ÀҾ˹éÒ˹ѧÊ×Í
PDF
ePub
[ocr errors]

verherrlicht wird, um der Menschen willen, die aus dem Andenken an den Verklärten Antrieb und Stärkung schöpfen, laßt uns wünschen und streben, daß Achtung und Liebe uns einst zur Grabesruhe begleiten, daß unser Gedächtnis in Segen unter ihnen bleibe. Unser Beispiel wirke noch nach unserm Tode; die Achtung der Edeln fey unfern lieben Ersaß für die leiden der Tren hung! Auf unserm Grabe ruhe kein Fluch: uns klage keine erpreßte Thråne an! Nur Segen folge uns. Sanft und lieblich sen die Erinnes rung an uns Allen, die einst mit uns wändels ten; theuer sey unser Andenken unfern Gelieb ten, ehrwürdig dem Staate, dem wir dienten; und mit der Thråne der Wehmuth im Auge spres che jeder Redliche an unserm Grabe: Nuhe

[merged small][merged small][ocr errors]

XV.

Ruhe im Tode.

ber Wonne, vor Gott gelebt zu haben! Gute Thaten um sich her, in vollen Scharen, zu erblicken!

Bie folgen

Mensch, fie folgen dir nach

in das ernste Gericht!

Ja, fie folgt bis in die Ewigkeit, die heitere Erinnerung an das vollbrachte Gute! Sie lächelt Frieden, flößt Himmelsruhe in das matte Herz des bald Entschlafenden, erleuchtet ihm den dunkeln Pfad, und stårkt im legten Kam pfe! Schon nahe dem irdischen Ziele harrt selbst des Edeln noch eine Prüfungsstunde: zwar die lehte, und dennoch Prüfung - die Scheider stunde am Grabe. Wie ist da alles um ihn her verändert! Neue Gesichtspunkte, neue Gefühle, neue Aussichten! Eine richtigere Ansicht der Dinge, richtigere Würdigung unsers Werths, Unwiderruflichkeit unserer Thaten, disseits Tren nung, jenseits gerechte Vergeltung! Wohl dem, den hierinn nichts überrascht, den der Gedanke an sein Ende nicht erschreckt, der Hinblick auf ben Richter nicht beunruhigt; den Friede und J Glaube

$

Glaube zum ruhigen Entschlummern lelten! Es zeugt von wahrer Größe und giebt Seligkeit, mit Ruhe und heitern Muthe zu sterben; freus big zu folgen, wie ein Kind dem elterlichen Rus fe, wenn Gott uns winkt zur Vollendung; jurückzuschauen mit reinem Herzen auf die durchwallte Bahn, mit sanfter › Sehnsucht zu verlans gen nach dem Augenblicke der Verklärung, und → erscheint er dann, unsern Geist mit hoher Freus digkeit in Gottes Vaterhånde zu übergeben! Auch zu diesem Sieg stårkt uns die Tugend. Ihr Licht zerstreut die Nacht der Furcht; in ih ren Armen ruht fichs fanft; sanft auch am Grabe. Ihr Pfad ist Ruhe; Ruhe auch im Tode. Sie schließt dem Dulder, der auch unter Leiden treu ihr blieb, mit Engelheiterkeit die Augen, und front fein, mühevolles Tagwerk mit einer hels len Abendstunde. Ja, Tugend giebt Kraft zum großen muchvollen Scheiden. Auch der Jungling geht an ihrer Hand im lenze des Lebens fanft zu Grabe. Der Gerechte ist auch in seis nem Tode getroft! Warum sollte er zagen? vor wem sollte er erbeben? Wer auf dem Pfade der Weisheit und, Tugend dem Lande der Unsterb lichen entgegen wandelt, wer sein Leben Gott und dem Guten, weißte, wer seine Tage mit Wohlthun bezeichnete, und feyn am Ziele anlangt

[ocr errors]

8

also mit reichem Bewusts der kennt, feinen Feind,

[ocr errors]

vor dem er zitterte. Ihn schrecken nicht jene "grausen Bilder, die sich das angstvolle Gewissen fchaft, nicht die Furcht vor dem gerechten Vergelter der Ewigkeit. Nur wer seine Zeit ver träumte, wer Böses that, wer Kummer und Thränen ausfäete unter seinen Brüdern, wer von thren Seufjern belastet zu Grabe geht, mag über Fein verlohrnes Leben trauern, mag Angst und Furcht in der Stunde des Scheidens fühlen. Der Tugendhafte fürchtet nicht den Richter. Wer reines Herzens, mit großem Bewustseyn hinüber geht, der findet dort den lohnenden Va ter, der seiner Kinder Schwächen liebevoll vers jeiht, und ihren redlichen Eifer mit reiner SeHigkeit frönt. Wer edel lebte, kann dem Tode als Freund entgegen sehen. Ihm erscheint er unter freundlichen Bildern. Was dem müden Pilger der Schlaf, was dem matten Wanderer die Ankunft in der Heimath, was dem Gefangenen die Freiheit, was dem Träumenden ein fro hes Erwachen, was Getrennten des Wiedersehens Wonne ist - das ist der Tod dem Lieblinge Gottes! Ihn ruft er hin zur Ernde schöner Thaten. Er hat ja nicht vergeblich gelebt; er war der Segen seiner Brüder; er hat vielen Saamen des Guten ausgestreut, viele Früchte der Weisheit und Tugend eingeerndet; er geht reich zu Grabe. Sie sind der Schaß der ihn I 2

[ocr errors]

bort:

[ocr errors]

dorthin begleitet. Ihr Ueberschauen gibt ihm Kraft und Freudigkeit am Ende semer Bahn. Er kennt nun jene höheren Güter, deren unges störterer Besiß ihn dort erwartet; er sehnt sich nach den Aufschlüssen, die er im Lande des Lichts zu finden hoffen darf; er freut sich, jenseits frei zu werden von den Einschränkungen, unter denen er noch seufzt; er fühlt Ahnungen, deren Wirklichkeit ihm nur die bessere Welt verspricht. Und diesen lieblichen Umtausch, diesen Augenblick der Erfüllung feines heissen Sehnens follte er fürch ten? Fürchten vielleicht die lehte Regung des menschlichen Gefühls?

Den schreckt nicht des Grabes

Offene Nacht, nicht Erd' auf den Leichnam mit dumpfem Getőfe

Niedergeworfen, nicht die Stille verlaffener ein famer Gråber,

Noch der Verwesung Bild, wer, wenn dies alles sein wartet,

Weiß, daß Gott ihn dereinst in seinen Himmel hinauf ruft,

An dem Tage der großen Geburt in das Leben der Engel!

"Es ist vollbracht!" welche Seligkeit liegt in diesem Gedanken für den, der gerne viel vollbringen möchte! Am Ziele siehen, die lehte Hand anlegen an das mühevolle Tagwerk, nur noch einige Schritte vor sich sehen bis zur geliebten Heimath, die Sorgen der oft kummervollen

us=

« ¡è͹˹éÒ´Óà¹Ô¹¡ÒõèÍ
 »