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schlinge. Mögen wir schlafen oder wachen, essen oder trinken, mögen wir thun, was wir wollen ; Tag und Nacht lauert er uns auf mit Lift und Tücke, und richtet bald offen, bald versteckt seine Pfeile nach uns. Unzählige Fallstricke hat er vor unsre Füße geworfen und unsre Wege mit Schlingen aller Art angefüllt. Fallstricke hat er in den Reichthum wie in die Armuth gelegt, Fallstricke in Worte wie in Werke. Und doch spielen und scherzen die Menfchen, gleich als wären sie sicher und geborgen. Der böse Feind wacht ohne zu schlafen und zu schonen; die Menschen schlafen ohne zu wachen und zu beten. Soliloquia.

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1. Rathschluß der Erlösung.

34.

Als die Menschheit in den tiefsten Jammer versunken war, da traten die Barmherzigkeit und Wahrheit zu gleicher Zeit vor den Thron Gottes. Die Barmherzigkeit sprach: die vernünftige Creatur bedarf der Rettung, sie ist im schrecklichsten Elend; die Wahrheit dagegen: nein, Herr, du mußt Dein Wort halten; Adam muß sterben mit seinen Nachkommen, weil sie gesündigt haben. Als sich nun diese beiden eine Weile gestritten hatten, ohne daß die eine der andern nachgeben wollte, neigte sich der Richter nieder und schrieb Solches mit seinem Finger: Du sagst, stirbt Adam nicht, so ist es um mich geschehen, und du: erlangt er kein Erbarmen, so ist es um mich geschehen. Der Tod soll etwas Gutes werden, so wird euch beiden Genüge gethan. Da erstaunte der ganze Himmel über das tiefe Wort der Weisheit. Aber, wie mag das zugehen? fragte man. Ist doch der Tod so grausam und bitter; wie soll er gut werden? Darauf der Richter: Der Tod von Sündern ist erschrecklich, der Tod von Heiligen aber kann sogar köstlich werden. Oder sollte er es nicht sein, wenn er der Eingang zum Leben, die Pforte zur Herrlichkeit würde? Ja, dann ist er köft

lich, sprechen die Himmlischen. Aber wie soll es da hin kommen? Es darf nur Jemand aus Liebe ster= ben, der nicht zu sterben braucht, entgegnet der Herr. Denn die Liebe ist stark wie der Tod, ja noch stärker. Dringt sie in seinen Pallast ein, so bindet sie ihn, raubt ihm alle seine Waffen und bahnt den Pfad für Viele. Ein theures und aller Annahme werthes Wort! klingt es ringsum wieder, und die Wahrheit macht sich auf und durchläuft die ganze Erde, ob sie Jemand finde, der rein von Sünden wäre; aber sie findet Keinen, auch unter den jüngsten Kindern nicht. Die Barmherzigkeit durcheilt zu gleicher Zeit den Himmel und findet unter den Engeln zwar der Reinheit, aber nicht der Liebe genug. Beide kommen trau= rig und bekümmert zurück, weil sie vergebens gelaufen sind. Da nimmt sie der Friede beiseits und spricht zu ihnen: Ihr wißt und bedenket nichts! Es giebt keinen, der eine solche That thun könne, auch nicht einen. Der den Rath gegeben hat, der mag auch die Hülfe leisten. Der Herr hatte indeß das leise Gespräch gehört und winkte Gewährung. So fort mußte der Engel hinabsteigen und der Tochter Zion melden: Siehe, dein König kommt! Und als er dann kam, brachte er den treuen Rathgeber, den Frieden, mit; so daß die Engel fangen: Friede auf Erden und den Menschen ein Wohl= gefallen!"

Bernhard.

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