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rer: Ob er verzieht, so harreseiner, er wird gewißlich kommen! Jesaias ward fast unwillig und sprach: Ach daß Du den Himmel zerrissest, und führest herab, und David war von der Bitte selbst in den Ton des Befehles übergegangen, wenn er ausrief: Neige Deine Himmel und fahre herab! So hatte der Propheten ganzer Chor, längeren Wartens gleichsam überdrüfsig, bald bittend, bald klagend, bald gebietend seine Wünsche kund gegeben. Endlich kam der Ersehnte und schloß ihren Mund. Nun mag der Gesetzgeber schweigen, weil seine Zunge stammelt, nun mag Jesaias schweigen, weil seine Lippen befleckt sind. Die Stimme der Kirche soll sich erheben, sie soll laut rufen: Gott und Mensch ist in Jesu Christo erschienen!

48.

Hildebert.

Es kommt zu den Frrenden der Weg, zu den Unwissenden die Wahrheit, zu den Blinden das Licht, zu den Todten das Leben. Er selber kommt, der Herr dein Gott, der dich gemacht hat, sein Volk ans der Hand des Todes zu erretten, die Banden der Hölle zu zerreißen und den Eingang zur ewigen Seligkeit zu öffnen. O bedächtest du es recht, welche Herrschaft ihm gegeben ist, du würdest die Thore deines Herzens weit aufthun, um den König der Ehren zu empfangen. Doch siehe, nicht bloß als Fremdling will er bei dir einkehren; er will zu dir kommen und Wohnung bei dir machen, denn von

Ewigkeit her hat er dich geliebet. Heil der Seele, die mit Liebessehnsucht ihn zu sich einladet, den keine andere Creatur würdig aufnehmen mag!

49.

Thomas.

Freue dich und frohlocke, o gläubige Seele, denn dein König kommt. Er ist dein Schöpfer und Erlöser, lange erwartet, heiß ersehnt. Dort ist der Himmel, von dannen er ausgeht, hier die Welt, in die er eintritt. Siche, rings um ihn find Engel und Erzengel, vor ihm die Propheten, bei ihm die Apostel, hinter ihm eine unzählbare Schaar von Heiligen. wie groß ist der, vor dem sich die Gewalten beugen, dem alle Mächte und Herrschaften des Himmels unterthan find! Aber siehe, sanftmüthig und demüthig, arm und niedrig kommt er, der den Erdkreis richten wird in Gerechtigkeit. Selig die geistlichen Augen, welche im Lichte des Glaubens das Licht der ewigen Wahrheit erblicken! Thomas.

VI. Weihnachtsstimmen.

50.

Eine Freudenstimme ist in unserem Lande erschollen, eine Stimme des Jubels und Heils in den Zelten der Sünder. Jauchzet Lob, ihr Berge, und, alle Bäume des Waldes, frohlocket vor dem Antlihe des Herrn; denn Er kommt. Höret es, ihr Himmel, und vernimm es, o Erde, staunet und rühmet, ihr Creaturen alle,. aber zumeist du, o Mensch: Jesus

Christus, Gottes Sohn, wird geboren zu Betlehem im Jüdischen Lande! Weß Herz wäre so steinhart, daß es nicht bei diesem Worte bewegt würde? Was kann Süßeres verkündigt, was kann Köstlicheres geschenkt werden? O heilige, unbefleckte Geburt, gnadenreich für die Welt, freudenreich für die Mensehen, unerforschlich selbst für die Engel, neu und unerhört für Alle! O du schmerzlose Geburt, über die Natur und doch für die Natur! Ein Engel kommt als Bote, die Kraft des Höchsten überschattet, der Geist nahet, eine Jungfrau glaubt und empfängt im Glauben, und bleibt doch Jungfrau. Geboren wird der Sohn des Höchsten, Gott von Gott, seit Ewigkeiten, geboren wird nun auch das Wort als Kind in der Zeit; wer mag es genug bewundern? Ihr, die ihr im Staube darnieder liegt, erhebet euch und preiset! Siehe, der Herr kommt! Er heißt Jesus, er kommt mit Heil, er heißt Christus, er bringt himmlische Salbung, er heißt Gottes Sohn, er giebt ewige Herrlichkeit. Athmet wieder auf, ihr Verlornen, Je= sus kommt, zu suchen und selig zu machen, das verloren ist. Geneset, ihr Kranken, Christus kommt zu heilen die zerschlagenen Herzen. Frohlocket, die ihr nach Großem verlanget, der Sohn Gottes ist zu euch herabgestiegen, um euch zu Erben seines Reiches zu machen. Bernhard.

