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Hoffen und im Glauben, dort im Haben und im Schauen; denn die Ehrenkron folgt auf Spott und Hohn. Amen.

Neunter Vortrag.

Der Eingeborene, der Tempel Gottes und die Taufe.

Wir haben bisher hauptsächlich nur die beiden Säße des vierzehnten Verses „Und das Wort ward Fleisch“, „Und wir sahen seine Herrlichkeit" betrachtet. Der Apostel sezt nun aber zur näheren Charakteristik dieser Herrlichkeit hinzu: „eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater." Damit will er uns die ganze Größe seiner Herrlichkeit schildern. Es war eine Herrlichkeit, welche die jeder Creatur weit überragt, es war die Herrlichkeit des eingeborenen Sohnes vom Vater selber.

Hier zuerst nennt Johannes den, welchen er bisher Wort, Leben, Licht genannt hat, den Sohn Gottes, und zwar den eingeborenen Sohn vom Vater. Denn als der Sohn ist er ewig aus dem Wesen des Vaters gezeugt, dem Vater wesens= gleich, das vollkommene Ebenbild des Vaters; und darum ftellt er eben als der Sohn die Herrlichkeit des Vaters vollkommen dar, ist er der Abglanz seiner Herrlichkeit, Hebr. 1, 3. Zwar hat der Evangelist auch schon am Schluffe der vorigen Strophe V. 12 f. von Kindern oder Söhnen Gottes geredet; aber sie find doch nur Kinder im uneigentlichen Sinne des Wortes; er allein ist, als von Ewigkeit aus dem Wesen des Vaters ge=

boren, im eigentlichsten Sinne Gottes Sohn. Er ist Sohn von Natur, wir sind nur aus Gnaden angenommene Kinder, Adoptivsöhne, die nur aufgenommen sind in den Stand der Kindschaft, in welchem wir nicht steken von Natur. Darum, weil unsere Kindschaft keine ursprüngliche, sondern nur eine abgeleitete, verliehene Kindschaft ist, ist auch die Herrlichkeit der Kinder Gottes, von welcher der Apostel V. 12 geredet hat, wenn er sagte, daß der Herr ihnen Macht gegeben habe, Kinder Gottes zu werden, gleichfalls nur eine abgeleitete, verliehene Herrlichkeit, wie der Herr selbst sagt 17, 22:,,Ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast." Und zwar vermögen sie diese Herrlichkeit nur im unvollkommenen Maße aufzufassen, so daß ihre Gesammtfülle nur in der Summe der verschiedenen Gnadengaben der Einzelnen erscheint. Der Strahl der göttlichen Herrlichkeit bricht sich im Prisma der Endlichkeit, und die Sonne des Himmels spiegelt sich wieder in den sieben Farben.

Darum werden auch in der

des Bundes- und Friedensbogens. Schrift die Kräfte, Wirkungen und Ausflüsse des Einen Geistes als die sieben Geister Gottes bezeichnet, vgl. Jef. 11, 2. Sach. 4, 6. 10. Offenb. Joh. 1, 4. 3, 1. 4, 5.5, 6. — Allerdings nun waren auch die gläubigen Gottesfinder am Schlusse der vorigen Strophe V. 13, und werden grade von unserem Apostel auch sonst oft als von Gott geboren" bezeichnet. Doch diese ihre Geburt aus Gott ist doch nur im uneigentlichen Sinne eine Geburt, nur eine geistliche Wiedergeburt, eine religiös-sittliche Umwandlung, wodurch sie, die immer noch Geschöpfe bleiben, nur wiederhergestellt werden zu der ursprünglichen Ähnlichkeit, nimmermehr aber zur Wesensgleichheit mit Gott gelangen, sie

ist nur eine ethisch-mystische, keine metaphysische Zeugung und Geburt. Auch ihr gegenüber bleibt der Sohn Gottes der eingeborene d. i. der einzig geborene, nämlich der einzig wahrhaft aus dem Wesen Gottes gezeugte und geborene Sohn Gottes, weshalb grade in ihm allein die ganze, ungetheilte Fülle der göttlichen Herrlichkeit wohnet. Als diesen eingeborenen. Sohn Gottes bezeichnet sich auch der Herr in unserem Evangelium 3, 16. felber, wenn er sagt: „Also hat Gott die Welt geliebet, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, auf daß alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben. haben."

