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X.

Am Morgen

des

Kommuniontages.

Die Andacht führt uns heute,
Hin zum Altar, und streut
Auf ihre Wege Freude,

Die ihr der Glaube beut,

Die uns mit seiner sanften Hand
Zu einem Geist und Leib verband.

leit' uns vom Altare,

Du holde Führerinn,

Durch alle Lebensjahre

Zum höhern Tempel hin,

Wohin der Glaube heiter blickt,

Bis ihn sein Gott der Welt entrückt.

So oft uns deine Sonne zur neuen Thätigkeit weckt, Vater der Menschen, blicken wir auf zu dir mit Dank und Rührung! Gestärkt durch jene weisen Einrichtungen der Natur, die das Werk deiner Güte sind, folgen wir freudig dem Aufruf zur segnenden Wirksamkeit. Wir zåhø len nur wenige Stunden bis zur Wiederkehr der nächtlichen Ruhe; und doch, wie vieles können

wir in diesem kleinen Zeitraume vollbringen! Durchleben wir sie treu unserm großen Berufe, sammeln wir in ihnen neue Einsichten und höhere Fertigkeit im Guten, wirken wir zum Segen der Welt, dann sehen wir uns am Abend heiter dem großen Ziele unsers irdischen Lebens nåher.

Von dir fommt die Kraft, die der Pilger bedarf, seine Reise segnend zu vollenden. Du schüßest unsere Ruhe, darum blicken wir bei je dem Erwachen dankend auf zu dir. Du rufft uns auf die Bahn des Wirkens, darum beginnen wir fie fröhlich. Sinkt dann der Abend herab, so enden wir mit heiterm Andenken an dich, Allge genwärtiger, unser Tagwerk; sinkt einst die Sonne unsers Lebens, so treten wir mit heiterer Ruhe ab von dieser Erde. Dort geht dem Vollendeten ein schönerer Morgen auf!

Doch mit noch feurigerem Danke beten wir zu dir, Vater, an diesem feierlichen Morgen; mit freudiger Erwartung sehen wir dem Tage entgegen, den er herauf führt. Er sey uns fest lich und heilig! Wir ahnen seinen Segen; den Segen des ruhigeren Nachdenkens, der höheren Andacht, der heiligen Rührung. Freier von den Sorgen des Lebens, empfänglicher durch Stille und Ruhe für den Eindruck des Großen und Vortreflichen sammeln wir heute neue Kraft zum Ringen nach Wahrheit und Tugend, zur

Be.

Beharrlichkeit im Guten, zur reineren Liebe, zur treueren Vollbringung unsers Werks auf der Erde.

Ach, daß unsere große Hoffnung uns nicht täusche! Du siehst mit Wohlgefallen, Allheiliger, wie machtig fie in unsern Herzen lebt: Heil uns, wenn ihre Erfüllung uns befeligt! Diese nahende Stunde heiliger Andacht →➡ Gott, sie entreiße uns. dem Irdischen, sie erhebe uns zu dir, sie fente höhere Ruhe in unsere Seelen! Es läutere in ihr sich unser Einn zur Wahrheit, es reinige und veredle sich unsere Liebe zum Guten, es ruhe auf uns der Segen deiner heiligen Verehrung! Wir fassen ernste Entschließungen, wir geloben dir standhaften Tugendeifer und aufopfernde Treue. Es fließe uns Kraft zu ihrer Erfüllung aus der würdigen Feier dieses festlichen Tages. Wir weihen ihn dem Andenken des Erhabenen, den du uns fandest; wir danken dir, der du fein großes Werk gedeihen ließest; wir huls digen an seinem Grabe der Tugend; wir schwös ren hier, der Wahrheit und der Liebe unser Herz zu weihen; wir geloben dir Vertrauen und Muth; wir sammeln aus der Erinnerung an den großen Dulder Entschloßenheit für die Tage der Leiden; wir stärken uns durch den Hin blick auf sein ruhiges Ende zur heitern Erwar tung der ernsten Trennungsstunde. Erhöre uns,

Vater, und fegne unsere Gelübde! Wir bitten dich nicht um irdische Güter, wir überlassen freudig unsere Schicksale deiner weisen Leitung, wir wollen kindlich deinem heiligen Willen folgen, und dich dankend verehren, auch wenn Leiden unser Loos sind. Aber nach dem theuersten Se gen für den Menschen, den du zur Unsterblichkeit schufft, nach einem reinen, dir geweihten Herzen nach Kraft zur Vollbringung des Guten, nach Zuversicht und freudiger Hoffnung verlangen wir. Daß wir des Weges zum großen Ziele unserer Bestimmung nicht verfehlen, daß der Hinblick auf dasselbe uns im Emporstreben stärke, daß wir allem entsagen, was unsere Würde entweiht, daß wir uns immer mehr entreißen dem Einfluße des Wahns und der Sünde, daß wir uns erhe ben zur herrlichen Freiheit des Geistes durch diese, dir gefällige Sehnsucht heiligen wir uns zur Gedächtnisfeier deines Geliebten. Segné fie, Vater der Menschen, daß sie uns stårkend sen für Geist und Herz, daß reine Andacht uns burchglühe, daß wir noch in der Ewigkeit uns dieser seligen Stunde freuen mögen!

XI.

Ge kú b. de.

Mit reiner Ehrfurcht, mit dem hohen Gefübde, nur dir, Altheiliger, zu leben, erhebt sich ißt unsere Andacht zu dir, o Gott! und wie könnte sich denn auch, du Unendlicher, Geist und Herz zu dir erheben, wenn nicht das Anziehenda ste für beides reine, edle Tugend wåre! Ach, wie könnten wir dich denken, Urbild der Vollkommenheit, wie mit lust an dich denken, wenn uns jene Tugend weiter nichts als ein leerer Name wäre, von dem wir nichts begreifen, nichts fühlten!

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Gott, du siehest, was in dem Abgrunde un ferer Herzen, in den kein Menschenauge hinunter schaut, verborgen liegt! Das Gewebe unserer Handlungen, wår's auch noch so fein, kennest du in allen seinen Fåden das Gewand, das uns umglänzt, in allen feinen Falten und Verzierun gen.. O jeig uns, wer wir sind, und was unsere Tugend sey; laß der Eigenliebe Blendwerk uns nicht hindern, zu sehen, was du uns zeigest noch das heilige Gelübde dieses Tages ein Blend☛ ·

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