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liebten zu weihen, um hier noch, gleichsam als Sterbender, mit aller Macht tugendhafter Freundschaft auf sie zu wirken, ihren Muth zu beleben, ihr Gottvertrauën zu stårken, ihre Liebe zu ihm in ihren Herzen zu befestigen, und auch durch diese Liebe sie für die heilige Sache der Wahrheit und Tugerð zu gewinnen. Sie allein waren ihm übrig geblieben aus dem großen Hau fen derer, die ihn einst frohlockend begleitet hate ten;" auf ihnen ruhte seine große Hoffnung. Mit diesen Vorstellungen, umschwebt von Bildern des Todes, mit Much und Hoffnung, mit Wehmuth und Liebe, theilnehmend und feierlich trat er ein in ihren Kreis. Jm vollen Gefühle des kraftvollen Lebens und doch geweiht dem nahen Tode, trauernd in der Vorempfindung der erns ften Trennung und doch erheitert durch die Seligkeit, die das Bewußtseyn hoher Tugend gibt. so fand er sich in ihrer Mitte, und in dem Lone des nun bald Vollendeten sprach er ißt zu ihnen:

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einmal das Passahfest zu feiern. Es ist das lekfenial vor meinem Tode, daß ich beim freund, fchaftlichen Mahle in euerm Kreise mich befinde." Dann ergrif er den Kelch, verrichtete ein Dank geber und sprach: Nehmet hin, und lasset ihn herumgehen unter euch. Ich versichere euch: ich werde nun nicht mehr von der Frucht des Weins

stocks

stocks trinken, bis das Reich Gottes wird begrün der seyn. Iht, gegen das Ende der Mahlzeit nahm er noch einmal das Brod, betete feierlich zu Gott, brach es, und theilte es mit den Worten unter fie aus: Sehet da meinen Leib, den ich für euch hingeben werde. Thut das zu -mei-nem Gedächtnis. So gab er ihnen auch den Kelch und sprach die Worte: Durch diesen Kelch nehmet ihr Theil an der neuen Religion, die durch mein Blut begründet wird. meiner, so oft ihr daraus trinket.

Gedenket Saget es

euch fünftig bei solchem feierlichen Genuße des Bredes und Weins: der Herr ist für uns ges storben!

Sprach der Erhabene noch mehr in dieser feierlichen Beziehung? Sind diese aufgezeichne ten einfachen Worte vielleicht nur die Hauptidee auss einer lángern rührungsvollen Rede? Oder lag schon in ihnen der volle bedeutende Sinn der festlichen legten Verordnung? Was mochten nun seine geliebten Vertrauten bei dieser ernsten Abschiedsscene fühlen? Stumme Wehmuth herrschte wohl in ihrem Kreise. Ihr Gefühl der Liebe zu ihrem großen Lehrer erwachte mit aller Stårfe. Tod und Grab schwebten vor ihrem Blicke. Sie sahen ihn dulden und sich verlassen.

Aber wie es einst lichter wurde in ihren See Yen, wie sie sich über ihre bisherigen Boruce

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sheile erheben, und Jesu Leiden und Tod aus einem höhern Gesichtspunkte betrachten lernten, wie der Kampf der Liebe durchrungen, ihre Wehmuth in Freude verwandelt war, und sie nun den großen Plan Jefu zur Weltbeglückung mit hellem Blicke überschauten da mußte ih nen Jefus noch weit ehrwürdiger erscheinen, noch weit theurer werden, als er ihnen einst in den Tas gen seines irdischen Lebens war; da wurden ihnens die Erinnerungen an irgend einen bedeutenden Auftritt in seinem Leben immer anziehender und wichtiger, und heilig wurde ihnen nun vor allem das Andenken an jene feierliche Abschiedsscene. Sie riefen sich daher jenen rührenden Auftritt zurück, so oft sie beim einfachen traulichen Mahle versammelt waren. Sie genoßen Brød und Wein, wiederhohlten sich jene Abschiedsworte, und fans den nun neue nåhere Beziehungen auf sich in ihnen. Auch sie waren in ihrem gefahrvollen Berufe gleichsam geweiht dem Tode: die Stunde der Trennung mußte immer vor ihrem Blicke schwe. ben. Da fanden sie dann nun Stárkung im lebhaften Andenken an den, der einst mit großer Ruhe von ihnen schied; da richteten sie sich auf an seinem Muthe und gelobten ihm Treue bis in den Tod; da stand sein Bild lebhafter vor ihren Seelen; da wirkte fein Geist lebendiger auf sie, und Erhöhung ihres religiösen Eifers, heiliger

En.

Enthusiasmus, Befestigung ihres Glaubens, ih. rer Liebe und Hoffnung waren die Wirkungen solcher feierlichen Stunden.

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Mit gleichem Sinne, zu gleichem Zweck ges noßen dieses Mahl der Dankbarkeit und Freund. schaft auch die ersten Christen: auch sie zogen dus dieser Feier gleiche Stärkung ihres Glaus bens, ihrer Tugend, und ihrer Liebe. Es war und blieb immer Gedächtnisfest Jesu. Jene Trennungsscene am Abend seines Lebens war nur der Punkt, von dem die Undacht ausgieng: ven in seiner vollen Größe mußte vor ihrem Blicke der Mann stehen, den sie im Geiste somuthvoll scheiden, so ruhig sterben fahen. * Uns fehlen nun freilich manche der näheren Beziehungen, in denen die ersten Verehrer Jes fu, als feine eigentlichen Schüler, zu ihm stane den: wir fahen den Herrn nicht. Aber, ist er uns darum weniger, als er ihnen war? Steht er nicht auch vor unserm Blicke in seiner ehrwür digen Größe? Ehren nicht auch wir ihn als lehs rer der Wahrheit, als hohes Beispiel reiner Tagend und aufopfernder liebe? Sind nicht auch wir seine Schüler, Bewunderer und Freunde? Sind nicht vielleicht unsere Ehrfurcht- und Liebe gerade deswegen um so viel reiner, weil sie allein aus der Erkennung seiner Verdienste fließen? Dürfen und sollen wir also nicht, ohne Rücksicht

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auf

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auf Unordnung oder Befehl, das Fest seines Andenkens als Fest des Dankes und der Tugend feiern? Wenn wir uns so im Geiste in seine Lage an seinem lehten Lebensabend denken, wenn wir mit ihm fühlen, wie das große Bewustseyni der Tugend und Gemeinnüßigkeit auch in den schwersten Augenblicken stärkt, wie der Edle mit himmlischer Zufriedenheit auf die Vollendung seines großen Planes schaut, wie er mit Engels heiterkeit sein schönes Tagwerk schließt, und wie die Tugend ihrem treuen Verehrer auch im harten Kampfe Muth verleiht; wenn wir von der Größe, die Jesus da bewies, ausgehen, und so sein ganzes thatiges Leben überschauen, feine Lehren überdenken, ihren Geist auffassen, feine lehten Bitten, als heilige Birten des nun bald Vollendeten, uns zurückrufen, sie zu ers füllen uns geloben, von seinem Geiste uns beseele fühlen, für die fernere Vollführung feines herr lichen Plans zu wirken uns entschließen, und Gott anbeten, der den Triumph der Wahrheit bereitete wie, sollten wir aus dieser Feier nicht reichen Segen schöpfen? Wenn wir da Alle bie am heiligen Freundschaftsmahle Antheil neh men, zu einem hohen Zweck versammelt, von gleichem religiösen Intereffe geleitet, von åhna lichen frommen Gefühlen und Entschließungen burchbrungen sehen; wenn wir da einen neuent Bera

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