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Es ist besser seine eigenen Übel als fremde zu behandeln.

(Ep. 118, 3.)

Ist's verdient, so ist's nicht Beschimpfung, sondern Urteil: ist's unverdient, so muß derjenige erröten, welcher Unrecht thut1. (Const. 16, 3.)

Das, wodurch der Weise verletzt wurde, vergißt er, nicht aus Unachtsamkeit, sondern mit Willen. Er kehrt nicht alles zum Bösen, er fragt nicht, wem er den Zufall zur Last lege, sondern schiebt lieber [wirkliche] Verschuldungen der Menschen dem Schicksal zu. Er verdächtigt nicht Worte und Mienen; was immer ihm begegnet, mildert er durch schonende Auslegung. Er verweilt in der Erinnerung nicht lieber bei einer Beleidigung als bei einem Liebesdienste. (Ep. 81, 24. 25.)

Sanft muß man das Unsanfte behandeln.

Zürnt dir einer, so fordere ihn heraus durch Wo kein gleiches Ziel, da ist kein Kampf . . . welcher zuerst nachgiebt; besiegt ist, wer siegt2.

(Ira III, 27, 3.)

Wohlthaten . . . Edler ist der, (Ira II, 34, 5.)

Von der verwerflichen Absicht geht nur der geringste Teil auf den andern über; das Schlimmste daran und sozusagen der dickste Bodensatz bleibt an seinem Ursprung zurück und belästigt den Besitzer, wie unser Attalus zu sagen pflegte: „Die Bosheit trinkt den größten Teil ihres Giftes selbst."

(Ep. 81, 22.)

Mehr sind derer, die [auf Beute] rechnen, als die [blind] haffen.

(Ep. 14, 9.)

Dem Neide wirst du entgehen, wenn du verstehst dich im Stillen [in sinu] zu freuen. (Ep. 105, 2.)

1 Mark Aurel, Selbstbetrachtungen 9, 4: Wer Unrecht thut, schadet sich selbst, indem er sich verschlimmert.

2 Mark Aurel, Selbstbetrachtungen 6, 6: Die beste Art, sich an jemand zu rächen, ist die, es ihm nicht gleich zu thun.

Beginger, Seneca.

9

Kein Weiser kann ein Unrecht oder eine Schmach erleiden. Unverwundbar ist nicht das, was keinen Schlag, sondern das, was keine Verletzung erleidet.

(Invulnerabile est non quod non feritur, sed quod non laeditur.) (Const. 2, 1; 3, 3.)

Gleichwie die Pfeile von Hartem abprallen und ein Schlag auf Festes nur dem Schlagenden wehethut, so kann keine Beleidigung bewirken, daß ein großer Geist sie empfindet: sie ist schwächer als ihr Angriffsziel. Wie herrlich ist es doch, wenn du, gleichsam undurchdringlich für jedes Geschoß, alle Schmähungen abgleiten lässest. (Ira III, 5, 8.)

Es ist nicht förderlich, alles zu sehen und alles zu hören. Viele Beleidigungen müssen an uns vorbei gehen, nicht beachtet, erleidet sie nicht.

und wer sie (Ira III, 11, 1.)

Wir wollen verhüten, Beleidigungen zu empfangen, weil wir sie nicht tragen können.

(Ira III, 8, 1.)

„Wenn aber der Weise Backenstreiche erhält ?" Das war größer, daß er [Cato] sie nicht anerkannte, als wenn er sie verziehen hätte 1.

(Const. 14, 3.)

Von Sokrates erzählt man, als er einen Backenstreich erhalten, habe er nichts weiter gesagt als: es sei unangenehm, daß man nicht [vorher] wiffe, wann man im Helm ausgehen müsse. (Ira III, 11, 2.)

Dein Ohr sei nicht den Unschuldigern geneigt: den Fehler der Menschennatur müssen wir scheuen . . . daß wir gerne glauben, was wir ungern hören, und daß wir zürnen, ehe wir prüfen. (Ira II, 22, 3.)

Wer dir etwas nicht anders als unter dem Siegel der Verschwiegenheit sagen will, sagt dir so gut wie nichts. Was ist

1 Dagegen Matth. 5, 39: Wenn dir jemand auf die rechte Wange schlägt, so reiche ihm auch die andere dar.

unbilliger, als geheim glauben [dem Verläumder] und offen zürnen [dem Verläumdeten].

(Quid est iniquius quam secreto credere, palam irasci?) (Ira II, 29, 4.)

Allen glauben und niemanden glauben: beides ist ein Fehler; aber der erstere ist ehrenvoller, der letztere sicherer.

(Ep. 3, 4.)

Unbefangene Einfalt und wohlwollende Beurteilung der Umstände thut not. Nur was in die Augen springt und offenkundig ist, dürfen wir glauben, und so oft unser Verdacht sich eitel erwies, müssen wir unsere Leichtgläubigkeit schelten. Denn diese Züchtigung wird die Gewohnheit, nicht leicht zu glauben, herbeiführen. (Ira II, 24, 2.) Man muß sich an dessen Stelle denken, dem wir zürnen.

(Ira III, 12, 3.)

