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reiner, dein Glaube an ihn fester, je reiner und fester deine Tugend wird? Glaubest du innig an eine heilige Vorsehung, und an ein Reich der Wahrheit und Tugend, zu dessen Wohl der Ewige alles herrlich hinausführt? Gibt dieser Glaube dir Gefühl deiner Würde, Ruhe im Leiden und Hoffnung einer bessern Welt? Siegt er in dir über jeden Zweifel bei dem Unbegreiflichen im Gange der mensch lichen Schicksale? Betrachtest du diese Welt als eine Bildungsschule für die Ewigkeit, und die Freuden und Leiden derselben als Mittel, deine Tugend zu üben, und deine Kräfte zu entwickeln? Gründet sich dein Glaube an Unsterblichkeit auf innere sittliche Güte? Ist es vor allem der Hinblick auf die Seligkeit der Annäherung zur reinern Tugend und des freiern Emporstrebens zur Vollkommenheit, der dir die Aussicht in jene Welt entzückend macht? Beleben diese erhabenen Ideen in dir heilige Gefühle? Erfüllt reiner Dank beim Hinblick auf die göttlichen Segnungen deine Seele? Freuest du dich, im Allheiligen den Geber alles Guten zu finden und anzubeten? Wandelst du mit hohem Gefühle in der Fülle feiner Wohlthaten? Fühlst du dich freudig gedrungen, zu thun, was der heilige Wille Gottes von dir fordert? Ehrest und liebest dy

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diesen Willen Gottes als die Quelle des reinsten Segens für sittliche Wesen? Schmücken Vertrauen auf die ewige Vorsicht und Erge. bung in ihre heilige Fügungen deine Seele? Verehrest du die Wege Gottes, als die weise ften und besten? Bist du zufrieden mit deinem Zustande? Bist du bereit, auch das Theuerste hinzugeben, so bald der Wille Gottes es ge bieter? Verlangst du nicht in kühner Vers messenheit, die Wege des Unsterblichen zu richten? - Erkennest du deine Verdienstlosigkeit, deine Fehler und Mängel? Unterwirfst du dich ruhig der verdienten Strafe? Gelobest du freudig treue Besserung? Ist deine An dacht immer rein? dein Gebet stets der Ausdruck inniger Gefühle? Suchest du deine Ehrfurcht gegen Gott auch aufserlich zu zeigen? Ist deine Verehrung des Ewigen nicht eigennütziger Gottesdienst? Bemühest du dich, den Allheiligen vor allem durch reine Gesinnungen und durch Beförderung seiner erhabenen ¡Absich ten zu verherrlichen? Ehrest du Gott in seinen Geschöpfen? Blickst du mit Zufriedenheit auf die Welt? Bist du gelassen im Leiden? Erbebt dein Herz im Glauben an Gott und Unsterblichkeit nicht vor dem Tode?

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Nicht das Andenken Einer Stunde ver mag diese wichtigen Fragen zu beantworten.

Sind es denn aber auch nur die festlichen Tage dieser Feier, die des Menschen prüfens den Blick auf sein Inneres heischen ?⠀ Sollte das geheime Triebwerk unsers Innern in ir gend einer Zeit unserer ernsten Beobachtung sich entziehen dürfen? Nein, nie fey das Ewie ge unserm Auge entrückt Der ernste Zuruf: Erkenne dich selbst! vor unserm Geistelemaa

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schwebe sters

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VII

Reich

Gottes.

Zu Mitgliedern eines heiligen unsichtbaren Reichs erschuf der Ewige die Menschen. In tausendfachen Uebungen entfaltet sich eine reiche Fülle hoher Kräfte; erhabene Fähigkeiten weckt jeder Augenblick. Für seine beschränkten Zwecke wähnt der Sterbliche zu wirken, für den großen зи Plan des Allheiligen wirkt er. Auf ein Ziel leitet alles hin im hohen Geisterreiche des Unendlichen. Aus der Nacht des Irrthums geht lichter Glanz hervor, Finsterniß umhüllt die Men schen, damit der erste Strahl der siegenden Wahrheit ihre Seelen mächtiger wecke; an die niedrige That der Leidenschaft kettet sich Segen für die Menschheit; Schwäche gebährt oft Festigkeit, Straucheln schüßt vor dem Falle, Unglück erschüttert, Noth regt der Menschen Kräfte auf; aus dem Schmerze, der an geöffneten Gråbern weilt, zieht das sittliche Leben neue Nahrung. Nur Bruchstücke des Erziehungsplans Gottes beurtheilt der Sterbliche. Ein vollendetes Gans zes ist nur vor deinem Blicke, Ewiger, das Streben der Geister! Einheit sucht der forschen de Blick des Menschen; den Widerstreit der edelsten Kräfte möchte er gehoben, den Kampf

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fegnend vollender sehen. laßt uns aufgeben dieses kühne Sehnen, zu schauen, was nur die Edlern im starken Glauben fassen. Auch wenn die Ewigkeit es nicht stillt, geht doch der hohe Gedanke nicht verlohren. Heiliger, reiner Glau be ist der Schmuck endlicher Geister. Ein froher Aufblick zu dir, Weltregierer, beruhigt an des Forschens Grenze, und erhebt die Ahndung jur freudigen Gewißheit.

Odaß er in feinem Herzen wankte, der hohe Glaube an ein Reich der Wahrheit und Tugend! daß Alle lernten, das Vergängliche, die Wüns fche des Augenblicks, den kurzen Traum des Erdenglücks auf das Eine Höchste, das Geistige, das Unvergångliche zu deuten! O daß Jeden edler Muth befeuerte, mit Aufopferung des Sichtbaren für das Unsichtbare, die Fortleitung der Wahrheit, die stille Aussaat des Guten, pen Triumph des Lichts und Rechts zu wirken! O daß Allen das hohe Ziel der Geisterwelt licht entgegenschimmerte!

Ein vergeblicher frommer Wunsch für diese Erde, den der Glaube an ein unsichtbares Reich der Wahrheit und Tugend ruhig aufgibt! Der Kampf des Lichts mit Wahn und Irrthum wird sich hier nicht enden: aus Kampf geht Kraftents wicklung und sittliche Größe hervor: das Unbe greifliche bewährt die Stärke des Glaubens. 34

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