ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

leicht, den Leib hervorzubringen, als ein Haar des Hauptes weiß oder schwarz zu färben. Alles, was fie gewollt, hat sie gemacht im Himmel und auf Erden, im Meere und in allen Tiefen. Wo soll ich Lob her nehmen, Dich zu loben? Dein Lob, o Herr, ist überschwenglich. Mit dem Herzen wird es nicht gefaßt, mit dem Munde nicht gemessen, mit dem Ohr nicht vernommen. Der Gedanke beginnt und geht zu Ende, das Wort erschallt und fährt davon, der Klang ertönt und schwebt vorüberz Dein Lob aber stehet in Ewigkeit. Wer will Didy nun preisen, wer Dein Lob verkündigen? Der, wele cher glaubt, daß Du felber Dein Lob bist, der, wel cher erkennt, daß er Dein Lob nicht erreichen kann. Soliloquia.

18.*

O Gott, wer giebt, daß sich mein Herz ganz in Deinem Lobe sättige! könnte ich Dich doch O mit alle dem Saitenspiel loben, das je erklungen ist, könnte ich doch alles Laub und Gras zu deinem Preise vor Dir in Deinem himmlischen Hofe aufsprießen lassen! Ach, lieber Herr, bin ich gleich Deines Lobes nicht würdig, so begehrt doch meine Seele Dich zu loben, wie der Himmel, wann er in herrlichster Schönheit mit der Sonne Glanz und mit der lichten Sterne unzähliger Menge niederleuchtet; wie die schöne Haide, wann sie von Frühlingsblumen gläne zet und wie alle die süßen Gedanken, die ein reines,

liebendes Herz beim Hinausblick in die Heiterkeit der Natur je empfunden hat. Herr, wenn ich an Dein hohes Lob gedenke, so möchte mir mein Herz zer-, fließen; es vergehen mir die Gedanken, es gebricht mir das Wort. Blicke ich hin auf Deine lebendigen Bilder und wunderbaren Creaturen, so sprechen sie zu meinem Herzen: Siehe, wie recht liebenswürdig der ist, von dem alle Schönheit gekommen ist! Ich durchgehe Himmel und Erde, die Welt und den Abgrund, Wald und Haide, Berg und Thal: Alles ruft in meine Ohren einen vollen Ton Deines grundlosen Lobes. Darauf werde ich stumm und wortlos und merke: wer Dich wähnt nach Würdigkeit zu loben, der jaget dem Winde nach und will den Schatten ergreifen. Suso.

VI. Herrlichkeit Gottes in seinen

Geistern.
19.

Lasset uns Gott preisen, den die Engel preisen, die Herrschaften anbeten, vor dem die Gewalten er zittern, vor dem Cherubim und Seraphim immerdar rufen: Heilig, heilig, heilig! Wer kann es aussprechen oder ausdenken, welche Menge himmlischer Geister dort vor dem Herrn versammelt ist, die nicht im Spiegel und Räthsel, sondern von Angesicht zu Angesicht schauen! Welche Feier aus ihren Blicken strahlen mag! Welche Freude sie entzückt

ohne Trübung! Welche Liebesgluth, frei von Leidenschaft und doch ganz wonnevoll! Wie sie bes ständige Sehnsucht empfinden, Gott zu sehen und doch auch Befriedigung; Befriedigung und doch auch Sehnsucht! Wie fie ganz dahin gegeben an die höchste Seligkeit, selber selig, und versenkt in das wahre Licht, selber Licht sind! Wir vermögen es nicht die Größe der göttlichen Herrlichkeit in seinen Engeln zu begreifen, aber was Wunder? wir vermögen es auch nicht einmal, das Wesen, unsrer Seele zu erklären. Denn was ist sie, die das Fleisch belebt, und doch in heiligen Gedanken emporfliegt? Was ist sie, die bald stark, bald schwach, bald klein, bald groß wird? Was ist sie, die Gottes Ties fen erforscht und zugleich scharffinnig zum Wohle der Menschheit so viele Künste erfunden hat? Was ist sie, die so vieles von den übrigen Dingen weiß, und doch nichts von ihrem Entstehen zu sagen ver mag?

Meditationes.

20.

Es loben Dich, o Herr, die unsterblichen Schaaren der Engel und es preisen Deinen Namen die himmlischen Mächte. Sie haben nicht nöthig, Das geschriebene Wort zu lesen, um Dein dreieiniges Wesen kennen zu lernen. Denn sie schauen Dein Angesicht immerdar und lesen ohne Buchstaben, was Dein heiliger Wille ist. Sie lesen und lesen immer

fort mit Liebe und niemals kommen sie doch über das hinaus, was sie lesen. Ihre Schrift kann nicht verschlossen, ihr Buch nicht zugeschlagen werden, weil Du es selber bist und sein wirst ewiglich.

[ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][merged small]

Zweiter Abschnitt.

Von der Sünde.

Was vom Fleische geboren wird, das

ift Fleisch.

Joh. 3, 6.

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »