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mich selbst das Ende meines Erdendafeyns onégegen. Es bringt mich dem großen Ziele merk lich näher, denn es führt mich aus dem einges schränkten Zustande, in dem mein besserer Wille so oft unterlag; es zerstreut die Mebel des Jrrthums, die so oft mein Wollen tåuschten, zer. reißt die Fesseln, die meinen freieren Aufflug hemmten, und führt mich auf einen leichteren, ebneren Pfad, wo ich nun rascher fortschreite, und in der schnelleren Annäherung zur Gottheit unaussprechliche Seligkeit finde,

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So erfreulich, so groß und herrlich ist meine Bestimmung! Erkenne ich dies mit freudiger Ueberzeugung, und folge ich ihr mit Treue, wię viel gewinne ich dadurch! Die Religion hat nun die Binde von meinen Augen genommen; jene Råchsel sind gelößt; jener Widerstreit in mir beunruhigt mich nun nicht mehr, denn mein Herz hat entschieden, es folgt der bessern Stim me in mir. Ich wanke nun nicht mehr ungewiß umber, meine Zweifel find entflohen. Ich habe den richtigen Weg durchs Leben gefun den. Was mich ist noch betrübt, wird ents schwinden, wenn mein Wille geläuterter, veredels ter werden wird. Was hiernieden mir noch mißzutonen scheint, wird sich einst auflösen in Harmonie. Ich erkenne nun meine hohe Würbe, und denke sie mit Erhebung. Aus ihrem

Aus`ihrem

Bewust

w

Bewustseyn schöpfe ich Kraft zur Treue, und freudigen Muth zu Opfern. Eine herrliche Aussicht eröfnet sich meinem Streben: ewiges Fortschreiten an reiner Seligkeit ist meine große Hoffnung! Je mehr ich mich dem Lichte der Wahrheit nåhere, je mehr ich an Festigkeit im Guten gewinne, je höhere Kraft ich erringe, desto heiterer wird mein Pfad, desto beseligender mein Bewußtseyn, desto höher meine Wonne. Und wenn ich einst verseßt werde in ein schöneres Gefilde, wenn ich übergehe vom Glauben zum Schauen, wenn das Ziel der Vollendung mir lichter entgegenschimmert wie werde ich dann frohlocken!

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IV.

Würde der Tugend.

Wenn ich treu den Pfad meiner ewigen Be stimmung mandle, wenn es mir gelingt, in allem das Gute zu wollen, und wenn ich diesem vers edelten Willen mit voller Kraft und reiner Liebe zu folgen strebe, dann habe ich jenes Kleinod gefunden, das alle Weisen und Guten unter jes dem Himmel, zu jeder Zeit verehrten ; dann wandle ich an der Hand der Tugend. Eine ehrwürdige Führerin! Ueber ihren Werth ist nur Eine Stimme. Nur im Zustand der Leis denschaft kann der Verblendete sie gering schäßen. Auch der Lasterhafte, der ihrer beseligenden Lei« tung sich entzog, ehrt sie im Stillen, und bes neidet in den Augenblicken befferer Gesinnung den Glücklichen, der an ihrer Hand so sicher, so ruhig, so heiter, so hoffnungsvoll durchs Leben wandelt.

Wohl mir also, wenn es mir gelingt, meine Treue gegen fie zu bewähren, mein Herz ihr ewig zu weihen! Ich finde auffer Gott keinen würdige ren höheren Gegenstand meiner reinsten Verehrung und Liebe, als die Tugend; ja ich verehre ihn felbst, den þöchsten Inbegriff alles Guten, wenn

ich die Tugend ehre. Sie ist das höchste Gut! Nur in dem aufrichtigen Bestreben, ihre heili gen Gefeße zu erfüllen, finde ich wahre Befrie digung, felige Uebereinstimmung mit mir selbst, Gefühl meiner Würde, Ruhe und Hoffnung! Sie ist der Grund meines Glaubens an Gott und seine Vorsehung, meiner Zufriedenheit, mei nes innern Friedens und meines Glaubens an Uns Sterblichkeit. Die Wunder der Natur führen mich zur Anbetung des Allmächtigen, Weisen und Gu ten: aber mehr noch als sie belehrt mich von seis nem Daseyn jene heilige Achtung des Guten in mir, die nur der Allvollkommenste meinem Geie ste einprågen konnte. Sie lehrt mich an ei nen erhabenen Urheber dieser theiligen Gefühle, an einen ewigen Gesetzgeber glauben; sie gibt mir die tröstende Zuversicht, daß alles hiernieden von diesem heiligen Wesen zu erhabenen Zwecken geleitet werde; sie zeigt mir in der Ferne gerechte. Vergeltung, ewiges Fortschreiten zur höheren Vollkommenheit und Seligkeit. In dem Besize der Tugend habe ich also etwas bleibendes gefun den; ein unumschränktes Gut, das zu aller Zeit, in jeder Lage, unter jeder Abwechslung des Schicksals seinen reinen Werth behält. Aeussere Güter sind nicht allgemein und unbedingt gut; ihr Werth beruht so oft auf vielfachen Umstän den; Mißbrauch kann sie zu nachtheiligen Ge schenken

schenken machen. Aber nie hat noch die reine Tugend ihren Verehrer getäuscht: sie ist allge mein gut, flößt seliges Bewustseyn, Friede und Ruhe in jedes Herz. Der reine gute Wille auffert sich, und befeligt in der Hütte wie auf dem Throne. Ungünstige Umstände können es ver

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hindern, daß seine Wirksamkeit sich herrlicher zeige, aber nie ist er an das Schicksal gebunden; nie können jene ihn unterdrücken. Tugend lebe und wirkt unabhängig von åusserer Macht in den Herzen der Menschen. Ihr Bewustseyn allein bes gleitet in jeder Lage des Lebens, Wer mag dem Sterblichen sein edles Wollen, sein Sehnen nach Vervollkommnung rauben? wer sein Emporstres ben nach Gottåhnlichkeit hemmen? Hört die Tus gend dann auf, schön und groß zu seyn, wann sie Leiden und Opfer fordert ? Ist nicht der unterdrückte Unschuldige weit seliger als sein mächtiger Ver folger? Ihre Kraft liegt also unvertilgbar in ihrem Wesen! Thrånen der Reue find oft im Ge folge des Strebens nach äussern Gütern, Taue schungen zerreissen das Herz desjenigen, der in ihnen seine Seligkeit suchte, und selbst am Ziele feiner Wünsche sehnt sich oft der beneidete Glück. liche zurück in seine einstige Verborgenheit. Die herrlichsten Geschenke der Natur können gefährlich werden, selbst geistige Vorzüge erzeugen oft Mißmuch und Kummer. Aber noch hat es keiner be

reut

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