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wenn wir reuig und doch muthvoll durch den Glauben an uns selbst erneuerte heilige Ente schließungen faffen, wie wichtig wird uns dann die Frage: woraus schöpfen wir höhere Kraft zur Besserung? Wie gelangen wir zu jenem Ziele der Herzenseinigkeit und Tugendgröße, dem wir uns zu nähern bestimmt und aufgefordert> sind durch unser Herz? Wodurch erringen wir? den Sieg über unsere widerstrebenden Neigun=) gen? wodurch die Stärke zur Erfüllung unserer heiligen Gelübde? was müssen wir thun, um in jeder Rücksicht vollkommener zu werden? Wie bringen wir z. B. mehr Fleiß in unfern Beruf, mehr Ordnung in unsern Fleiß? Wie mehr Heia terfeit in unsera Umgang, mehr Freundlichkeit› in unser Betragen? Wie ungestörteren Frieden in unser Haus und festere Ruhe in unser Herz? Wie gewöhnen wir uns so manche Fehler und Unarten ab: Fehler der Laune, der Gleichgültig Feit gegen Andere, der Unbiegsamkeit, der Hiße, der Tadelsucht, des Umgangs? Wie ersehen wir das, was uns noch fehlt an Unerschütterlichkeit der Grundfäße, an Ruhe der Ueberlegung, an Etille der Leidenschaft, an Ausdauer in Wider- . wärtigkeiten, an Gleichmuth in traurigen Vers hältnißen, an reinem Genuße der Gegenwart,' an Hoffnung auf die Zukunft? Wie gelangen wir also zu jener Selbstständigkeit und Festigkeit, 2

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die immer dem erkannten Guten folgt? zu jener Stärke die über die eigennuhigen Regungen der Sinnlichkeit fiegt? Zu jener Selbstverläugnung, die feine Opfer scheuet? Zu jener Liebe, die auch durch traurige Erfahrungen nicht erschüttert wird? 3u jener Zufriedenheit, die bei jedem Wechsel des Schicksals genügsam den großen Geber der Freude ehrt? Zu jener Ergebung, die stille den Leitungen des Allweisen folgt? zu jener Furcht losigkeit, die jedem Ereigniße des Lebens, selbst dem Ende, muchvoll entgegen sieht?

Solche Untersuchungen sind nun reicher Ge winn für unser Herz. Da wird der Mensch sich selbst erst recht bekannt, gewinnt an Demuth und Starke, erkennt seine Schwäche und fühlt seine Kraft, fühlt sich aufs neue erwärmt für das Gute und Große. Solche Stunden der Beson nenheit, solche Abschnitte in unserm Leben beför bern also ungemein den Segen der Tugend. Nun können wir zwar dieser nåhern Sorge für unser geistiges Wohl jeden Tag widmen; allein gewiß vorzüglich dazu geeignet sind die Tage der Vorbereitung auf die Feier des Gedächtnisfestes Jesu. Je mehr nemlich durch solche Betrach tungen unfer religiöser Sinn gebildet, unsere Tugendliebe erhöht, unsere Empfindlichkeit für das wahrhaft Große erweckt, unser Herz er wärme und unsere Sehnsucht nach Vollen

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dung belebt werden, mit desto höherer Achtung, mit besto heiligerem Wohlgefallen, und also auch mit desto größerem Segen werden wir vor dem Bilde des göttlichen Mannes verweilen, deffen Andenken zu ehren wir uns verfammeln; desto reiner werden wir seine Größe auffaffen, desto kräftiger werden seine Lehren auf uns wirken, desto stärkender wird sein Beispiel für uns werden. Unsere Verachtung der Sünde wird dann noch lebhafter, unser Muth höher durch den befestigten Glauben an die menschliche Kraft und Würde. Wir faffen nun mic freudtgerer Bereitwilligkeit Entschließungen, die des Vollendeten würdig sind, auf dessen Gedächtnisk Feft wir uns bereiten. Vertraut mit heiligen Gedanken, beseelt von heiligen Gefühlen erscheis nen wir dann beim Bundesfest der Tugend und ber Liebe, fühlen uns erhoben durch den Hins blick auf die, die gleiche Treue geloben, er heuern und versregeln mit heiffer Dankbarkeit unsere Gelübde, und feiern es so würdiger und gefegneter!

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Darum seyen diese heiligen Tage uns wichs tig! wichtig als Tage der Ruhe, der ernsten Lleberlegung, der segensvollen Beschäftigung mit uns selbst! Wir weihen sie vor andern dent großen Geschäfte unserer Bildung; wir stärken uns im Guten; wir sammeln Kräfte für jene

Stun

Stunden, wo die Tugend dann nur siegt, wenn fie zur glücklichen Fertigkeit wurde; wir durchles ben sie recht eigentlich für die Ewigkeit !

Uch, daß du sie dazu fegnerest, Allerbar mer! daß der Gedanke an dich, den Allwissens den und Heiligen, den Zeugen und Richter uns ferer Thaten, vor allem ist recht lebhaft uns burchdrange! Ach, daß wir doch nicht selbst uns täuschen, und unser Inneres uns verbera gen! Auch die Gefühle der Wehmuch und Reue führen zu dir, verzeihender Water. Dein Friede erhebt den, der ernste heilige Gelübde dir darbringt. Dieser Glaube erhöhe unsere Kraft zur Selbsterkenntniß, zur Befiegung uns serer Schwächen und zur Veredlung unsers Wil lens; er entzünde in uns Muth und Selbstver. trauen; er starke uns zur Standhaftigkeit im Guten und zur Vollbringung unserer heiligen Entschließungen, daß wir nicht ermüden im Kampfe, daß das Gefühl unserer Vergehun gen uns nicht niederbeuge, daß wir uns glau bensvoll erheben zum eifrigen Ringen nach dem höchsten Kleinod hienieden, dem Frieden der Tugend, der Seligkeit eines reinen Bewusts feyns. Wir geloben dir feierlich dieses ernste Emporstreben; wir geloben dir ewige Treue. Wir wollen uns nicht begnügen mit dem, was wir sind wir wollen ringen nach höherer Volle

fommen

kommenheit, nach höherer Reinigkeit des Heygens und der Tugend wir wollen mit jedem Tage uns dem erhabenen Ziele nåhern, zu des fen Erreichung du uns ins Leben riefst. Wie wollen unsere Empfindungen dir weihen: wie wollen wachen über uns selbst, und kämpfen gegen das Bose. Heiliger Vater, erhalte uns in deiner Wahrheit! Stärke uns zum herrlis chen Siege. Gieb uns Kraft und Much, die Bahn der Tugend ewig zu wandeln. Erhalte unsere Herzen ihr treu bis auf den Tag unses rer Vollendung, so werden wir würdig wega den, einst in deinem höheren Reiche zu lebens we Wahrheit und Friede ewig vereinigt sind!

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