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unermeßliche Fülle der Gottheit mit seinem engen Verstande hatte ermessen und umfassen wollen. Darum bleibt es auch für den Weisesten bei dem einfältigen Kinderglauben an den in seinem Worte geoffenbarten dreieinigen Gott.

So thöricht es nun ist, das Mysterium der Trinität begreifen zu wollen, eben so thöricht und noch thörichter ist es, deshalb, weil man es nicht begreifen kann, es zu läugnen, zu verwerfen und zu bekämpfen. Was das Ziel dieser Thorheit ist, zeigt die Geschichte der neueren Weltweisheit. Sie begann damit, den dreieinigen Gott zu verläugnen. So verlor fie Gott den Erlöser und Gott den Heiliger, und wollte nur noch den persönlichen Schöpfergott anerkennen. Aber auch dieser war ihr noch zu unbegreiflich; darum schritt sie weiter fort, und dachte sich Gott als den unpersönlichen, ewigen, geistigen Urgrund der Welt, der im Universum, wie im Menschengeiste sich verwirklicht und erscheint. Aber auch dieser einheitliche geistige Urgrund der Welt war ihnen noch zu geheimnißvoll, darum haben sie zulezt auch ihn gestrichen, und Nichts übrig behalten als Stoff und Kraft, als Materialismus und Atheismus. Und in der That, das Ende des Anfanges, der mit der Verwerfung des dreieinigen. Gottes gemacht wurde, ist naturgemäß kein anderes, als eben die Weisheit des Materialismus und Atheismus. Wer den dreieinigen Gott verwirft, der hat keinen Gott, weil er nicht den wahren Gott hat, der hat nur einen Gözen seiner eigenen Einbildungskraft, der sich vor den prüfenden Verstande in sein Nichts auflösen muß. So hat sich erfüllt, was einer ihrer Weisen, der noch am Beginne der Entwickelung stand, schon vor fast hundert Jahren geweißagt hat: „Unsere Welt wird noch

so fein werden, daß es eben so lächerlich sein wird, einen Gott zu glauben, als heutzutage Gespenster." Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden! Röm. 1, 22. Die Gottes Wahrheit haben verwandelt in die Lügen, und haben geehrt und gedienet dem Geschöpf mehr, denn dem Schöpfer. Röm. 1, 25. — Darum wollen wir, so lieb uns unsere Seligkeit ist, glauben und bekennen mit der ganzen Christenheit auf Erden den dreieinigen Gott, Gott den Vater, der uns erschaffen hat, Gott den Sohn, der uns erlöset hat, Gott den heiligen Geist, der uns geheiliget hat, als den Einen wahren Gott, welchem sei Lob und Preis und Ehre in Ewigkeit. Amen.

Lob, Ehr und Preis sei Gott, dem Vater und dem Sohne und dem, der beiden gleich, im höchsten Himmelsthrone: dem dreieinigen Gott, als er im Anfang war und ist und bleiben. wird jezund und immerdar!

Vierter Vortrag.

Das Leben und das Licht.

V. 2. Dasselbige war im Anfang bei Gott. Der Apostel wiederholt in kurzer Zusammenfassung den Inhalt des ersten Verses; denn er will, daß die Betrachtung nicht flüchtigen Fußes an diesem wichtigen Ausspruche vorüber eile, sondern sinnend dabei verweile. Zugleich will er damit einen Anknüpfungspunkt für die Aussage des folgenden Verses gewinnen, daß nämlich das Wort der Schöpfer aller Dinge sei.

Die Gottheit des Wortes brauchte er um so weniger auf's Neue hervorzuheben, als er dieselbe so eben erst am Schlusse des ersten Verses ausgesagt hatte. Wenn er dann fortfährt,,Dasselbige", so versteht sich von selbst, daß er damit meint: Dieses Wort, welches, wie gesagt, Gott war; dieses gottgleiche Wort." Die Ewigkeit aber und den persönlichen Unterschied des Wortes von Gott dem Vater hebt er noch einmal hervor, weil er eben im dritten Verse aussprechen will, daß durch diese zweite Person der Gottheit die Welt geschaffen sei, und daß dieselbe durch diesen Schöpfungsact gleichsam aus ihrer Ewigkeit herausgetreten, und sich geoffenbaret habe in der Zeit.

macht.

