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allein für das fittliche Leben in ihr und Andern zu wirken und sich zu bilden, fest zu halten an diesem großen Einen, das Noth ist, auf dasselbe alles zu beziehen, aus einem erhabenen Standpunkte auf das menschliche Daseyn und die Ewigfeit zu blicken, und nach Einem heiligen Geseze wandeln — dann ist sie sein die lang ersehnte Ruhe, der göttliche Friede, der über das vorübergehende Irdische erhebt, nicht weicht in den Stürmen des Lebens, und aus dem lehten Kam pfe der Umwandlung zum bessern Daseyn freundlich lächelt. Nicht die Gabe des Schicksals, nicht die Frucht des Alters, der Erfüllung irdischer Wünsche — die köstliche Frucht des sitt lichen Willens ist diese Ruhe. Das drangvollste Leben des Thätigen kann sie erheitern, des Kerkers Nacht erleuchten, im qualvollen Tode Stärken.

So strahlt sie aus dem Leben und Tode des Vollendeten, dessen Fest wir feiern. Das Siegel der Ruhe ist aufgedrückt allem, was er vollbrachte. Im theilnehmenden Freudengenuße, im Kampfe mit Vorurtheilen und Schwächen, im Gefühle der bittersten Kränkungen, im Anschauen der Segnungen seines Wirkens und in Augenblicken, wo alle Früchte seines wohlthätigen Lebens verlohren schienen, in den Stunden schrecklicher Qualen und im Augenblicke der

Vollendung leuchtete an ihm dieselbe stille Hoheit: keine überspannte Freude, kein ängstliches Trauern, kein Tumult der Seele, keine Bangigkeit des Zweifels, kein Erschüttern des Entschlußes, kein Wanken des edeln Wollens, keine Reue! Eine Feftigkeit des Glaubens und Handelns, die erhebt, eine Harmonie des Denkens und Empfindens, die begeistert, sind an ihm sichtbar.

sters war Er derselbe, stets

Wohl konnte er fagen: Lernet von mir, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen! Wir wollen von ihm lernen; wir wollen nach seinem Sinne uns bilden das sen unser Gelübde bei der Feier seiner ruhmvollen Vollendung!

IX.

Vollendung.

Einst find auch wir am Ziele! Wie ferne oder nahe ist diese große Stünde? Wie dunkel oder hell wird sie die feyn? Soll dann erst die wichtige Rechenschaft des Lebens bei dir be, ginnen? Willst du am Grabe erst dich fragen: Was war ich hier, was wird mein Loos in der verborgenen Zukunft seyn? Willst du am Schluße des Lebens erst auf den hohen Zweck desselben blicken? Iht erst dein Geistesauge öffnen; iht erst die ernste Frage über Seyn und Nichtseyn dir entscheiden? Willst du im Trennungsaugenblicke von allem Jrdischen erst dir sagen, daß es nichtig war, nicht werth der ångstigenden Sorge, die dein Leben dir verbitterte? Jht erst die Liebe zu dem Vergänglichen in dir bekämpfen? Ach, hier ist die Kraft zu matt zum innern Streit. In dieser heiligen Stunde sollten keine bangen Zweifel dich beängstigen, keine trüben Bilder dich umschweben: hier sollten Klarheit und Ruhe in deiner Seele herrschen, und innerer Friede deinem Blicke den Himmel öffnen. So wird Sie nahen den Frommen, die Stunde der Um

wand

wandlung; so schließt sich heiter der Kreis des fittlichen Lebens. Ists nicht dem Edlen lange schon entschieden, was dieses Leben ist, was das Zukünftige ihm seyn wird? Ihm tönt nicht furchtbar des Gefeßes Stimme, ihm ist der heili ge Zuruf des Herzens Bürge der Unsterblichkeit; ihn führt nicht das Erwachen aus betäubtem Selbstvergessen dem Kampfe des Rückblicks mit finkender Erinnerung entgegen: ihn ångstigt nicht die Frage: Was wars, das ich vollbrachte? Nur Verwirrung und Widerstreit machen den Ueberblick des Lebens mühevoll. Ein schönes, lichtes Ganzes ist leicht und heiter überschaut. So fällt der Blick der Frommen noch einmal segnend auf sein edles Leben, und hebt sich danfend und hoffend auf zu Gott. Wer seine Pflich ten in jedem Augenblicke treu erfüllte, dem bleibe im leßten nur noch Eine, mit Würde und Glaus ben zu entschlafen. So ist das sittliche Leben auf der Erde die einzige einfache Vorbereitung auf jenes höhere sittliche im Himmel, so reihen sich irdisches und himmlisches Wirken. freundlich an einander. Es ist das Seyn der Geister ein herrliches Ganzes, ein Fortschreiten ins Unendliche, und der Tod des Edeln ein Tausch der Beschränkts heit mit himmlischer Freiheit. So wirft die Abend. stunde des Lebens einen freundlichen Schimmer auf das irdische Daseyn, und ist dem Frommen

nicht die Gefürchtete. Nein, sie wird die Erfehnte für das Verlangen des Glaubigen nach Vollendung, des Müden nach Ruhe. Sie endet das Dulden, lößt die Fesseln des Geistes, stillt die sittliche Sehnsucht des Emporstrebenden nach Licht und Freiheit.

Einst bin auch ich am Ziele: Einst naht die Stunde der Entscheidung! O Gott, daß sie sich fanft anreihe an die frühern Stunden meines Lebens, daß sie befreundet mir erscheine, daß ihr Gewinn Bedürfniß meinem Geiste sey! Sanft ist der Uebergang von der Kindheit zur Jugend, vom Frühling zum Herbste des Lebens: fanft sey auch einst mein Uebergang in eine bessere Welt! Gros endete sein Leben der Verklärte, aus dessen Todesfeier der Glaube an Unsterblich. keit so reiche Stärkung schöpft. Es nahte sich fein Ende unter åuffern Stürmen: in seinem Innern herrschte Ruhe. Es war derselbe Geist der Unterwerfung, des edeln Wirkens, des Glaus bens und der Hoffnung, in dem er lebre, in dem er starb. Sein Ende sey auch unser Ende!

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