: diejenige Partei, welche die reformatorischen Prinzipien treu in sich bewahrt hat', ist die verfolgte, unterdrückte: und die herrschende eben ist von den neuen Ideen abgefallen. Alles, was nach dem Augsburger Reichstag, oder besser nach der Uebergabe der Augsburger Confession erfolgt, ist nur die Entwicklung dieser einen Thatsache: ist nur die Entwicklung jenes Keimes, welcher in dem drits ten Decennium des 16ten Jahrhunderts gelegt ward. Ich wollte nur den Ursprung, die Quelle zeigen : den weiteren Lauf des Stromes zu verfolgen lag nicht in meiner Absicht. Ich hoffe aber durch mei ne Arbeit dargethan zu haben, warum die deutsche Nation der schönen Früchte verlustig ging, welche man sich von der Reformation versprach, die man

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auch von ihr erwarten konnte: warum auf den · großartigen gewaltigen Aufschwung des Volks, dem nichts widerstehen zu können schien, so erbärmliche schmachvolle Zustände folgten, welche wesentlich das zu beitrugen, die deutsche Nation allenthalben zum Gespötte und zum Gelächter werden zu lassen. Ich wünsche nur, daß die Lehren, welche uns in dieser Beziehung die Geschichte bietet, für das lebende Geschlecht auf keinen unfruchtbaren Boden gefallen sein möchten.

Heidelberg, im October 1843.

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Allgemeine Charakterifirung der Gegenfäße..

Die bedeutendesten Persönlichkeiten in ihrem Verhältniß zu

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