Als der eingeborene Sohn Gottes hat er nun unser Fleisch und Blut angenommen und ist unser leiblicher Bruder geworden, um uns durch seinen Versöhnungstod und seine Auferstehung zu Kindern Gottes und seinen geistlichen Brüdern zu machen. Daher spricht der Auferstandene Matth. 28, 10. zu den Weibern: Gehet hin, und verkündiget es meinen Brüdern, und zur Maria Magdalena insonderheit Joh. 20, 17: Gehe hin zu meinen Brüdern, und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und zu eurem Vater. Denn er schämet sich nicht, wie es im Hebräerbriefe 2, 11. heißt, sie Brüder zu nennen. So steht also er, der Eingeborene, an der Spiße einer großen Familie von gläubigen Gotteskindern, und ist als solcher zugleich, wie der Apostel Paulus ihn Röm. 8, 29. nennt,,,der Erftgeborene unter vielen Brüdern," der ihnen Allen als „der Herzog ihrer Seligkeit“ Hebr. 2, 10. an Würde, Rang und Stellung vorangeht. Denn sie sind geistlich aus Gott geboren in der Zeit, er aber ist wesentlich aus Gott geboren in Ewig

keit, und so bleibt er, troßdem daß er der Erstgeborene ist, doch der Eingeborene, und dieser seiner Stellung, Beschaffenheit und Natur entspricht eben auch seine vollkommene, gottgleiche Herrlichkeit.

Er ist aber der eingeborene Sohn vom Vater." Denn von Ewigkeit stammt er vom Vater her, und ist in der Fülle der Zeit vom Vater her gekommen in diese Welt. Und wie er als Sohn die Herrlichkeit, welche der Vater selbst besigt, nach seinem eigenen Zeugnisse Joh. 17, 5., beim Vater hatte, ehe die Welt war, so hat er diese Herrlichkeit vom Vater her zu uns gebracht und in seiner Menschheit dargestellt, wie schon der Prophet Jesaias 60, 1. 2. verheißen hat, daß in dem Messias die Herrlichkeit des Herrn zu Israel kommen, und über ihm aufgehen und erscheinen werde. Der Sehnsucht Israel's nach diesem Aufgehen und Erscheinen der Gottesherrlichkeit Christi gibt der Prophet selber 64, 1. in den Worten: Ach daß du den Himmel zerriffest und führest herab," beredten Ausdruck. Daß er diese lang ersehnte Himmelsherrlichkeit vom Vater her auf Erden herabgebracht habe, bezeugt der Herr in unserem Evangelium gleich bei seinem ersten Auftreten den Jüngern, wenn er 1, 51. spricht: Wahrlich, wahrlich ich sage euch, von

an werdet ihr den Himmel offen sehen, und die Engel Gottes hinauf und herab fahren auf des Menschen Sohn." Bis dahin war der Himmel verschlossen, mit der Menschwerdung des Sohnes Gottes aber ist er aufgethan; die Scheidung zwischen Himmel und Erde ist nun aufgehoben, der Himmel hat sich selber auf die Erde herniedergesenkt, und mit ihm ist die Menge der himmlischen Heerschaaren herabgekommen, und hat sich, ihm zum Dienst bereit, gelagert auf des Menschen Sohn. So ist

der Sohn Gottes auch während seines Seins auf Erden als Menschensohn im Himmel geblieben, wie er Joh. 3, 13. fich selber des Menschen Sohn nennt, der im Himmel ist. Er ist im Himmel, weil er in Gott ist und Gott in ihm. Und diese ihm eingesenkte Himmels- und Gottesherrlichkeit hat der Menschensohn, der da ist der eingeborene Sohn Gottes vom Vater, auf Erden offenbar gemacht.

Diese Herrlichkeit des Eingeborenen beschreibt nun der Apostel ihrem Wesen und Inhalte nach noch näher, wenn er sagt, er sei gewesen „voller Gnade und Wahrheit“ oder erfüllt von Gnade und Wahrheit. Darin also hat seine Herrlichkeit bestanden, nämlich in der Fülle der Gnade und Wahrheit, die in ihm ruhte und von ihm ausging. Die Herrlichkeit Gottes ist eigentlich das göttliche Wesen selber in der Gesammtfülle der göttlichen Eigenschaften, aber nicht in seiner Verschloffenheit, sondern in der Erschlossenheit und Offenbarung dieser seiner Gottesfülle. Wenn Gott in der Fülle seiner Eigenschaften sich kundthut und erscheint, so macht diese Erscheinung den Eindruck der Herrlichkeit, der Alles überstrahlenden Majestät und Glorie, des himmlischen Lichtes, weshalb auch die Herrlichkeit des Herrn im A. B. sinnbildlich im Feuer- und Lichtglanze erschien, 2. Mos. 24, 17. 34, 29., und der Prophet Jesaias Licht und Herrlichkeit gleichstellt, wenn er 60, 1. fagt: „Dein Licht kommt und die Herrlichkeit des Herrn gehet auf über Dir." Ist nun die Herrlichkeit Gottes das in der Gesammtfülle seiner Eigenschaften erscheinende Wesen Gottes, und ist die Grundeigenschaft Gottes die Liebe, die alle anderen Eigenschaften, welche ihr dienstbar sind, in sich einschließt, so daß Gott die unendliche,

སྙ

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