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Laß uns zu dir, Vollender, durch Tod und Lei
ben dringen!

Wer kämpft und ringt und siegt, empfångt þes
Lebens Krone!

So wirke dein Geist auf uns! So wirke er fort bis an das Ende der Tage! So bringe der Saame, den du einst streutest, noch späte herr, liche Früchte! So bezeuge die heilige Stunde die wir iht, geweiht dem dankvollen Andenken an dich, so segnend für Geist und Herz durchle ben, die Würde des Menschen, der durch treuen Kraftgebrauch noch auf die spåte Nachwelt zu wirken vermag! Wir beten Gott an, der diese Kraft uns verlieh; wir verehren im Staube den, unter dessen Leitung das Gute gedeiht, die Wahrheit sich erhålt und verbreitet, die Tugend fiegt. Wir lobfingen dir, der du zum feligen Gefühl jener Würde uns erhobst; wir ringen nach ihrem immer reineren Bewußtseyn, wir dans ken dir, Vollendeter, dessen Beyspiel uns hierinn stärkt. Alles, was wir beginnen, führe uns hin zur veredelten Tugend, ¡ur reinen Liebe, zum freudigen Glauben an den Allvater, zum heitern Hinblick in die Gefilde der Unsterblichkeit. Dann blicken wir heiter zu dir auf; dann denken wir an dich mit vorwurffreiem Herzen, dann bist du mitten unter uns.

Gott,

Gott, wir sind dein l. O sey auch ißt mit uns. Wir erneuern in diefer heiligen Stunde die Gez lübde des Glaubens und der Tugend. Wir schwören Treue, der Wahrheit, die Jesus Chriz stus lehrte wir geloben dir standhaftes muthiges Ringen nach Veredlung: wir geloben allen unsern Brüdern reine thatige Liebe: wir weisen uns aufs neue dem Dienste der Tugend und der Menschheit. Mit dieser ernsten Entschließung feyern wir das Todesfest des großen Vollendeten. Sie mache uns diese Stunde ewig unvergeßlich. Noch am Grabe denken wir dann ihrer, und danken ihm, dem großen Lehrer, für den Segen des Mahls der Tugend und der Liebe!

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Auch die mitempfindende Wehmuch führt zu heitern Gefühlen, und lößt sich endlich auf in frohe Lobgefänge. Der Hinblick auf den from men Dulder vergegenwärtigt große Lehren, eröf net Aussichten und giebt Ahnungen und Gefüh le, die an den großen Zweck unsers ewigen Seyns erinnern. Im Leiden bewährt die Kraft der religiofen Hoffnung sich; dem Trauernden tönt die Verheissung der Ruhe; den schweren Kampf ore wo laut lohnt des Triumphes Wonne, und dort, Bergänglichkeit gepredigt wird, am Grabe, stärkt der Staubbewohner seinen Glauben an Unsterb. lichkeit. Sie führt den Menschen, der reinen Sinn bewahrt fürs ewig Wahre, Unvergängliche, auch selbst das Traurige zur heitern heiligen Freu de: so lehrt es ihn erquickende höhere Weisheit! So lehre sie uns auch die Todesfeyer Jefu! Go richte sie uns auf, so starke uns der Hinblick auf seine triumphirende Vollendung! So flöße er ach, was der Mensch so sehr bedarf im Drange

des

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des Lebens! Vertrauen, Glauben, Muth und Hoffnung in unsere Seelen!...

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Auch die schwerste Prüfung geht vorübers auch er, der größte Dulder, fand endlich Ruhe!: Dore, wo die bångsten Leiden enden yhound) die» Stunde der Erlösung den Müden Friedensynd Freyheit bringt, legte auch er einst seine Bürdennieder. Das wurde er gerettet aus den Händen undankbarer Menschen, da errang sein Glaube den Sieg, feine Größe triumphirende Verklä rung. Am Grabe tage des Lebens Dämmerung! da weint der Dulder die leßte Thråne, da fliehen Sorge und Kummer, då endet sich der rauhe Pfad, da dringt die Tugend-nach vollbrachtem, Kampfe zur lohnenden Vollendung, da bewährt sich reine Treue, verherrlicht sich wahre Größe. Da wird es heller vor dem Geiste des nur baldi Verklärten, da erheitert sich ihm immer freundlicher die Aussicht: noch eine Stunde vielleicht, und der Selige wandelt im Morgenlichte der Ewigkeit auf den Gefilden des Friedens und unFrerblicher Freude. Darum laßt uns die Ståtte fegnen, wo entschlafene Brüder friedlich Staub und Erde deckt! Darum laßt uns gerne weilen unter den Todten, daß durch den Hinblick auf die Vollendung der Frommen unfer Sinn für das Edle und Große gebildet werde! Da sammle sich der Geist aus der Zerstreuung, blicke ruhiger

auf

auf das Bergängliche, bemerke, wie am Lebens abend alles dahin schwindet, wie der vergeblich der Sorgen Bürde trug, der nur nach tauschendem Schimmer strebte, wie der dagegen reich am Ziele anlangt, der bleibende Güter sammelte; wie er nun ausruht von den Mühen, die er zur Ehre der Wahrheit duldete, wie die Tugend siegt, wie sie nach treu vollbrachtem Kampfe lohnt, wie die heitern Abendstunden des Lebens für des schwülen Tages Last entschädigen, und wie die Freudigkeit der Trennungsaugenblicke werth sey jedes theuern Opfers in der Vergans genheit!

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Hier ruhen sie, die vor uns hingiengen zur Unsterblichkeit, bald unter Freudengefang, bald unter Thránen. Nun ist's vollbracht! errungen die lohnende Größe, zu der so manchen der rauhe Pfad der Leiden führte. Einst ruhen auch wie im Grabe! noch eine Spanne Zeit, dann ist auch unser Lauf vollendet. O daß wir ihn fröhlich schlößen: daß unser Blick fich ist schon nach dem Himmel wendete: daß wir Kräfte sammelten aus. dem Andenken an entschlafene Edle, auf ihrer Bahn durch Sieg im Kampfe, durch Much im Leiden, durch Treue in der Prüfungsstunde die Ruhe der Vollendung, die nur bewährte Tugend giebt, zu finden!

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