51.

Christus, der da groß war und reich, ward um

unsertwillen gering und arm.

Nun ist uns aufge=

gangen der Tag einer neuen Erlösung, nun ist uns wiedergebracht die alte Seligkeit des Paradieses; nun träufen die Himmel Honig über alle Welt. Denke jezt, meine Seele, an jene gottgeweihte Krippe, lege deine Lippen im Geiste an des Knaben Füße und küsse sie. Schaue an das nächtliche Wa= chen der Hirten, erstaune über die zahllose Menge der Engel, stimme auch mit ein in das Himmelslied, finge mit Herz und Mund: Ehre sei Gott in der Höhe, und Friede auf Erden, und den Menschen ein Wohlgefallen!

Bonaventura.

52.

Während du im Lande der Verbannung im Schweiße deines Angesichts dein Brod issest, erschallt das Wort: Der Herr kommt! Wo wirst du hinge: hen vor seinem Geist, wo wirst du hinfliehen vor seinem Angesicht? Fliehe nicht, erschrecke nicht! Er kommt nicht gewaffnet; nicht strafen, sondern selig machen will er. Und daß du nicht etwa jeht wiederum sprechen mögest: Ich hörte Deine Stimme, darum versteckte ich mich! siehe, so nahet er als ein Kind, das noch nicht sprechen kann. Ein kleiner Knabe ist er geworden, in Windeln wickelt seinen zar's ten Leib die jungfräuliche Mutter, und du zitterst noch vor Furcht! So merke doch hieran wenigstens, daß er nicht gekommen ist, zu verderben, sondern zu erretten. Schon streitet er gegen deine zwei größten Feinde, Sünde und Tod. Beide zu besiegen, ist er

erschienen, und von beiden wird er dich erlösen. Fürchte dich nicht! Bernhard.

53.

Der Herr der Herrn, der König der Könige hat unsre Schwachheit nicht verachtet, hat sich des Saamens Abrahams angenommen. Da die menschliche Natur geflohen, weit von ihm geflohen war, hin zu dem Abgrunde des Verderbens, ist er ihr nachge= eilt und hat sie wiederum zurückgeführt. Wun: der, unser schwaches Fleisch ist so hoch geehrt worden, daß es das Wort des Vaters zur Einheit seiner Person erhoben hat! Gottes Sohn ist Mensch geboren, er ist arm geworden, um die Glieder seines Leibes an ewigen Gnaden reich zu machen! Darüber staunt der Himmel, es verwundert sich die Erde, der Menschh erbebt, die Engel beten an. Das ist ein Werk ohne Beispiel, eine Erniedrigung ohne Maaß, ein Ger schenk ohne Gleichen. Hildebert.

54.

Erhebet euch, all ihr Gläubigen, versammelt euch zu festlicher Feier! Unser König ist gekommen, Christus ist geboren. Kommt, laßt uns anbe ten und knieen und niederfallen; denn er ist es, der uns gemacht hat. Freuet euch im Herrn, ihr Gerechten, verkündigt seine Werke unter den Völkern. Kommt, Klein und Groß, Jung und Alt, stimmet heute ein neues Lied an dem, der große Wunder gethan hat. O wer wollte stumm und schläf=

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