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Bereinigungspunkt für unsere Herzen findenz wenn da die Idee von brüderlicher Gemeinschaft uns theurer, und die Vorstellung der Seligkeit, bie aus ihr fließen könnte, in uns recht lebhaft wird; wenn da der herrliche Plan Jesu zu einem folchen Brüderverein uns deutlicher vor der ges rührten Seele schwebt, wenn unser Herz die Se gkeit feiner Ausführung ahndet, und wir, für Tie voll Kraft zu wirken, mit feurigem Gefühle geloben feiern wir dann nicht ein Fest der Brudereintracht und Familienliebe? —

Sollten wir also erst mühsam darnach for fhen, ob die Fortdauer der Abendmahlsfeier ausdrückliche Verordnung Jesu sey, da zwey der Evangelisten die bedeutenden Worte: Solches thut zu meinem Gedächtniß! in ihrer Erzählung nicht beifügen? Ach, wenn erst ein ausdrücklicher Befehl Jesu uns zur Feier seines Andenkens, zur öffentlichen Huldigung seiner Verdienste, und zu den feierlichen Gelübden der Tugend teiten müßte das wäre traurig ! Traus rig wäre es, wenn um der Mißdeutung willen, die fene heilige Feier von Tausenden je erfahren mußte und noch erfährt, Widerwillen gegen fie in jenen Herzen aufkeimen wollte, die gerade durch die schönste Bedeutung, die sie ihr zu ge ben, burch die kräftigsten Beziehungen, die sie in ihr zu finden vermögen, den reichsten Segerr

für

für Geist und Herz aus ihr zu schöpfen fähig find! Wer kann des Freundes vergessen? Und Ist der Freund der Menschheit nicht auch zugleich Der Freund derer, die die Menschheir lieben? Wer wird nicht freudig die Asche eines großen Tugendhaften, der höheres Werkzeug in der Hand des Ewigen war, ehren, auch wenn er fein Andenken nicht noch in der Abschiedsstunde empfahl? Aufgefordert allein von unsern Herzen, hingezogen von heiliger Ehrfurcht und Liebe zu dem hohen Menschenfreunde, der als Opfer der Wahrheit und Tugend fiel, laßt uns bei seinem Feste erscheinen! Reine Sehnsucht nach der Stärkung, die der Hinblick auf das Ende des Gerechten giebt, führe uns im Geiste an seine Ruhestätte: feurige Dankbarkeit verpflichte uns zur Verehrung des Erhabenen, der für die Welt sich hingab: - heisses Verlangen nach Wahrheit, Tugend und Kraft zum muthigen Emporstreben lehre uns hinschauen auf sein gemeinnüßiges les ben, seine Leiden und fein Ende! Ihm folge dann unser Blick in die Wohnungen der Ver flårten, wo Himmelsseligkeit den Ueberwinder lohnt. So bleibe uns die Feier des Todes Jesu ohne allen äußern Zwang etwas Großes und Erfreuliches! So befestige das Fest seiner Vollendung in uns Glauben, liebe und hoff nung, erwårme unser Herz für das Wahre, B 2 Edle

Edle und Große, entflamme unsere Andacht, befeure unsern Muth, erhebe uns über das Irdische, und werde uns zur Quelle des reichften geistigen Segens. Dann ist es uns ein Tag des Heils: dann feiern wir es würdig; feiern es ganz im Geiste Jesu!

II.

Werth

des ruhigeren Nachdenkens

über uns selbst.

Es ist eine feierliche Vorstellung, uns eine Versammlung von Menschen zu denken, die sich alle, ohne Rücksicht auf Stand, Geburt und Alter, zu dem Bekenntniß vereinigen; "Uch, wir Alle haben bisher mannigfaltig gefehlt!" Es ist ein wohlthätiges Beginnen, bisweilen herauszutreten aus dem Kreise der Zerstreuungen und Sorgen des Lebens, um in der Stille heiliger Andacht uns selbst zu leben, losgeriffen von der oft unvermeidlichen Beschäftigung mit so man chem Kleinlichen zu ernsten Betrachtungen uns zu erheben, forschend unser Inneres zu durchschauen, und unser Herz zu prüfen! Alles um uns her, so groß und mannigfaltig, so schön und entzückend es auch sey, erhält doch erst seinen wahren Werth durch unser Herz.

In unfrer eignen Brust,

Da, oder nirgends, fließt die Quelle wah

rer Luft.

Unser

Unser Herz kann uns groß machen und erniebrigen, Freude um uns verbreiten oder Trauer, uns beunruhigen oder trösten. Was hülfe es bem Menschen, gewånne er auch eine Welt auf Unkosten seiner Seele, seines Gewissens, der Ruhe seines Herzens! Was kann er hingeben, um fich den Frieden mit GOtt und sich selbst, die einzige Seligkeit, die kein Unfall zernichten kann, zu erkaufen? Aber bedarf es nicht eines öf tern Stillestehens, eines gänzlich unbefangenen Nachdenkens, ́ einer wiederhohlten Selbstprüg fung, um dieses Herz kennen zu lernen? Wirkt nicht alles, was uns umgibt, so mächtig auf baffelbe? Stehen wir nicht, so lange wir hier wallen, unter dem Einfluße der åuffern Dinge? Umgiebt uns da nicht von so mannigfaltigen Sei. ten die Gefahr, zu irren, uns selbst zu tåuschen, und durch die Vorspieglungen eigennüßiger Trie. be verführt zu werden? Sinnlich sind die Eindrücke von aussen, reißend verderbliche Beispie le, trügerisch die Lockungen der Sünde, drån. gend so manche Ereigniße des Schicksals. rum häufen wir Fehler auf Fehler; darum weis chen wir so oft ab vom Pfade zum großen Ziele menschlicher Bestimmung; darum erkaltet oft unser heiliger Eifer für Wahrheit und Tugend; darum sind wir uns oft selbst so ungleich. So wahr ist es - und wer hat diese Wahrheit nicht

Da

oft

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