XXII. Beruhigung eines Leidenden. Wie ists to still um mich! des schwülen Tages Stunden, Bon schwerem Sturm getrübt, sie sind dahin ge= schwunden, Vergebens drohten sie Verderben, ihre Spur War fegnend, lieblicher blüht wieder die Natur. Nur Balsamdüfte weh'n, der matte Rosenschein, Der noch im Westen weilt, wiegt sie in Schlummer_ein, Und Friede ruht auf ihr. Wann senkst du dich, o Ruh, in meine Seele nieder? Wann kehrt nach langem Gram des Lebens Glück mir wieder? Früh trübte sich mein Loos, der Jugend Blühtenzeit, Sie, die dem Pilger oft so füße Freuden beut, Umwölkte Schwermuth schon! Wann dåmmert durch die Nacht Des Kummers mir der Stern der Hoffnung, wann erwacht Der Freude goldner Tag! Auch er erwacht dereinst! es wird nicht immer trube Des Lebens Pfad mir seyn; ich fühle vom Hauch der Liebe Des Ewigen umweht. Sie wandelt durch die Flur Im fühlen Abendwind, spricht sanft durch die Natur Beruhigung und Trost und Frieden in mein Herz, Erhellt der Zukunft Nacht, und mildert jeden Schmerz Durch ihre Zauberkraft! Doch Doch wenn die Schöpfung auch verhüllt in Nacht mir läge, Ihr sanfterTon nicht mehr zu meinem Herzen spräche: Wie Engelmelodien tönt jene Stimme mir: "Ich, der Allmächtige, dein Gott, ich bin mit dir! "Ich, der den Frommen, der von Recht und Pflicht nicht weicht, "Auf ungebahntem Pfad die Vaterarme reicht"Bin deine Zuversicht! Ja, Ewiger, du bists! Es strömt aus dem Ge danken Mir Seligkeit und Ruh; und will mein Glaube wanken, So blick' ich hin auf den, der einst von dir gesandt, Durch Schmerz und Tod den Weg zum ew’gen Frieden fänd; Groß durch sein reines Herz mit hohem Muth ihn gieng, Sich selbst so gern vergaß und tröstend den umfieng, Der trauernd zu ihm kam. Und fühle Muth in mir, des Lebens Last zu tragen, Und jeglichem Versuch zur Rettung zu entsagen, Ben dem vielleicht das Glück der Unschuld sich ver liert, Der täuschend ab vom Pfad der Pflicht und Tugend führt. Dir will ich froh vertrau'n, nicht wanken soll mein Herz, Du leitest mich, ich weiß : es lößt der bångste Schmerz Sich einft in Jubel auf. Doch Doch, wenn auch stets umwölft des Lebens Pfab mir bliebe, Du walltest über mir; bist Vater, bist die Liebe! O dieser Glaube macht mir jede Bürde leicht! 'Einst, wenn ich Dir getreu, der Wallfahrt Ziel erreicht So weiß ich, Ewiger, du giebst im Vaterland Der Freude mir das Glück, das hier mein Herz nicht fand. Und ewig dank ich dir! XXIII. Bitte. Mel. Befehl du deine Wege :c. di, den Millionen Auch meine Bitte werde, Als ich voll Dank und Liebe Da floß der Rührung Zähre Wie schienen da die Freuden Beruhigt wiech das Toben Da schwur ich: bis die Sonne Wie da, wo fanfter Frieden Dir, Ewiger, aufs neue Im Owenn im Weltgewühle Dies Herz des Schwurs vergißt, Mer |