V. 3. Alle Dinge sind durch dasselbige ge=

Weil Gott der Vater der Urquell alles Seins, das Wort aber der Mittler aller Offenbarungen Gottes ist, so heißt es: durch dasselbe ist Alles geschaffen. Dies gilt aber nicht bloß vom Werke der Schöpfung, sondern auch vom Werke der Erlösung, denn Gott der Vater hat auch durch den Sohn die Welt erlöset, so wie vom Werke der Heiligung, welches der Vater durch den Sohn im heiligen Geiste vollzieht. Denn das müssen wir als Drittes hinzunehmen, daß alle nach außen gehenden Werke Gottes, wie sie von Gott dem Vater herstammen und durch Gott den Sohn vermittelt sind, so in Gott dem heiligen Geiste sich vollziehen. Jedes der drei Grundwerke des dreieinigen Gottes steht aber in besonders naher und vorzugsweiser Beziehung zu einer der drei Personen der Gottheit, die Schöpfung nämlich zum Vater, dem Urgrund alles Seins, die Erlösung zum Sohne, die Heiligung zum Geiste. Am gleichmäßigsten

kommt noch die Schöpfung allen drei Personen zu. Dahingegen die Erlösung geht zwar auch vom Vater aus, der den ewigen Rathschluß derselben gefaßt, den Sohn gesendet, für uns dahin gegeben und zu seiner Rechten erhöhet hat; aber sie ist doch ganz vorzugsweise durch den Sohn vollbracht, der selber Mensch geworden, gestorben und auferstanden ist. Zwar läßt sie sich auch dem heiligen Geiste zuschreiben, der die Empfängniß des Sohnes Gottes von der Jungfrau Maria vermittelt und den Menschensohn gesalbet und zur Vollbringung seines Erlösungswerkes gestärket hat: dennoch ist klar, daß der Sohn bei diesem Werke im Vordergrunde stehen bleibt. Ähnliches wer= den wir aber auch beim Werke der Heiligung vom Geiste zu fagen haben. Obgleich vom Vater durch den Sohn gesendet, ist er es doch, welcher in seiner Person heiligend unseren Herzen einwohnt, und in welchem erst der Vater und der Sohn kommen, um in uns Wohnung zu machen.

Der Apostel drückt nun aber den Saz, daß alle Dinge durch das Wort gemacht sind, oder daß der Sohn Gottes der Schöpfer des Als ist, nicht nur bejahend, sondern zugleich verneinend aus, indem er fortfährt:

Und ohne dasselbige ist nichts gemacht, was gemacht ist.

Damit will er diese Wahrheit besonders bekräftigen. Alle Creaturen, ohne irgend welche Ausnahme, sind durch ihn geschaffen. Dies dient zur Verherrlichung des Sohnes Gottes. Denn ist er der Schöpfer des Aus, dem da Macht gegeben ist über alles Fleisch, so sollen alle Creaturen ihm zu Fuße fallen, wie auch der Apostel Paulus gebietet Phil. 2, 10 f., daß in

dem Namen Jesu sich beugen sollen alle derer Kniee, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind; und alle Zeugen bekennen sollen, daß Jesus Christus der Herr sei, zur Ehre Gottes des Vaters. Denn die Ehre des Sohnes ist auch die Ehre des Vaters.

Fragen wir nun, woher denn der Apostel den Ausspruch unseres dritten Verses geschöpft habe, so haben wir schon bemerkt, daß der Prolog nur eine kurze Summe dessen bietet, was das Evangelium selbst enthält, und daß sein Inhalt ganz aus dem Munde des Herrn entnommen sei. So war es schon beim ersten Verse, wo der Evangelist nur die seinem Zwecke besonders entsprechende Bezeichnung „Wort", in Anknüpfung an die alttestamentliche Bundesoffenbarung, hinzugethan hatte. Ähnlich auch hier. Zwar hatte der Herr sich nicht direct als den Schöpfer des Als bezeichnet, denn er hatte dazu keine besondere Veranlassung, durch welche seine Reden durchgehend bedingt find; aber indirect oder mittelbar war allerdings auch diese Aussage in seinen Worten gegeben. Denn redet er in seinem hohenpriesterlichen Gebete Joh. 17, 5. von der Herrlichkeit, die er bei dem Vater hatte, ehe die Welt war, so wird er auch an der Weltschöpfung betheiligt gewesen sein, da dieselbe die erste Bethätigung und Offenbarung der Herrlichkeit Gottes ist. Im fünften Kapitel unseres Evangeliums wird ferner Jesus, nachdem er den achtunddreißigjährigen Kranken am Teiche Bethesda geheilt hatte, von den Juden des Sabbathsbruches beschuldigt. Er aber antwortete ihnen V. 17:,,Mein Vater wirket bisher, und Ich wirke auch." Gleichwie also bei Gott dem Vater, der am siebenten Tage vom Werke der Schöpfung geruht habe, diese

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