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nennen, einen gewissen innern Wert habe, und daß eines wichtiger ist als das andere. Damit du also nicht irrest: Reichtum gehört [unter diesen] zu den wichtigern Dingen.

(Vb. 22, 3.)

Kann aber ein Zweifel sein, daß ein Weiser im Reichtum größere Mittel besitzt, seine Gesinnung zu entfalten, als in der Armut? da ja bei dieser nur die eine Seite der Tugend sich äußern kann: sich nicht beugen und niederdrücken zu lassen; im Reichtum aber die Mäßigung, die Freigebigkeit, die Wirtschaftlichkeit, die richtige Einteilung und die Großherzigkeit sich ein weites feld eröffnet sieht. (Vb. 22, 1.)

Höre also auf, für die Philosophen ein Verbot des Geldes aufzustellen; niemand hat die Weisheit zur Armut verurteilt. (Vb. 23, 1.)

Die Reichtümer . . . mögen immerhin kommen und zu Gaste bei mir sein.

(Veniant [divitiae], hospitentur!)

(Vb. 23, 3.)

Er nimmt die Reichtümer nicht in seine Seele, wohl aber in sein Haus auf.

(Vb. 21, 4.)

Wer unser Haus betritt, soll viel mehr uns als unsere Hauseinrichtung bewundern. Groß ist der Mann, der Töpfergeschirr gebraucht wie Silberzeug; aber nicht kleiner der, welcher Silberzeug wie Töpfergeschirr gebraucht. Den Reichtum nicht ertragen können ist Beweis eines schwachen Gemütes '.

Groß ist, wer bei Reichtum arm ist.
(Magnus ille qui in divitiis pauper est.)

(Ep. 5, 6.)

(Ep. 20, 10.)

Der genießt den Reichtum am meisten, der seiner am wenigsten bedarf." (Epikur.)

(Ep. 14, 17.)

* 1 Matth. 5, 3: Selig die Armen im Geiste; denn ihrer ist das Himmelreich. Spr. 13, 7: Mancher ist reich, obwohl er nichts hat. Vgl. Drummond, Das Beste in der Welt S. 36.

Das beste Maß des Vermögens ist das, welches weder bis zur Armut hinabsinkt, noch weit über die Armut hinausgeht1.

Das Geld ist weder ein Gut noch ein Übel.

(Tranq. 8, 9.)

(Ep. 94, 7.)

Es ist kein Unterschied, ob du nicht vermissest, oder ob du besitzest. (Ep. 119, 2.)

"Wag es, o Gast, zu verachten den Reichtum, und bilde dich selber

Würdig der Gottheit!" (Virg., Aen. 8, 364.) Kein andrer ist der Gottheit würdig, als wer den Reichtum geringschätzt; dessen Besitz ich dir nicht untersage, sondern zu einem sorgenfreien zu gestalten wünsche. (Ep. 18, 13.)

Nicht wer wenig besitzt, ist arm, sondern, wer mehr wünscht.

(Ep. 2, 6.)

Wenn du nach der Natur lebst, wirst du nie arm sein; wenn nach den Wahnvorstellungen, nie reich.

(Ep. 16, 7.)

„für viele war der Erwerb von Reichtümern nicht das Ende ihres Elendes, sondern nur dessen Wechsel." (Epikur.)

(Ep. 17, 11.)

Es macht keinen Unterschied, ob du einen Kranken auf ein hölzernes oder auf ein goldenes Bett legeft. . . . So auch, ob du ein krankes Gemüt in Reichtum oder Armut versetzest: sein Gebrechen folgt ihm 2. (Ep. 17, 12.)

Ändere dein Jahrhundert, und du haft zu viel (Seculum muta, nimis habes), d. h. versetze dich in ein weniger luxuriöses Zeitalter.

(Ep. 17, 10.)

* 1 Spr. 30, 8: Armut oder Reichtum gieb mir nicht, o Herr; gieb mir nur, was mir zum Leben nötig ist.

2 Hor., Ep. II, 2, 200.

Du irrst, mein Lucilius, wenn du Üppigkeit und Sittenverderbnis... für einen Fehler unsres Jahrhunderts hältst. Das find Fehler der Menschen, nicht der Zeiten 1.

(Hominum sunt ista [vitia], non temporum.)

Kein Zeitalter war frei von Schuld.

(Ep. 97, 1.)

Man erfand es, aus verborgenen Röhren safranduftendes Wasser in unermeßliche Höhe steigen zu lassen..., und fügte an der Decke des Speisesaals ein bewegliches Getäfel so zusammen, daß immer ein neuer Anblick dem andern folgte, und mit der Decke so oft gewechselt wurde, als mit den Schüffeln.

(Ep. 90, 15.)

Erst in unsrer Zeit ist manches aufgekommen, wie der Gebrauch der Fenster, welche durch die durchsichtigen Scheiben das helle Tageslicht einlassen; die hohlen Fußböden der Bäder und die den Wänden eingefügten Röhren, durch welche die Hitze sich überall verbreitet und das Oberste und Unterste gleichmäßig erwärmt. (Ep. 90, 25.)

