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den Segen ihrer edeln Wirksamkeit

dann er höht dieses heilige Dankgefühl den Werth des Andenkens an sie, vollender den Eindruck, und macht uns ihr Gedächtnisfest als rührende Fami lienfeier noch anziehender und theurer.

So feierte einst schon die alte Welt das Undenken großer, um die Menschheit verdienter Måns ner. Eo versammelten sich bisweilen unter der aufgeklärtesten Nazion des Alterthums die Schứler irgend eines großen entschlafenen Lehrers der Weisheit an seinem jährlichen Todestage, um da fein Bild sich lebhafter zu vergegenwärtigen, und feiner Lehren und seiner Liebe sich dankvoll zu er innern. So sollten solche Feste der Tugend und Liebe auch von uns öfter gefeiert werden,

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Zählt nicht vielleicht jede Familie unter den Verklärten einen, der ihr einst angehörte, und dessen Geist fortleben sollte im Kreise derer, mit denen er einst wandelte? Wie nun, wenn fie, die ihm nachblicken in die Gefilde der Unsterblichen, bisweilen zu seinem Andenken sich versammelten, wenn hier gleichsam der Geist des Verklärten sie umschwebte, wenn sie hier seiner Lehren sich erinnerten, und sie zu befolgen sich gelobten, wenn sie einzelne schöne Züge aus seinem Leben sich erzählten, wenn ihnen die Tugend im Andenken an ihn theurer würde, wenn sie mit Erhebung fich glücklich fühlten, einst in der Nähe des 22

Edeln

Edeln gelebt zu haben und seine Schüler, Freun de und Unverwandte gewesen zu seyn, wenn sie fich liebe und Treue gelobten um des Mannes willen, der durch sich ihre Herzen verband, wenn sie da den Entschluß in sich befestigten, so groß zu werden, wie Er war, so rastlos an ihrer Veredlung zu arbeiten, wie Er unermüdet nach der Heiligung rang, so ruhig und muthvoll zu sterben, wie Er starb, wenn da bei dem Gedanken an sein heiteres eder qualvolles Ende eine Thräne der Wehmuth in ihrem Auge glänzte, wenn fie über die Trennung von ihm trauerten und doch über seine triumphirende Vollendung fich freuten welchen Eindruck müßte eine folche Familienfeier machen; wie müßte sie be feuern, emporheben, stårken! Wie müßte sie ihre Theilnehmer zur Liebe und Tugendtreue vers binden!

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Freilich würde ein solches Gedächtnisfest noch fegnender, wenn eine ganze Nazion es feiertez wenn der Mann, den es ehrte, im höheren Lichte erschiene, als Beglücker und Vater eines ganzen Volks, als Gesehgeber, der durch trefliche Einrichtungen die Glieder des Staats veredelte und verbrüderte, als Menschenfreund, der für sein Vaterland sich großmüthig hingab.

Und doch läßt sich noch ein herzerhebenderes Bild menschlicher Größe, noch ein höheres Fest der

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Tugend und lebe, ein Fest des Bundes denken, an dem Menschen aus verschiedenen Nazionen und Welttheilen, befeelt von gleichen Gefühlen, fich auch gleiches Emporstreben nach reinerer Tugend und Vollendung gelobten. Wie, wenn ein Mann von göttlichem Geiste und Herzen einen höheren Entwurf fich machte und vollführte, wenn sein heiliger Plan nicht ein Volk, sondern die ganze Menschheit umfaßte, wenn er ihr das geben wollte, was auch die treflichste Staatsein richtung überlebt, Weisheit durch göttliche Lehren und Antrieb zur Tugend durch_das_vollenderste Beispiel; wenn er so für die höheren edleren Bedürfniße der Menschheit, für ihr Fort rücken zu jenem Ziele, das bei jedem irdischen Wechsel steht, für ihre Ruhe und Hoffnung sorgte; wenn er diesen Plan mit großmüthiger Selbstverleugnung verfolgte, dieser Sorge alle seine Ansprüche aufopferte, und für die Vollführung feiner herrlichen Absichten stürbe, stürbe mit ei nem Muche, der Andere emporhebte und stärk te und wir feierten dann sein Gedächtnis, feierten es unter jedem Himmel, fühlten uns enger mit einander verbunden durch gleich erhaltene Segnungen und gemeinschaftlichen Hinblick auf Einen, den wir Alle als Beglücker mit hei ligem Danke verehren; fühlten uns Alle erleuchtet Durch seinen treflichen Unterricht, getröstet durch

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seine Verheissungen, belebt von seinem Geiste, dem Geiste höherer Tugend; wandelten so Alle, getrennt durch tausendfache Verhältniße und doch vereint durch einen großen Zweck auf einem Pfade, wäre dann das Fest seines Andenkens nicht ein wahres Familienfest im höheren ausge dehnteren Sinne? ein Fest der Liebe, die über kleinliche Verschiedenheiten sich erhebt, der Tugend, die stärkende Nahrung zieht aus dem Anschauen alles Großen und Vortreflichen? Müßte es nicht den Wankenden stüßen, den Schwachen stärken, den Vollkommeneren begeistern, und die Menschheit zu jenem erhabneren Gemeingeist, der allgemeine Veredlung will, erheben?

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Ist dieses blos ein schöner Gedanke? Oder liegt feine Ausführung uns vielleicht schon nahe? Ist jener heilige Bund der Tugend und Bruderliebe nicht schon geschloßen unter jenen Millionen, die alle aus den fernsten Gegenden aufblicken zu Einem göttlichen Religionsstifter, zu jenem herrs lichen Manne, der sie durch seine Himmelslehre und durch sein großes Beispiel beseligte, sie hins leitete zur hellern Erkenntniß und reinern Vereh. rung des Ewigen, zum kindlichen Glauben, zur sanften Ruhe und freudigen Hoffnung: der für fie lebte, kämpfte und starb? Fühlen sie nicht Alle fich nahe verwandt und nåher verbrüdert durch gleiche Segningen und gleiche Gelübde?

Unb

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Und wenn sie das Gedächtnisfest jenes großen Vollendeten feiern, ist es nicht die rührendste Familienfeier? Kann ich mir ein einfacheres erhebenderes Fest denken, als wenn die Schüler eines großen Mannes sich versammeln, beim frohen Genuße der Gaben Gottes, des Brodes und Weines, sein Andenken zu feiern; da seiz ner Lehren und Thaten mit Ehrfurcht und Dank sich zu erinnern, der hohen Würde und Kraft der menschlichen Natur sich zu erfreuen, den Glauben an Tugend in sich zu stärken, und aus dem Hinblicke auf ihn Muth und Kraft zu schöpfen für die Prüfungsstunden des Lebens; da Entschließungen zu faffen, die des Verklärten würdig sind und zur Hoffnung einstiger Wieders vereinigung mit ihm erheben; da die Liebe Got tes anzubeten, der durch den Menschen so viel vollbringt, und auch über das Reich der Wahrs heit und Tugend mit Weisheit und Güte wacht; da jene Bruderliebe in sich zu stårken, die aus der Bemerkung gleicher Bedürfniße und Vorzüge so reiche Nahrung schöpft, und sich der Ewigfeit zu freuen, wo Weisheit, Tugend und Liebe zur herrlichen Vollendung reifen? Sollte es auch dem aufgeklärtesten Verstande nachtheilig seyn Fönnen, an einem solchen Feste, das Tugend und Verdienste chrt, gerührten Antheil zu nehmen? Sollte der gebildete Tugendfreund nicht bei der

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