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VIII.

Werth der Einsamkeit.

Mel. Dir, dir Jehova, will ich fingen ze.

Sen du mit deinem sanften Frieden,
Du ernste Einsamkeit, willkommen mir!
Der ftillen Tugend heil'ge Blüthen,
Sie keimen ungestörter auf in dir.
Hier hört die Seele, vom Geräusche fern,
Der Weisheit liebevolle Stimme gern.

Nie sollst du, hab' ich dich gefunden,
Mir, Freundin edler Seelen, läftig seyn.
Nie will ich deine heil'gen Stunden
Gedankenloser, träger Ruhe weih'n.
Nie nähre sich geheime Leidenschaft
In dir, fie raubt zu guten Thaten Kraft.
Wenn im zerstreuenden Gewühle
Mein Herz des Daseyns hohen Zweck vergift;
Wenn es, der Eitelkeit zum Spiele,

Der innern Ruhe Seligkeit vermißt;
Wenn es getäuscht vom Pfad des Guten irrt,
Und wankender stets seine Tugend wird;

Wenn ich auf rauhem Pfad ermüde,
Wo nichts dem armen Pilger Labsal gibt;
Wenn meines Herzens ftiller Friede
Sich unter manchem rauhen Sturme trübt,
Mein Auge dann im bangen Kummer weint,
Und dd und dunkel mir die Zukunft scheint:

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Dann nimm in deine heiligen Schatten,
Du, holde Tristerin, mich freundlich auf;
Befeel' mit neuem Muth den Matten,
Voll Hoffnung fortzuseßen seinen Lauf;
Dann kehr in bir dem "unbefangnen Blick
Des Daseyns hoher, heil'ger Zweck zurück.

Daß ich in deinem Schooß mich stärke
Zur freubigen Vollbringung jeder Pflicht,
Auf meines Gottes Stimme merke,
Die lauter hier zu meinem Herzen spricht;
Da sammle Ruhe und Entschlossenheit,
Zu dulden, wenn sein Wille es gebéut.

Einst fuchte, wenn er reiche Saaten
Zur fünft'gen großen Ernde ausgestreut,
Der Menschenliebe edle Thaten
Verrichtet hatte, Taufende erfreut,
Auch unser großer Lehrer Jesus dich,
Und stärkt' in dir zum neuen Wirken fich.

Und ich, mit diesem schwachen Herzen,
Das, ach so oft, der Reihung unterliegt,
Das oft der Neue tiefe Schmerzen
Beschämt empfand, von Leidenschaft besiegt -
Ich sollte sorgtos wandeln meine Bahn?
Midyt willig beinem Heiligthum mich nah'n?

Nein, gern will ich aus dem Gewühle In deinen Schooß, bescheidne Stille, fliehn; Sei du auf meinem Pfad zum Biele Zur reinern Tugend meine Führerin; Dann fegne ich, schon nah ver Ewigkeit, Einft jede Stunde, ble ich dir geweiht.

IX.

Am Morgen.

Mel. Befehl du deine Wege.

Wie schön aus dunkler Hülle
Der junge Tag fich bebt!
Wie sich die öde Stille
Allmächtig neu belebt!
Wie ist im Morgenkleide
So lieblich die Natur!
Sie athmet neue Freude,
Fühlt ihres Schöpfers Spur.
Bei dieser Morgensonne
Erquickend mildem Schein
Gedenkt mit stiller Wonne
Auch meine Seele dein:
In andachtsvoller Feier
Hebt sich der Blick zu dirz
Wie bist but mir so theuer,
So nah, mein Vater, mir!

Mir hat den süßen Schlummer,

Der still Erquickung reicht,

Kein Schmerz, kein banger Kummer

Vom Auge weggescheucht.
Von deinem Schuß umgeben,
Durch deine Huld “bewacht,
Wurd' Stärkung mir gegeben
Im dunkeln Schooß der Nacht.
Im frohen Kreiß der Liebe
Will ich mich ihrer freu'n,
Des reinsten Dankes Triebe,
Du Ewiger, dir weih'n.

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Und

Und dann voll hohen Frieden,
Voll Zuversicht zu dir,

Das thun, was du hiernieden
Zu thun, bestimmtest mir.

Gieb Kraft, mein ganzes Leben
Treu meiner Pflicht zu weih'n;
Du hast es mir gegeben,
Dir soll es heilig seyn.

Nur wer der Menschheit Würde
Durch reine Tugend ehrt,
Trägt leicht des Lebens Bürde,
Von ihrem Zweck belehrt.

Verleiheft du mir heute
Gesundheit, Ruh und Glück,
Dann dank' mit stiller Freude
Dir Gott mein froher Blick!
Doch hüllte auch in Nächte
Des Lebens Pfad mich ein,
Du reichst mir deine Rechte,
Dir trau ich, ich bin dein.

Auch alle meine Brüder
Befehl ich deiner Hand;
Blick segnend auf sie nieder?
Durch dieses Prüfungsland
Der Thränen und der Freude,
Der Wonne und der Müh',
O guter Vater, leite
Der Geist der Liebe fie!

X.

Gelübde.

Mel. Sen Lob und Ehr dem höchsten Gut :c.

Anbetend steh' ich igt vor dir,
Dein Bundesfest zu feyern;
Vereint mit meinen Brüdern hier
Den Vorsatz zu erneuern:
Dir, der mich zur Unsterblichkeit
Berief, dir sey mein Herz geweiht,
Geweiht mein künftig's Leben! ·

Zwar unsrer Wallfahrt Pfad umblüh❜n Der Freude Blumen viele,

Und manche füße Reiße zieh'n

Den Pilger ab vom Ziele.

Allmächtig liegt in seiner Brust

Ein tief Gefühl für Schmerz und Luft,
Doch soll er nicht erliegen.

Mit hohem Muth vorüber geh'n
Den Lockungen der Freude,

Und standhaft ihren Reiß verschmäh'n,
Wenn sie sein Herz entweihte.

Nur unschuldvolles reines Glück,
Mit heiterm ungetrübtem Blick
Und frohem Dank genießen.

Wenn ihn des Leidens Sturm umzieht,
Der Hoffnung Strahl verschwindet ;
Sein Pfad, den jede Freude flieht, ·
Sich nur durch. Dornen windet,

Dem

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