Lurus in der Badeinrichtung.

(Ep. 86, 6.)

Einst ist der [den Saturnalien, Faschingsscherzen, geweihte] Dezember ein Monat gewesen, jetzt ist er ein Jahr. (Ep. 18, 1.)

In unsern Prunkaufführungen sind mehr Musiker, als früher Zuschauer im Cheater waren. (Ep. 84, 10.)

Dort sehe ich Kristallschalen, deren Preis mit der Zerbrechlichkeit steigt. ... Da sehe ich Perlen, nicht nur je eine an je ein Ohr gehängt; denn heutzutage sind die Ohren im Lasttragen geübt2. (Ben. VII, 9, 3. 4.)

1 Goethes Faust I, 1: Was ihr den Geist der Zeiten heißt,

Das ist im Grund der Herren eigner Geist.

2 S. Cypr., De hab. virg. 21, col. 459: Estote tales quales Deus artifex fecit. Non inferantur auribus vulnera! (Bleibet so, wie Gott in seiner Kunst euch geschaffen hat; füget den Ohren keine Wunden [für die Ohrringe] bei!)

Eine Gattin, an deren Öhrlein beiderseits je ein Erbvermögen herunterbaumelt.

(Rem. 16, 17.) Als dann der Lurus überhand nahm, gab es Spiegel in voller Körpergröße mit Gold und Silber eingelegt und mit Edelsteinen geziert, und ein einziger [für eine Frau] kostete mehr, als bei den Alten die ganze Mitgift betrug. (Nq. I, 17, 8.)

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Unser höchstes Gut müffen wir in der Seele umschließen; es wird wertlos, wenn es vom edelsten Teil unsres Ich auf den niedrigsten übergeht und auf die Sinne übertragen wird, sogar bei den sprachlosen Tieren lebendiger find.

(Ep. 74, 16.)

die

Unfres Glückes Endziel dürfen wir nicht in das Fleisch verlegen1. (Ep. 74, 16.)

Sinnenlust ist hinfällig und kurz. . . . Gar bald folgt der Überdruß oder die Scham. Nichts Erhabenes besitzt sie, nichts, was der gottverwandten Menschennatur ziemt. (Ben. VII, 2, 2.)

So fliege denn schon jetzt von hinnen empor, soviel du kannst, und, den Lüsten fremd, erwäge schon von hier aus Höheres und Erhabeneres 2. (Ep. 102, 28.)

Diesen leidigen Körper halte für eine mehr notwendige als wichtige Sache.

(Ep. 23, 6.)

Das ist der ganze schwere Kampf der Seele mit diesem Fleische, daß sie nicht abgelenkt werde, sondern beharre.

(Ad M. 24, 5.)

*

1 Röm. 8, 9 ff.: Ihr aber seid nicht des Fleisches, sondern des Geistes ...

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Die wahre Luft besteht in der Verachtung der Lust.
(Vera voluptas erit voluptatum contemptio.)

(Vb. 4, 2.)

An die Stelle der sinnlichen Genüsse und alles dessen, was kleinlich und hinfällig und gerade in seiner Schimpflichkeit unheilbringend ist, tritt eine unendlich große Freude, unerschütterlich und sich gleich bleibend. Auch Friede und Einklang der Seele und Erhabenheit und Sanftmut.

(Vb. 3, 4.)

Als der einzige Schmuck, als die größte vom Alter nicht antastbare Schönheit, als die höchste Zier galt ihr die Keuschheit. (Ad H. 16, 4.)

Er errötete, als ob er [schon dadurch] gesündigt hätte, daß er gefiel. (Ad M. 24, 3; cf. 22, 2.)

Nichts ist für die gute Sitte so schädlich als in einem Schauspiele zu sitzen; denn da beschleichen uns unter [dem Deckmantel] der Ergötzlichkeit um so leichter die Laster.

(Ep. 7, 2.)

Der Stachel der den Geist durch Wollust schwächenden Sinnlichkeit. (Ad M. 19, 6.) Er kauft nicht die Lüfte sich, sondern sich verkauft er den Lüften. (Vb. 14, 3.) Vor allem jage die Wollüste heraus und halte sie für die schlimmsten Feinde. . . . Sie umarmen uns, um uns zu erwürgen. (Ep. 51, 13.)

So führen jene ihr Wohlleben, nicht von Epikur veranlaßt; sondern, den Lastern ergeben, verstecken sie ihre üppigkeit im Busen der Philosophie. ... Nun loben sie, worüber sie erröten sollten. . . . Nicht einmal sich wieder aufraffen kann die Jugend, da der schmähliche Müßiggang einen achtbaren Titel bekommen hat. (Vb. 12, 4. 5.)

Drum sage ich nicht, wie die meisten der Unsrigen: Epikurs Schule sei die Lehrmeisterin der Schändlichkeiten; sondern ich sage: sie ist verschrieen, und zwar mit Unrecht.

(Vb. 13, 2.)

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