Du zürnst auf diesen, dann auf jenen; auf die Sklaven, dann auf freie; auf die Eltern, dann auf die Kinder ... Und wann, o Unglücklicher, wirst du lieben? (Ira III, 28, 1.)

Nur in den niedrigeren Luftschichten blitzt es; ebenso ist ein erhabener Geist immer friedvoll und in ruhigem Stande.

(Ira III, 6, 1.)

Nicht Größe der Seele] ist der Zorn, sondern Unschwellung. (Ira I, 20, 1.)

Die Zornmütigkeit scheint mir das Zeichen eines erschlafften Geistes... wie ein geschwürbedeckter Körper bei der leisesten Berührung seufzt. (Ira I, 20, 3.)

Der Zorn ist niemals anzunehmen, dessen Schein manchmal.

(Ira II, 14, 1.)

„Schlaff ist“, sagt man, „die Seele, die des Zorns entbehrt." Ja, wenn sie nicht etwas besitzt, was wirkungsvoller ist als der Zorn. Weder Räuber noch Beute soll man sein .. 31 kräftigen Chaten leite den Weisen nicht Zorn, sondern Energie.

(Ira II, 17, 2.)

Warum machst du dich nicht vielmehr bei Lebzeiten allgemein beliebt und nach dem Tode allgemein ersehnt? . . . Wie magst du nur zürnen, sei es auf deinen Sklaven, sei es auf deinen König... warte ein weniges und sieh, es kommt der Cod, der euch alle gleich macht.

(Ira III, 13, 1.)

Was du liebst und was du hassest, wird als Asche bald sich gleichen. (Ad M. 11, 2.)

Ein Hauptmittel gegen den Zorn ist der Aufschub. (Maximum irae remedium mora est.)

(Ira II, 29, 1.)

Manchen Zornigen heilte es, in den Spiegel zu schauen.

(Ira II, 36, 1.)

Es giebt beim Zorne, bei der Liebe und bei all den Stürmen, die das Gemüt quälen, gewisse Vorboten.

(Ira III, 10, 1.)

So oft ein Wortstreit zu lang und zu heftig werden will, brich gleich anfangs ab, ehe er zu Kräften kommt.

(Ira III, 8, 8.)

Auch dem Gladiator giebt die Kunst Deckung, der Zorn Blöße. (Ira I, 11, 1.)

Der Günstling [des jähzornigen Redners Cölius] hielt es fürs beste, allem, was jener sagte, beizupflichten. . . . Aber Cölius konnte den Zustimmenden nicht aushalten und rief: "So widersprich doch, damit wir zu zweit sind." Aber auch er, obschon im Zorne, weil jener nicht in Zorn kam, ließ bald ab mangels eines Gegners.

Nur Gleichstrebendes bekämpft sich.

(Ira III, 8, 6.)

(Ira II, 34, 5.)

Geben und Danken.

was

Es ist wohl zu unterscheiden zwischen der Wohlthat und dem Stoff [Gegenstand] der Wohlthat. Darum ist nicht Gold und nicht Silber ... sondern nur des Gebers Gesinnung die Wohlthat. Die Unverständigen freilich halten nur das dafür, in die Augen fällig ist, was man giebt und besitzt, während sie das, was eigentlich das Teuere und Kostbare daran ist, gering achten. . . . So bildet das Sinnfällige nicht die Wohlthat, sondern nur ein Merkzeichen und eine Spur der Wohlthat. Nicht von welchem Werte, sondern von was für einem Geber die Gabe sei, muß man beachten 1. (Ben. I, 5, 2. 6; 9, 2; 15, 4.)

Man muß unterscheiden... Es giebt zweierlei Wohlthaten. Die eine kann allein der Weise dem Weisen erzeigen: das ist die reine und wahre Wohlthat. Die andere ist die alltägliche gemeine, wie sie unter uns Nichtphilosophen ausgetauscht werden.

(Ben. VII, 17, 1; cf. Ben. VII, 12, 2: S. 94.)

Wir erachten das nicht für eine Wohlthat, was die Seele nicht veredelt. (Ben. V, 13, 2.) Manches wird dem, der es erreicht, schaden; da ist nicht das Geben, sondern das Abschlagen eine Wohlthat.

(Ben. II, 14, 1.)

Es giebt Wohlthaten, die ein trauriges und unfreundliches Gesicht haben, wie Schnitt und Brand als Heilmittel. . . . Ein Groschen ist deshalb noch nicht schlecht, weil der des Geldwertes unkundige Wilde ihn verschmäht. (Ben. V, 20, 2.)

Wer hat es je eine Wohlthat genannt, . . . jemanden Feuer zu geben? Da geben wir nicht dem Menschen, sondern der Menschlichkeit 2. (Ben. IV, 29, 2. 3.)

...

1 Thomas von Kempen, Nachfolge Christi III, 6, 2: Der Erleuchtete beachtet weniger die Gabe des Liebenden als die Liebe des Gebenden.

Hom., Odyss. 14, 58: Δόσις δ ̓ ὀλίγη τε φίλη τε.

2 Cicero, De off. I, 16 (52):

Quidquid sine detrimento possit com

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